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Ferrari verteidigt sich

Die Teamführung der Roten erklärt, dass man aufgrund der knappen WM-Niederlagen ´97-´99 vorsichtig geworden sei - jeder Punkt könne entscheiden...

Bernhard Eder

"Die WM ist noch nicht entschieden!"

Ferrari ist nach der "komischen Oper" von Spielberg im Erklärungsnotstand. Nicht nur die Konkurrenz der Roten kritisiert den "inszenierten Zieleinlauf", es sind vor allem die Formel-1-Fans weltweit, die ihrem Unmut über die Scuderia freien Lauf gelassen. "Betrug, Schiebung, Sauerei, Ferrari soll gesperrt werden, ich werde nie wieder ein Ticket kaufen", so in etwa der Inhalt jener Flut von Telefonaten, die ab Sonntag im A1-Ring-Büro eingegangen sind.
Die Teamführung der Scuderia verteidigt ihre Entscheidung freilich nach wie vor - die Argumente der Konkurrenz, dass die WM längst entscheiden und die Teamorder daher inakzeptabel sei, lässt Präsident Luca di Montezemolo nicht gelten. "Drei Male haben wir den Fahrer-Titel im letzten Rennen verloren, und wir haben daraus gelernt, dass jeder Punkt entscheidend sein kann. Wir sind nicht der Ansicht, dass die diesjährige Meisterschaft bereits entschieden ist, nur weil wir fünf Rennen gewonnen haben. Wir wissen, dass sich die Situation sehr schnell ändern kann."

Di Montezemolo führt die WM 2000 als Beispiel an: "Vor zwei Jahren kam Michael mit 22 Punkten Vorsprung auf Coulthard und 24 auf Hakkinen zum Frankreich-Grand Prix. Es folgten für uns drei Rennen ohne Punkte, und Hakkinen übernahm in Budapest die WM-Führung. Ob die vier Punkte, die Michael aufgrund unserer Entscheidung vom Sonntag jetzt mehr auf dem Konto haben, letztendlich entscheidend sind, können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht wissen."

Ins gleiche Horn stößt Technik-Direktor Ross Brawn: "Solche Entscheidungen sind immer schwierig zu treffen, aber fürs Team war es die richtige Entscheidung. Rubens hatte in der bisherigen Saison nicht wirklich viel Glück, das hat die Sache umso schwieriger gemacht. Aber wie wir schon zu erklären versucht haben, ist 1997, '98 und '99 die WM für uns im letzten Rennen verloren gegangen, und so etwas dürfen wir einfach nicht mehr riskieren. Bis die WM entschieden ist, müssen wir jenen Fahrer mit voller Kraft unterstützen, der die besten Aussichten hat, die Weltmeisterschaft zu gewinnen – ob das nun Rubens oder Michael ist. Vor dem Rennen hatte Michael 44 Punkte, Rubens sechs – in dieser Hinsicht war es keine schwierige Entscheidung."

Last but not least Renndirektor Jean Todt: "Wir kämpfen um eine Weltmeisterschaft. Es ist ein schwieriger Kampf. Wir haben die Meisterschaft 1997, ' 98 und ' 99 im letzten Rennen verloren, so etwas wollen wir nicht noch einmal erleben. Wenn das damals nicht passiert wäre, hätten wir am Sonntag vielleicht anders reagiert. Aber es ist geschehen, wir haben schwere Zeiten gehabt. Ich weiß, dass einige Leute mit unserer Entscheidung nicht glücklich sind, aber wir finden, dass es die richtige für das Team war."

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