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Norbert Haug im Gespräch

Der Mercedes-Motorsportchef über den verpatzten Saisonauftakt, sein Verhältnis zu Ron Dennis, und warum bei Niederlagen die Welt für ihn nicht einstürzt...

Bernhard Eder

"Die Gegner haben möglicherweise besser gearbeitet!"

Norbert Haug bleibt gelassen, und das, obwohl das McLaren-Mercedes-Konto nach den ersten beiden GP´s des Jahres erst vier mickrige Zähler aufweist – Erzrivale BMW hat immerhin schon 22 Punkte im Trockenen, auch Ferrari steht mit 14 Punkten wesentlich besser da als die Silbernen.
"So wichtig die Formel 1 heute geworden ist, es geht dabei noch immer um Sport", so der Mercedes-Motorsportdirektor im "Welt am Sonntag"-Interview.

"Ich habe klarerweise ein Problem damit, wenn wir geschlagen werden, aber man muss Niederlagen nicht an ein, zwei Rennen festmachen, sondern an einer ganzen Saison und einen noch längeren Zeitraum. Und in dem haben wir zuletzt zwei WM-Titel gewonnen und zwei Mal als Zweiter abgeschnitten."

Der Meinung vieler Experten, wonach McLaren-Mercedes – abgesehen vom aktuellen Punktestand – derzeit nur die dritte Kraft im Circuit ist, will Haug nicht grundsätzlich widersprechen: "Wir haben uns gegenüber vergangener Saison in allen Bereichen verbessert, waren in den Tests sehr zuverlässig. Die Gegner haben aber möglicherweise besser gearbeitet."

"Die Formel 1 durchlebt Zyklen. Eine Periode war Williams dominant, danach waren wir es, jetzt ist es Ferrari, vielleicht ist es bald Williams-BMW. Wir haben nach dem Saisonauftakt Kritik verdient, aber unser Team ist stark genug, besser zu werden."

Gerüchte bezüglich Differenzen mit Ron Dennis verweist Haug ins Reich der Fabel: "Es ist ganz klar, dass es immer mal verschiedene Auffassungen gibt. Doch zwischen mir und Ron einen Keil zu treiben, das klappt nicht, auch bei wiederholten Versuchen nicht. Und umgekehrt ist Ron der Erste, der weiß, wie hoch er seine Partnerschaft mit Mercedes Benz schätzt."

Die Fans der Silberpfeile, so Haug, gehen übrigens mit ihren Lieblingen weitaus weniger streng ins Gericht als viele Pressefritzen: "In vielen Medien wird vieles oft schwarz-weiß gezeichnet. Aber ich habe diese Woche beispielsweise viel mehr aufmunternde als kritische E-Mails und Briefe erhalten. Die Zuschauer wollen, dass in der Formel 1 ans Limit gegangen wird, und da verzeihen sie auch Rückschläge."

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