Formel 1: News | 06.08.2003
Er kommt, er kommt nicht, er kommt, ...
Die Nebel rund um den mittlerweile sagenumwobenen McLaren MP4-18 lichten sich auch weiter nicht, vielleicht bleibt der Bolide für immer in der Garage...
Laut Angaben des BMW-Williams Team dauert der Bau eines neuen Formel 1 Boliden vom ersten Konzept bis zum ersten Grand Prix rund 250.000 Mannstunden, wobei in Grove für den Bau eines neuen Autos 700 Zeichnungen angefertigt und 200.000 Komponenten im Haus produziert werden.
Der neue sagenumwobene und chronisch verspätete McLaren Mercedes MP4-18 soll dabei laut Angaben seiner Schöpfer zwar „richtig schnell“ sein, doch meinen sie damit nicht, dass die Entwicklungszeit wie im Fluge verging und der Wagen demnächst auch die Testphase verlassen wird – schließlich hat Ferrari bei seinem Testmarathon vor dem Großbritannien Grand Prix innerhalb einer Woche mehr Testkilometer absolviert, als die Silbernen mit ihrem neuen Delphin insgesamt!
Entsprechend geistern immer mehr Gerüchte durch die Szene, welche besagen, dass der in McLaren-internen Kreisen nur noch „18“ genannte Wagen vielleicht niemals einen Renneinsatz bestreiten werde:
„Ja, das kann tatsächlich passieren,“ offenbart McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh. „Aber die Wirklichkeit ist, wenn wir den 18 in diesem Jahr nicht sehen, dann werden wir einen hohen Prozentsatz seiner Technik nächstes Jahr im MP4-18 sehen.“
Erste Konsequenzen aus den „vielleicht zu hohen Zielsetzungen“ für den MP4-18 haben die Mannen rund um Teamboss Ron Dennis und Stardesigner Adrian Newey ebenfalls schon gezogen: So wird man sich nicht nur auf die Suche nach neuen Simulationsmethoden begeben, sondern wurde man auch auf dem Personalsektor aktiv – allerdings nicht mit Neuverpflichtungen:
„500 Leute arbeiten alleine in der Chassis-Entwicklung, und da kann es passieren, dass einige nicht jenen Standards entsprechen, die wir uns selber setzen. Das ist in den letzten Monaten auch passiert, und einige haben uns verlassen.“
Der erst jüngst nach Woking gewechselte Ex-Arrows-Mann Mike Coughlan soll jedoch nicht schon wieder verabschiedet werden und „noch Jahre bei uns bleiben“. Trotzdem erhielt Coughlan von Whitmarsh einen kleinen Rüffel: „Rückblickend wäre es besser gewesen, wenn er weniger scharf darauf gewesen wäre, alles zu machen,“ so der Geschäftsführer gegenüber unseren Kollegen der Motorsport aktuell. „Aber Mike ist ein guter Junge, und ich versichere, dass er keinen 'golden handshake' bekommen wird...“