Formel 1-WM: News | 19.11.2003
Hersteller erneuern ihr Ultimatum
Nachdem zuletzt mehrfach von einer Einigung zwischen den Kirch-Gläubigerbanken und der GPWC gesprochen wurde, scheint dies wieder in Frage zu stehen.
Ruhig ist es in den vergangenen Monaten rund um die geplante Konkurrenzserie der fünf großen Automobilhersteller und deren Herstellervereinigung GPWC geworden. Doch die Ruhe ist trügerisch, denn nachdem sich das Jahr 2003 nun langsam dem Ende neigt, erinnert man sich in den Reihen der Automobilhersteller wieder an die Worte von Ferrari-Präsident Luca Monzetemolo.
„Wir würden gerne eine Einigung mit Mr. Ecclestone und den Banken erzielen“, so Montezemolo im Mai dieses Jahres. „Wenn nicht, dann wäre das schlecht, aber es wäre keine Tragödie. Während Bernie Ecclestone noch der Besitzer war, akzeptierte jeder einen Großteil der Abmachungen, aber dies hat sich nun geändert. Die Autohersteller haben eine größere Präsenz und die Kosten steigen mehr und mehr.“
Entsprechend würde sich die ruhmreiche Scuderia Ferrari nach den Worten ihres Oberhauptes der GPWC-Meisterschaft verschreiben, wenn sich die drei Rechteinhaberbanken der F1-Holding SLEC nicht bis Jahresende 2003 auf eine Beteiligung der Hersteller einigen könnten.
Nach Berichten der WirtschaftsWoche haben die Hersteller dem Banken-Konsortium unter Führung der Bayerischen Landesbank nun ein neuerliches Ultimatum gestellt, welches besagen soll, dass die Banken bereits bis Anfang Dezember ein neues Angebot vorlegen sollen. Ansonsten würde man die eigene Rennserie in die Tat umsetzen.
Wie die Kollegen von ‚sport auto’ berichten, sollen die Banken den Herstellern zuletzt eine 20 prozentige Beteiligung an der Vermarktung der Rennserie angeboten haben, was für Ferrari, BMW, DaimlerChrysler, Ford und Renault jedoch zu wenig ist.
„In keinem anderen Sport werden den Teams die drei größten Einnahmequellen vorenthalten – und zwar die Streckenwerbung und der Ticketverkauf, wobei man zudem nur 47% der TV-Einnahmen zur Verteilung erhält. Die einfache Wahrheit ist, dass sie ohne die Autohersteller keine Meisterschaft machen können“, hatte Montezemolo bereits früher in diesem Jahr eine Warnung ausgesprochen.
Entsprechend kritisiert Montezemolo auch die drei Rechteinhaberbanken Bayerische Landesbank, Lehman Brothers and JP Morgan: „Sie wissen gar nichts über die F1. Wie können wir dies akzeptieren?“