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6 Stunden Rennen Brünn

Der größte Erfolg kommt am Schluss

Das 6-Stunden-Rennen am Masaryk-Ring in Brünn war für Beck Motorsport ein gelungener Abschluß einer schwierigen Saison.

Entsprechend der Wettervorhersage "herbstlich mild" waren die Trainingsläufe am Freitag größtenteils verregnet. Erst am Abend war es halbwegs trocken; eine gute Gelegenheit für Hans Endl, sich mit dem Auto anzufreunden und die ersten schnellen Runden in der Dunkelheit zu fahren.

Nach zweijähriger Absenz von der Rennstrecke hat der ehemalige ÖTC-Fahrer Endl heuer beim letzten 2-Stunden-Rennen am A1-Ring sein Comeback gegeben und hat an den langen Distanzen Gefallen gefunden. Nach der ersten Eingewöhnung in den leichtgewichtigen Citroen Saxo mit seinem kurzen Radstand (und allen Tücken, die sich daraus ergeben - eine Exkursion in den Kies verläuft ohne große Folgen) kommt er sehr gut zurecht und erweist sich als ebenbürtiger Partner für Saxo-Regular Michael Zottl.

Auch in die teilweise rauen Sitten unter den Fahrern der kleinen Autos wird Endl eingeweiht; ein Felgenbruch ist das vergleichsweise glimpfliche Resultat des "Irrtums" eines Konkurrenten. Michael Zottl hält sich wie gewohnt aus allen Konfrontationen heraus; gerade in den kleineren Klassen gilt immer noch, daß der Startplatz bei solch langen Rennen praktisch Nebensache ist. Zeitenjagden haben deshalb wenig Sinn. Das Team stellt den Saxo schlußendlich auf den 22. Startplatz von 46 Teilnehmern.

Der Samstag mit seinen Rahmenrennen und Veranstaltungen ist ein voller Erfolg; nicht zuletzt dank freiem Eintritt sind die Tribünen auch für den recht späten Start der 6 Stunden um 15.30 noch voll. Und das erwartete Le Mans-Feeling stellt sich früher ein als erwartet: Den ganzen Tag ziehen bereits ominöse Wolkenbänke über die Strecke, aber pünktlich zu den ersten Rennkilometern zieht der Himmel zu, und an den Autos gehen die Lichter an.

Es sieht lange Zeit nach Regen aus; die Schlechtwetterbereifung liegt parat. Für den Moment stört der feine Nieselregen nicht, und Startfahrer Zottl dreht auf Slicks seine gewohnt gleichmäßig schnellen Runden. Bereits nach kurzer Zeit steht der Saxo zum ersten Mal zur Überrundung an - an der Spitze legen Porsche und BMW ein hohes Tempo vor, gejagt von einem Audi A4 mit Allradantrieb; dieses Team betet natürlich um Regen.

Bei den 1600ern hat das Beck-Team fast alle seine Konkurrenten unter Kontrolle und liegt bald auf einem sicheren zweiten Klassenrang; ein tschechisches Team hat einen Skoda mitgebracht, der als kompromissloses Kitcar aufgebaut ist und mit dessen Leistungsüberschuß man von Anfang an davonzieht. Die zweite Rennstunde ist heller als die erste, das Wetter ist "blendend", die tiefstehende Herbstsonne macht manchen Fahrern Schwierigkeiten.

Flüchtigkeitsfehler und Nachlässigkeiten häufen sich, glücklicherweise nur bei den anderen. Der Citroen klettert langsam aber sicher in der Reihung nach oben. Die ersten zwei Stunden verlaufen ruhig, Zottl übergibt an Endl, der trotz Schwierigkeiten mit den Reifen und der Bremsencharakteristik seinen Turn in ähnlich gleichmäßiger Weise abspult; ein harmloser Dreher "zwischendurch" verläuft ohne Konsequenzen.

Der Saxo läuft jetzt im "luftleeren Raum" zwischen dem unerreichbaren Kitcar und dem restlichen 1600er-Feld; daran ändert sich bis zum Beginn der vierten Stunde nichts. Hans Endl nutzt den Tankinhalt bis beinahe zum letzten Tropfen aus - eine Strategie, die bei anderen Teams schmerzhaft schiefgeht - und Michael Zottl übernimmt für seinen letzten Turn in die Dämmerung hinein.

Dann beginnt an der Spitze eine Serie von Ausfällen, die den Saxo in die Top 10 führt. In der letzten Phase (Endl ist jetzt am Steuer und erweist sich als der beste Teamneuling des Jahres) ist die rote Rennzitrone eines der wenigen "gesunden" Autos in der Spitzengruppe. Der Rückstand auf den Klassenführenden ist nicht einzuholen, aber im Ziel steht als bislang bestes Gesamtergebnis ein großartiger sechster Rang zu Buche.

Mit diesem Erfolg geht das Team Beck Motorsport in die Winterpause, aber an Plänen und Vorbereitungen für 2004 wird bereits gearbeitet.

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