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Tracys zweiter Heimsieg

Paul Tracy gewann auch sein zweites Heimrennen, der Kanadier lässt keine Zweifel aufkommen, wer der „Herr im Hause“ ist…

Manfred Wolf

Dabei war das ganze Rennwochenende ein bisschen merkwürdig: Zuerst gab es große Aufregung im Training, Tracy hatte einen Konkurrenten auf seiner schnellen Runde behindert – dem Kanadier wurde daraufhin seine schnellste Zeit gestrichen.

Im zweiten Qualifying revanchierte sich Tracy mit einer Rekord-Runde, damit stand der Players-Pilot auf Pole-Position.

Schon bevor der Start zum Rennen überhaupt erfolgt war, gab es die nächste Aufregung: Nachdem Geoff Boss seinen Lola schon in einer der Aufwärmrunden in der Streckenbegrenzung versenkte, tat ihm das sein Dale Coyne Racing-Teamkollege Gualtar Salles in der folgenden Gelbphase gleich.

Man kann sich vorstellen, dass Teamchef Dale Coyne darüber nicht sonderlich erbaut war. Damit war das Starterfeld schon vor der Freigabe des Rennens geschrumpft.

Am Start ging das Chaos weiter: Bruno Junqueira fuhr aus zweiter Position schon los, als Tracy – der als Pole-Sitter das Tempo vorgeben sollte – noch langsam unterwegs war. Statt den Starvorgang mit Gelb abzubrechen, gab’s von der Rennleitung unverständlicherweise die grüne Flagge.

Doch die Grünphase sollte nicht allzu lange dauern: In Turn 1 flog Roberto Moreno in die Reifenstapel – er war Sebastien Bourdais über den Frontflügel gefahren, der sich nur eine Kurve später mit Mario Dominguez und Tiago Monteiro verhakte.

In weiterer Folge beriet die Rennleitung und entschloss sich zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: Über Funk wurde Junqueira angewiesen, Tracy vorbeizulassen. In der 30. Runde war es soweit, der Brasilianer ließ Tracy ziehen, der konnte sich sofort absetzen.

In Runde 31 gab es wieder Gelb: Tiago Monteiro, der nach dem Auftakt-Crash schon drei Runden Rückstand hatte, schoss kurzerhand Alex Tagliani ab.

Wieder ein Restart, dabei ging es jedoch bedeutend enger zur Sache: Michel Jourdain Jr. schnappte sich Bruno Junqeira, Tracy war jedoch für ihn außer Reichweite: Der Kanadier baute mit einer schnellen Runde nach der anderen seinen Vorsprung aus.

Bei der ersten Runde der Boxenstopps würgte Junqeira zu allem Überfluss auch noch den Motor ab, Tracys Teamkollege Patrick Carpentier zog dabei an ihm vorbei.

Beim zweiten Boxenstopp wechselten die Positionen wieder: Während Junqeira mit einem tollen Boxenstopp einen Platz gut machte, geriet Carpentier nach seinem Stopp mit Mario Dominguez aneinander, der schon zwei Mal überrundet war. Resultat: Carpentier musste seine Hoffnung auf eine gute Platzierung mit einer verbogenen vorderen Aufhängung begraben.

Am Ende waren die Luft und die meisten Teilnehmer aus dem Rennen draußen, Tracy fuhr einen souveränen Sieg mit fast 18 Sekunden Vorsprung ein. Platz zwei ging an Bruno Junqueira, Sebastien Bourdais holte trotz seiner anfänglichen Probleme noch den dritten Rang.

„Das ist einfach großartig“, so Tracy nach seinem Sieg. „Ich hatte ein tolles Auto, schon das ganze Jahr über. Und jetzt haben wir wirklich das Double in Kanada geschafft!“

Außerdem war der Kanadier über die Entscheidung der Rennleitung sehr erfreut: „Ich war schon etwas perplex, nachdem Bruno so einen klaren Frühstart hingelegt hatte und das Rennen einfach weiterging. Gott sei Dank hat CART die richtige Entscheidung getroffen.“

Jemand anderer war verständlicherweise nicht ganz dieser Meinung. „Ich werde mir aber zuerst das Video anschauen“, so Bruno Junqueira, der über seinen zweiten Platz trotzdem einigermaßen glücklich war: „Ich war total frustriert, als ich auf Platz vier zurückfiel. Aber mein Team hat einen tollen Job gemacht, so ist es noch der zweite Platz geworden!“

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