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Seat schließt zur Konkurrenz auf, BMW trotzdem nicht zu schlagen

Andy Priaulx und Dirk Müller konnten in Brünn zwei Siege für BMW einfahren, Seat präsentierte sich stark, Alfa Romeo schwach.

Im ersten Lauf sicherte sich Priaulx seinen dritten Sieg 2004, Dirk Müller stand bei der Siegerehrung zu Rennen zwei zum zweiten Mal in dieser Saison ganz oben auf dem Treppchen.

Wie schon vor zwei Wochen in Hockenheim waren die größten Konkurrenten in Brünn nicht für Alfa Romeo, sondern für Seat unterwegs. Rickard Rydell (Seat) und Antonio Garcia belegten hinter Priaulx die Plätze zwei und drei. Dirk Müller setzte sich im zweiten Rennen vor Priaulx und Frank Diefenbacher (Seat) durch.

Mit diesem guten Ergebnis konnte BMW seine Führung in der Herstellerwertung deutlich ausbauen. Der Vorsprung auf Alfa Romeo beträgt nun 57 Punkte.

Dirk Müller hat mit 63 Punkten Platz eins in der Fahrerwertung von seinem Teamkollegen Jörg Müller übernommen, der 57 Zähler auf dem Konto hat und hinter Priaulx (59) Rang drei in der Meisterschaft einnimmt.

Priaulx konnte sich mit seinem guten Abschneiden in Brünn eine exzellente Ausgangsposition für die zweite Saisonhälfte der FIA ETCC sichern, obwohl er bei seinem Heimrennen in Donington (26./27. Juni) 40 Kilogramm Handicap-Gewicht mit an Bord seines BMW 320i nehmen muss.

„Es war ein perfektes Wochenende für mich. Ich hätte nicht erwartet, im zweiten Rennen so stark zu sein, aber das Auto lief einfach sehr gut. Es war wichtig, den Vorteil, ohne Ballast zu fahren, auszunutzen. Mit dem Zusatzgewicht von 40 Kilogramm wird es in Donington schwer. Aber entweder man ist schnell unterwegs oder man ist es nicht – da ist das Gewicht zunächst zweitrangig“, meinte er.

Dirk Müller zog ebenfalls ein positives Fazit: „In beiden Rennen musste ich hart kämpfen. Die 40 Kilogramm haben es mir schwer gemacht. Meine Reifen waren stärker belastet als bei den anderen. Im zweiten Lauf machte mir zur Rennmitte das Grip-Niveau zu schaffen, und ich musste alles geben. Andy hat mich in den letzten Runden stark unter Druck gesetzt, aber ich habe meinen Platz verteidigt."

1. Rennen:

Andy Priaulx war fest entschlossen, am Start den Grundstein für ein gutes Rennresultat zu legen. Der Engländer hatte Erfolg. Zwar kam er nach eigenem Empfinden nicht optimal von seinem Startplatz weg, dennoch ging er vor Polesitter Rickard Rydell (Seat) in die erste Kurve – und behielt die Führung bis zum Schluss.

Dirk Müller – mit 40 Kilogramm Handicap-Gewicht an Bord seines BMW320i – heftete sich zwar unmittelbar nach dem Start ans Heck von Rydells Seat, konnte den Schweden jedoch nicht passieren und ging auf Platz drei in die erste Runde.

Diese Position hielt der Burbacher für einige Umläufe, verlor sie jedoch bis zum Ende der dritten Runde an Antonio Garcia vom BMW Team Italy-Spain. Während die Positionskämpfe an der Spitze besonnen ausgetragen wurden, ging es im hinteren Feld heiß her.

Tom Coronel verteidigte seinen sechsten Rang vehement vor Jörg Müller, der sich vom elften Startrang nach vorn gearbeitet hatte. Wie schon in Hockenheim waren die Autos von Seat die Hauptkonkurrenten der BMW Piloten. Alfa Romeo konnte nicht in die Vergabe der Spitzenplätze eingreifen. Der bestplatzierte Fahrer des italienischen Herstellers war Fabrizio Giovanardi, Vorjahresmeister Gabriele Tarquini blieb ohne Punkte.

2. Rennen

Im zweiten Lauf startete Frank Diefenbacher von der Poleposition. Jörg Müller, der neben dem Seat-Piloten in der ersten Reihe gestanden hatte, erwischte den besseren Start und konnte schon bis zum Ende der ersten Runde einen Vorsprung von einer Sekunde herausfahren.

Probleme mit der Servolenkung verhinderten jedoch, dass der Deutsche einen weiteren Sieg einfahren konnte. Zunächst musste er Diefenbacher passieren lassen, im weiteren Verlauf des Rennens zogen auch Dirk Müller und Priaulx am Hückelhovener vorbei.

Beim Überholen von Alfa-Fahrer Fabrizio Giovanardi hatte Priaulx viel Zeit verloren, so dass er keinen entscheidenden Angriff auf den nun führenden Dirk Müller mehr starten konnte. Er fuhr hinter dem Fahrer des BMW Team Deutschland als Zweiter über die Ziellinie.

Wieder ging es hinter der Spitzengruppe hoch her. Wegen eines Zusammenstoßes in der zweiten Runde, die Gabriele Tarquini zur Aufgabe gezwungen hatte, wurden der Italiener und Rickard Rydell nach dem Lauf zur Rennleitung zitiert, um den Vorfall zu erklären. Gegen Rydell wurde eine 30-Sekunden-Strafe ausgesprochen, die ihn eine Platzierung in den Punkterängen kostete.

Alex Zanardi erlebte kein gutes Wochenende. Er war in beiden Läufen in Zwischenfälle mit anderen Piloten verwickelt. Im ersten Rennen kollidierte er mit Stefano D'Aste, im zweiten Lauf kam es zum Unfall mit Salvatore Tavano. Dafür kassierten beide Fahrer nach dem Rennen eine 30-Sekunden-Strafe.

9. Lauf zur FIA Tourenwagen-Europameisterschaft (ETCC)

1. Andy Priaulx (GBR/BMW 320i) 22:12,963 min
2. Rickard Rydell (SWE/SEAT) 22:16,298 min
3. Antonio Garcia (ESP/BMW 320i) 22:17,217 min
4. Dirk Müller (GER/BMW 320i) 22:17,996 min
5. Fabrizio Giovanardi (ITA/Alfa Romeo) 22:31,521 min
6. Tom Coronel (NLD/BMW 320i) 22:32,135 min
7. Jörg Müller (GER/BMW 320i) 22:32,373 min
8. Frank Diefenbacher (ESP/SEAT) 22:33,067 min

10. Lauf zur FIA Tourenwagen-Europameisterschaft (ETCC)

1. Dirk Müller (GER/BMW 320i) 22:19,951 min
2. Andy Priaulx (GBR/BMW 320i) 22:20,145 min
3. Frank Diefenbacher (DEU/SEAT) 22:23,479 min
4. Jörg Müller (GER/BMW 320i) 22:23,815 min
5. Fabrizio Giovanardi (ITA/Alfa Romeo) 22:34,729 min
6. Antonio Garcia (ESP/BMW 320i) 22:35,148 min
7. Tom Coronel (NLD/BMW 320i) 22:36,181 min
8. Kurt Mollekens (BEL/BMW 320i) 22:36,608 min

Stand nach 10 von 20 Läufen, Fahrer:

1 Dirk Müller 63 Punkte
2. Andy Priaulx 59
3. Jörg Müller 57
4. Gabriele Tarquini 43
5. Fabrizio Giovanardi 41
6. Antonio Garcia 30
7. Augusto Farfus 24
8. Frank Diefenbacher 17
9. Jordi Gené 15
10 Tom Coronel 15

Stand nach 10 von 20 Läufen, Hersteller:

1. BMW 150 Punkte
2. Alfa Romeo 93
3. Seat 44

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