Formel 1: News | 31.08.2004
Fernando Alonso im Interview
Bereits in Runde zwölf des GP von Belgien musste der Spanier Fernando Alonso in Führung liegend nach zwei Drehern aufgrund eines Öllecks aufgeben.
Ausfließendes Motoröl eines sich anbahnenden technischen Defekts brachte das eine „schwarze Gold“ mit dem anderen, den Reifen, zusammen und verursachte auf diese Weise die beiden Dreher.
Fernando, die ersten zehn Runden schien alles perfekt zu laufen…
Fernando Alonso: So war es auch. Mein Start klappte wie vorgesehen, und ich konnte vor Michael Schumacher in „La Source“ einbiegen. Danach folgte ich Jarno problemlos. Ich glaube, dass ich in dieser Phase sogar noch schneller hätte fahren können, aber der Unterschied reichte nicht aus, um ihn auf der Strecke anzugreifen. Ich bemerkte, dass Räikkönen uns näher kam, doch als Jarno in die Boxen abbog, zog ich Kimi davon. Und plötzlich war alles vorbei.
Was geschah aus deiner Sicht?
Fernando Alonso: Ich bremste am Ende der langen Geraden ganz normal an und lenkte ein, doch plötzlich brach das Heck aus. Das Auto drehte sich zwar, aber ich konnte sofort wieder Gas geben und ins Bergabstück beschleunigen. In „Rivage“ passierte das gleiche Problem erneut – das Auto übersteuerte. Ich versuchte noch zu korrigieren, verlor aber die Kontrolle. Zuerst konnte ich mir das Problem nicht erklären, doch nach dem Aussteigen entdeckte ich die ölverschmierten Hinterräder. Noch weiß mein Team nicht exakt, was da vorgefallen ist, aber es handelt sich offensichtlich um ein Leck im Motorumfeld. Schon als ich durch die „Eau Rouge“ gefahren bin, haben die Ingenieure von Renault auf ihren Computern gesehen, dass da etwas nicht stimmte.
Das muss sehr frustrierend sein, in so hoffnungsvoller Position aus dem Rennen gerissen zu werden…
Fernando Alonso: Absolut. Es ist schon ein ganz besonderes Gefühl, einen Grand Prix anzuführen. Ich konnte mich deutlich von meinem Verfolger Kimi Räikkönen absetzen. Mein Auto fühlte sich wirklich perfekt an, die Balance war ideal und wir absolut konkurrenzfähig. Immerhin konnte ich im ersten Turn die viertschnellste Runde drehen. Wir werden wohl nie erfahren, wie mein Rennen ohne diesen Ausfall geendet wäre, aber ich habe das zwingende Gefühl, eine große Chance verpasst zu haben. Und doch hätte alles noch schlimmer kommen können – aber da auch unsere Konkurrenten im Kampf um den zweiten Rang in der Konstrukteurs-WM hier in Belgien nicht punkten konnten, hält sich der Schaden für uns in Grenzen.