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Schumi unverletzt! Pizzonia Schnellster!

Nach seinem schweren Unfall ist Michael Schumacher nach Hause geflogen, er ist unverletzt. Die Bestzeit fuhr in Monza Antonio Pizzonia im Williams.

Es ist erst eine Woche her, als beim GP von Belgien in Spa die Michelin-Reifen ihren Kunden um die Ohren flogen – jetzt gab es bei den Testfahrten in Monza einen weiteren besorgniserregenden Reifenschaden – diesmal bei Konkurrent Bridgestone. Beim Anbremsen der Schikane nach der langen Zielgeraden explodierte der linke Hinterreifen am Ferrari von Michael Schumacher, dieser schlug heftig in die Barrieren ein – doch glücklicherweise ist der Weltmeister unverletzt. Er konnte kurze Zeit später in seine Schweizer Heimat fliegen. Die Reifen sind am Limit – auf der Highspeedstrecke von Monza könnten weitere Reifenplatzer katastrophale Folgen haben. Die Gummigiganten sollten sich rasch etwas einfallen lassen...

Monza: “Jungle-Boy” beeindruckt mit Bestzeit!

In Monza herrschte am Beginn des zweiten Testtages zunächst Bewölkung, doch bald schon stand man unter klarem Himmel, bei Lufttemperaturen bis zu 30 Grad Celsius und Asphalttemperaturen um die 40 Grad. Die Reifenexplosion war ein Schock für die wieder beinahe vollzählig vertretene Formel 1-Szene, sie ereilte den Weltmeister kurz vor Testschluss – zuvor hat der Deutsche 96 Runden abspulen und dabei jedoch mit einem Rückstand von fast einer Sekunde nur die sechstschnellste Runde in den Asphalt zaubern können, allerdings im Rahmen eines Langzeittests sowie einer Set Up-Justierung. Sein Ferrari-Stallkollege Rubens Barrichello markierte die drittschnellste Runde des Tages, rund acht Zehntelsekunden hinter der Bestmarke. „Rubinho“ testete neue Aerodynamik-Komponenten und erledigte Reifentests für Bridgestone.

Im Schatten des Schumacher-Unfalls stand die Bestzeit von Antonio Pizzonia – der Williams-Testpilot, der auch in Monza Ralf Schumacher ersetzen wird. Mit seinen 1:20, 027 Minuten erzielte der Brasilianer, der in Spa auf so bittere Art und Weise seinen dritten Platz verlor, einen inoffiziellen Rundenrekord. Teamkollege Juan Pablo Montoya belegte nur den achten Platz, rund eine Sekunde langsamer als der „Jungle Boy“.

Die Bestzeit des Williams-Piloten hat es in sich – rund acht Zehntel fehlen dem Zweitplatzierten Kimi Räikkönen auf die Bestmarke, der Finne übernahm den Wagen von Tester Alex Wurz. David Coulthard war Zehntschnellster.

B·A·R-Tester Anthony Davidson war auch heute wieder schnell und markierte die viertschnellste Rundenzeit vor seinem Teamkollegen Takuma Sato. Davidson musste auf der Strecke stehen bleiben, als ihn ein Getriebeschaden ereilte. Jenson Button war heute ebenfalls am Werk – in den B·A·R-Boliden von den beiden Einsatzpiloten Button und Sato war die neueste Ausbaustufe des Honda-Motors am Arbeiten.

Probleme gab es auch bei Renault – am Wagen von Jarno Trulli gab es am Nachmittag nach einem Abflug Reparaturarbeiten zu verrichten. Fernando Alonso und Jarno Trulli belegten die Plätze 7 und 13. Am Vormittag jedoch konnte Trulli mit einer neuen Motorausbaustufe die vorgeplante Rundenanzahl problemlos bewältigen.

Christian Klien war heute abermals schneller als sein Stallkollege Mark Webber – die beiden Raubkatzenbändiger fuhren je 62 Runden, Klien wurde mit einem Rückstand von rund 1,5 Sekunden 11., Webber war um eine Zehntel langsamer als der Österreicher und belegte Platz 14. Die Tests werden auch morgen Freitag fortgesetzt.

Tim Newton, Testmanager Williams F1:

Juan Pablo fuhr heute 69 Runden und hat sich dabei auf Starts, die Arbeit am Set-Up und Aerodynamik-Vergleiche konzentriert. Antonio komplettierte 76 Runden, testete Reifen sowie das Set-Up und Aerodynamik-Komponenten für das Rennen am kommenden Wochenende. Auch wenn der Start in den Tag mit Verzögerung erfolgte, haben wir im Verlauf der Session vermehrt Fortschritte erzielen können. Es war ein ziemlicher langer Arbeitstag mit einigen roten Flaggen, die das Fahren eingeschränkt haben, aber wir konnten dennoch unser Programm erfolgreich abschließen. Sowohl Juan Pablo als auch Antonio werden morgen am letzten Testtag auf der Strecke sein. Wir haben erneut ein sehr umfangreiches Programm vor uns.

Giampaolo Dall´Ara, Renningenieur Sauber:

Wir haben heute wieder an unserem Low Downforce-Aeropaket gearbeitet, welches beim Italien-GP eingesetzt wird. Wir waren auch in der Lage, in punkto Bremsen und Reifen Entscheidungen zu treffen. Dank des guten Wetters konnte Giancarlo Fisichella viele Runden drehen, was uns sehr geholfen hat in der Bewältigung unseres Programms. Morgen wird Felipe Massa übernehmen und Reifentests, Bremstests sowie weitere Set Up-Arbeiten unternehmen. Außerdem werden wir mit der Reifenwahl für den Grand Prix von China beginnen.

Christian Silk, Cheftestingenieur Renault:

Wir haben an dem Wagen von Jarno Trulli einen halben Tag verloren, als er nach der Mittagspause abflog, was zur Folge hatte, dass wir unser Programm nicht komplettieren konnten und dass wir nicht so viel fahren konnten wie wir das wollten. Aber der Vorfall hat unsere Arbeit nicht wirklich signifikant gestört. Fernando Alonso konnte viele Runden drehen und wir machten insgesamt gute Fortschritte, auch bei der Reifenwahl für das Rennen nächste Woche. Der Wagen war sowohl zuverlässig als auch konkurrenzfähig und wir hoffen, uns morgen an unserem letzten Testtag weiter verbessern zu können.

Fiorano: Badoer wieder auf Solopfaden unterwegs...

In Fiorano drehte wieder Ferrari-Tester Luca Badoer seine 96 einsamen Runden um den Hauskurs, 18 davon auf dem kurzen Circuit. Seine schnellste Rundenzeit lautete 0:58, 712 Minuten. Das Wetter war sonnig bei einer Lufttemperatur zwischen 18 und 23 Grad Celsius.

Vallelunga: Sergey Zlobin im Minardi unterwegs

In Vallelunga durfte heute der 34jährige Russe Sergey Zlobin im Minardi PS04B seine Runden drehen. Zlobin wollte sich zunächst mit dem Auto vertraut machen, absolvierte insgesamt 226 Runden und fuhr eine Bestmarke von 1:06, 850 Minuten. Der Russe lag mit seiner Zeit rund 4,5 Sekunden über dem Rundenrekord. Morgen wird der Portugiese Tiago Monteiro den Minardi übernehmen, Zlobin soll vom 24. bis 26. November in Misano wieder in den Minardi steigen dürfen.

Sergey Zlobin, Gastfahrer Minardi:

Es ist jetzt fast zwei Jahre her, dass ich den Minardi Formel 1 fuhr und zu meiner großen Überraschung fand ich in Vallelunga ein Team vor, dass eher jünger als älter aussah. Ich weiß nicht, was passiert ist, aber ich fand es auch leichter, mit den Ingenieuren zu sprechen und aus ihren Kommentaren zu lernen. Wenn die Sache so weiterläuft, werden wir sicher gute Resultate erzielen. Ich bin mit meiner Performance glücklich, auch wenn das Wetter für meinen Geschmack ein wenig zu heiß war. Ich fühle mich nicht müde vom Fahren, aber die Hitze ist sehr belastend, da man austrocknet. Das nächste Mal ist es hoffentlich ein wenig kühler...

Testzeiten Monza:
1 Pizzonia Williams 1:20.027/ 76
2 Raikkonen McLaren 1:20.778/ 92
3 Barrichello Ferrari 1:20.862/ 58
4 Davidson BAR 1:20.872/58
5 Sato BAR 1:20.974/ 91
6 Schumacher Ferrari 1:21.055/ 96
7 Alonso Renault 1:21.077/ 115
8 Montoya Williams 1:21.090/69
9 Coulthard McLaren 1:21.176/ 87
10 Fisichella Sauber 1:21.176/ 99
11 Klien Jaguar 1:21.502/ 62
12 Button BAR 1:21.603/ 87
13 Trulli Renault 1:21.652/ 32
14 Webber Jaguar 1:21.675/ 62
15 Panis Toyota 1:22.476/ 57
16 Zonta Toyota 1:22.870/ 57
17 Baumgartner Minardi 1:24.088/ 42
18 Glock Jordan 1:24.122/ 86
19 Bruni Minardi 1:25.024/ 17

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