Formel 1: News | 04.02.2004
Spannend, aber eventuell unfair
Das im Vorjahr eingeführte Punktesystem wird auch heuer beibehalten, FIA-Präsident Max Mosley sieht allerdings auch eine Kehrseite des spannenderen Modus.
10-8-6-5-4-3-2-1. So lautet das neue Punktesystem, welches seit dem vergangenen Jahr die acht ersten Fahrer mit Zählern belohnt. Markanteste Änderung: Im Vergleich zu den vorherigen Jahren wurde der zweite Platz aufgewertet. Ein Pilot erhält also nicht mehr sechs, sondern acht Punkte für Rang zwei.
Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass ein „Fahrer am Ende der Saison ohne Sieg Weltmeister werden könnte“, erklärte FIA-Präsident Max Mosley. „Je kleiner der Abstand zwischen dem Ersten und Zweiten ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Fahrer Weltmeister wird, der nur ein oder gar kein Rennen gewonnen hat. Das kann wirklich passieren.“
Kritik am neuen System hatte es von Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo gegeben. „Räikkönen darf nicht nur zwei Punkte hinter Schumacher Zweiter werden und dabei im Vergleich zu Michaels sechs Siegen nur einen Grand Prix gewonnen habe“, hatte der Italiener verlauten lassen. „Das macht keinen Sinn. Ab 2005 möchten wir dies geändert sehen.“
Änderungen wird es aber – vorerst zumindest – nicht geben. „Wir wissen, was Luca gesagt hat“, machte Mosley klar. „Ich glaube aber nicht, dass wir das System ändern werden. Mit dem alten System wäre die WM bis zum letzten Rennen nicht so offen gewesen.“
Aber Mosley sagte auch: „Wir hätten auch ein unfaires Resultat haben können, wenn es etwa in Suzuka geregnet hätte und Räikkönen vermutlich Champion geworden wäre. Das wäre in Anbetracht der Saison nicht das richtige Resultat gewesen. Aber das ist halt der Preis für ein System, welches die ganze Sache interessanter macht.“