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Todt: "Dann testen wir soviel wir wollen..."

Ein Pseudo-Vorschlag Ferraris zur Kostenreduktion wurde von den anderen Team abgelehnt, das Interesse der Scuderia an Testlimits scheint nicht vorhanden.

In einem Schreiben an Bernie Ecclestone stellte die Scuderia Ferrari den anderen Teamchefs vor dem Teamboss-Meeting in London, welchem Ferrari ebenso wie Sauber fern blieb, einen „Friss-oder-stirb“-Kostensenkungsvorschlag vor, welcher eine Testlimitierung auf 15.000 Kilometer pro Team während der Saison sowie weitere 15.000 Testkilometer pro Reifenhersteller (zur freien Verteilung auf die Kundenteams) vorsah.

Wie zu erwarten war verwarfen die acht anwesenden Teambosse, nach dem dritten gemeinsamen Kostensenkungsmeeting ohne Ferrari-Anwesenheit, die Vorschläge der Italiener als „nicht fair“. Renault-Boss Flavio Briatore ging sogar noch weiter: „Der Vorschlag von Ferrari ist absolut inakzeptabel.“

Die Gründe dafür sind schnell erklärt: Während die 15.000 Testkilometer-Beschränkung aller Teams womöglich sogar eine Kostenersparnis im Vergleich zur 24 Testtage Regel der neun anderen Rennställe einbringen könnte, so stellt das zweite Reifentestkontingent erwartungsgemäß einen Kritikpunkt dar, welchen die Michelin-Teams nicht hinnehmen können.

Schließlich würde dies bedeuten, dass Ferrari – in Anbetracht der engen Partnerschaft mit Bridgestone und angesichts der klammen finanziellen Lage der beiden anderen japanischen Kunden Jordan und Minardi – 15.000 zusätzliche Testkilometer erhalten würde, während die sieben Michelin-Teams sich ihr Reifenkontingent brüderlich aufteilen müssten.

„Wir würden 2,142 Kilometer als Michelin-Team bekommen und Ferrari würde 15.000 bekommen“, ereiferte sich Ron Dennis. „Ich sehe das nicht als gleichwertig an.“

Die Folgen der Ablehnung des Ferrari-Vorschlags sind klar: Die Neun werden weiterhin an ihren eigenen selbst auferlegten und inoffiziellen Testbeschränkungen auf 24 Tage pro Saison arbeiten und bei einem Meeting Anfang Januar sogar über einen Einheitsreifenhersteller ab dem Jahr 2006 diskutieren.

Jean Todt stellte unterdessen die Konsequenzen der Scuderia schon vor dem Meeting in Ausschau: „Derzeit gibt es zwei Alternativen: Die Vereinbarungen die seit 2004 gelten beizubehalten [also unlimitierte Testfahrten, zumindest für Ferrari, d. Red.] oder mit einem Plan weiter zu machen, der richtige Kosteneinsparungen für alle Teams bedeuten würde“, erklärte Todt in einer Pressemitteilung. Sollten die anderen Teams ablehnen, kündigte er kurz und trocken an: „Das ist sehr einfach: Wir dürfen dann alle testen wann und so viel wir möchten.“

Für Minardi-Teamboss Paul Stoddart ist dies das „taurige“ Ergebnis eines „sehr ermutigenden Meetings“: „Wir hatten bislang drei Meetings und haben dabei unsere Ziele erreicht und effektiv an einer Kostenreduzierung gearbeitet“, so der Australier.

„Es ist jedoch enttäuschend, dass wir Ferrari bei keinem dieser drei Meetings gesehen haben. Denn wir würden sie lieber ein- als ausschließen. Wir hätten sie lieber bei uns.“ Danach sieht es allerdings beim besten Willen nicht aus...

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