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Rookie Jan Seyffarth nicht zu schlagen

Jan Seyffarth war beim Saisonauftakt der schnellste Mann in beiden Rennen, niemand konnte seinen Speed mitgehen.

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Das hatte er sich nicht träumen lassen, dass er gleich bei seinem ersten Auftritt im Recaro Formel-3-Cup fast alles abräumt. Einzig die Starts muss der 17jährige nach eigenem Bekunden noch üben. „Die waren beide nicht gerade gut“, so Jan selbstkritisch. „Beim Test in Oschersleben habe ich einige Starts probiert, da ging es noch besser. Aber das werde ich noch lernen.“

Sonst gab es keinen Makel an seiner Vorstellung. In beidem Rennen setzte er sich sofort von seinem Verfolger Tomás Kostka ab, als der den überholt hatte. Sogar seine selbst verordnete ruhigere Fahrt, als der Vorsprung schon einige Sekunden betrug, war noch schneller als die der Kontrahenten.

„Ich bin einfach nur happy“, strahlte Jan Seyffarth nach jedem der beiden Rennen. „Viel besser konnte meine Premiere im Recaro Formel-3-Cup nicht sein.“

Nur in den beiden Zeittrainings leuchtete der Name Jan Seyffarth nicht ganz oben in der Zeitenliste, er musste sich hinter Tomás Kostka anstellen. Besonders interessant zu beobachten: Im zweiten Qualifying belauerten sich die Beiden in der Box minutenlang, um dann gemeinsam rauszufahren. „Eine Idee von meinem Teamchef Jaroslav Kostelecky“, grinste Kostka, der direkt hinter Seyffarth aus der Boxengasse düste.

In seiner letzten schnellen Runde hatte Seyffarth das Pech, dass Tobias Blättler sich Eingangs Start/Ziel direkt vor ihm drehte. „Ich hatte das Gefühl, dass die noch schneller gewesen wäre als die Runden davor. Aber der zweite Startplatz ist auch nicht schlecht.“
Kostka ahnte schon nach dem Training: „Die Rennen werden sicher spannend, Jan ist verdammt schnell.“ Er sollte Recht behalten.

Im ersten Lauf musste der Tscheche mit einem kaputten Unterboden kämpfen, weshalb er sich seines zweiten Platzes bis ins Ziel nicht sicher sein konnte. Ein Trio von Rookis, angeführt von Timo Lienemann, dann Bastian Kolmsee und Michael Devaney hing in seinem Heck. Lienemann drängelte schon einige Runden länger, die anderen Beiden konnten sich in der letzten Runde an die Gruppe anschließen.

Alle drei zeigten eine ordentliche Performance in ihrem ersten Formel-3-Rennen. Kolmsee haderte mit seinen Trainingsrunden, die ihm bessere Platzierungen gekostet haben, mit den Rennen war er aber zufrieden. „Mein Auto war gut und meine Rundenzeiten auch.“

Timo Lienemann konnte sogar das Gefühl genießen, seine erste Formel-3-Siegerehrung mitzumachen. „Ohne Harakiri wäre ich nicht an Tomás Kostka vorbeigekommen. Und Dritter ist auch nicht so schlecht für mein erstes Formel-3-Rennen.“

Franz Schmöller war am Samstag noch etwas geknickt, wenngleich er immerhin die schnellste Rennrunde drehte. „Ich war in der ersten Runde zweimal in der Wiese, weil ich Kollisionen verhindern musste. Einmal wegen Ho-Pin Tung und einmal wegen Thomas Holzer. Danach war ich nur noch Elfter.“ Dass der Bayer es kann, zeigte er am Sonntag mit seinem zweiten Podestplatz in seiner Formel-3-Karriere.

Einen eher problematischen Saisonauftakt hatte Thomas Holzer zu verzeichnen. Bei Testfahrten in Oschersleben, die am Montag und Dienstag vor dem Rennen stattfanden, war der Augsburger am ersten Tag mit Abstand Schnellster, 0,7 Sekunden sprechen eine deutliche Sprache. Entsprechend hoch waren seine Erwartungen. Doch das ganze Wochenende lang haderte er mit der Abstimmung seines Dallara-Opel. „Es passt einfach noch nicht, das Auto ist teilweise unfahrbar.“

Ho-Pin Tung, der erste Chinese in der deutschen Formel-3-Szene, hatte ebenfalls Lehrgeld zahlen müssen. „Am Samstag habe ich etwas zu viel Druck machen wollen und mich gedreht. Sonntag lief es schon wesentlich besser. Ich bin die zweitschnellste Runde gefahren, was zeigt, dass ich es kann.“

Der Unglücklichste des Wochenendes war Filip Salaquarda. Der Tscheche, der aus der Formel BMW in den Recaro Formel-3-Cup kam, wollte an Tobias Blättler vorbei, als der sein Auto nicht mehr halten konnte und sich drehte. Salaquarda tat ihm gleich, als er versuchte, dem kreiselnden Dallara-Opel auszuweichen und wurde vom sich nähernden Frank Brendecke getroffen. Für den tschechischen Rookie war das Wochenende damit gelaufen, sein Auto konnte für Sonntag nicht mehr repariert werden.

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