MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Das Fazit der Winter-Tests: Williams, McLaren & Sauber

Im zweiten Teil des Wintertest-Fazits beleuchten wir die Leistungen von BMW-Williams, McLaren Mercedes und der Schweizer Sauber-Truppe.

BMW-Williams: Zwei Fahrer, ein Cockpit

Bei BMW-Williams standen in diesem Winter, zumindest wenn es um die allgemeine Sichtweise der Medien geht, nicht die obligatorischen Reifen- und Komponententests im Vordergrund, sondern der hoch gehypte Shoot-Out zwischen Testfahrer Antonio Pizzonia sowie Ex-Jordan-Pilot Nick Heidfeld. Die beiden eint dabei nur eins: Der Wunsch das zweite Stammcockpit an der Seite des Australiers Mark Webber zu ergattern.

Dieser gab davon unbeeindruckt ein von etlichen technischen Problemen gehandicaptes Williams-Debüt in Barcelona, weshalb dem Team vor Nick Heidfelds erster Testwoche im südspanischen Jerez viel Arbeit ins Haus stand, um den Interimswagen über mehrere Runden lauffähig zu bekommen. Nachdem dies gelungen war, stellte sich jedoch der Wettergott in den Weg des Mönchengladbachers, was diesen aber nicht davon abhielt den Jungle Boy auf nasser Strecke zu entzaubern.

Bei seiner zweiten Testchance bekam Nick dann auch die Möglichkeit auf trockener Bahn zu zeigen was er drauf hat. Und auch hier überzeugte der Deutsche ebenso wie bei seinem vielfach gelobten Feedback an die Williams- sowie BMW-Ingenieure. Aus einem von Entwicklungschef Patrick Head groß angekündigten Shoot-Out am letzten Trockentesttag wurde jedoch nichts – dennoch fuhr Heidfeld an jenem Tag die zweitschnellste Zeit des Tages!

Da Antonio Pizzonia zudem zu seiner schwangeren Frau abreisen musste, übernahm der Mönchengladbacher sogar einen Michelin-internen Regenreifentest auf künstlich bewässerter Strecke (eine Praxis die Michelin am Ende jedes der großen Wintertests praktizierte), wobei Nick sich abermals im nassen Element am besten zu Recht fand und die Konkurrenz um eine Sekunde abhängte.

Fazit: Abgesehen von McLaren zeigte von den Top-Teams nur Williams – nach anfänglichen Schwierigkeiten – konstant Topzeiten, was aufgrund des Fahrervergleichs und des damit verbundenen Programms jedoch nicht überbewertet werden sollte.

McLaren Mercedes: Einstieg nach Maß

Ebenfalls nicht überbewerten darf man – wie alle Testzeiten – die Ergebnisse bei McLaren Mercedes. Dennoch wussten die Silbernen durchaus zu überzeugen und achteten dabei ganz genau darauf zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Signale zu setzen.

So stieg der Kolumbianer Juan Pablo Montoya, der von seinem Ex-Arbeitgeber Frank Williams noch einen medialen Maulkorb verpasst bekommen hat, direkt an seinem ersten Arbeitstag für die Mannen von Ron Dennis mit einer überlegenen Tagesbestzeit ins Testgeschehen ein. Eine ähnliche Vorstellung lieferte zum Abschluss der Wintertests auch sein neuer Teamkollege Kimi Räikkönen, der an seinen beiden Testtagen in Jerez jeweils ganz oben auf den Zeitenmonitoren geführt wurde.

Ergänzt wurden die zwei Stammfahrer wie üblich durch die beiden Testpiloten Alex Wurz sowie Pedro de la Rosa, der am letzten Testsonntag dieses Jahres auf künstlich bewässerter Bahn auch die letzte Bestzeit der Testsaison erzielte. Ob man Alex Wurz im kommenden Jahr so schnell wieder im Cockpit sehen wird, bleibt unterdessen abzuwarten. Denn das Cockpit des neuen MP4-20 wird für den Österreicher zu klein sein, weshalb er vorerst mit dem MP4-19B Vorlieb nehmen muss.

Fazit: Neben Montoya und Räikkönen verbuchte auch Pedro de la Rosa einige Tagesbestwerte für die Silberpfeile. Und obwohl noch nicht aller Testtage Abend ist, muss McLaren wohl als eines der stärksten Teams dieser Wintertests in Erinnerung behalten werden.

Sauber: Preiset Michelin!

Peter Sauber und sein Schweizer Team galten in der Vergangenheit nicht gerade als Quell unerwarteter Entscheidungen oder große Revoluzzer. Doch in der Winterpause nach dem Saisonfinale in Interlagos scheint sich dies leicht geändert zu haben. Mit Jacques Villeneuve fährt nun ein Weltmeister und echter Paradiesvogel für die Hinwiler. Zudem entschieden sich diese bei den Kostensenkungsplänen gegen Motorenpartner Ferrari und wechselte man zudem von Bridgestone zu Michelin.

Egal wie sich die ersten beiden Entscheidungen der Hellblauen auswirken mögen, letztere hat bereits in den beiden Wintertestwochen die Sauber absolvierte nachdrücklich für Gesprächstoff in der F1Welt gesorgt. Schließlich ist es nicht alltäglich, dass ein Sauber-Fahrer die Ergebnislisten – auch wenn es nur Testfahrten sind – anführt, wann immer einer aus der Boxengasse rollt.

Doch genau so war es an den drei Sauber-Testtagen im verregneten Jerez – und dies obwohl die Stärke der neuen Michelin-Reifen ja bekanntlich alles andere als „im und unter Wasser“ liegt. Und auch schon eine Woche zuvor in Barcelona durften sich die Hinwiler bei ihrem ersten Test mit den französischen Pneus über eine Tagesbestzeit freuen.

Natürlich darf in diese Bestzeiten aufgrund des Wetters, des angepassten Testprogramms sowie der unterschiedlich an altes oder neues Reglement angepassten Autos nicht zu viel hinein interpretiert werden. Dennoch müssen die Leistung von Sauber sowie Felipe Massa und Jacques Villeneuve als eindrucksvoll abgestempelt und im neuen Jahr genauer unter die Lupe genommen werden. Mit dem hypermodernen Windkanal sowie dem funkelnagelneuen Supercomputer „Albert“ sind die Voraussetzungen für ein starkes Sauber-Jahr 2005 auf alle Fälle gegeben.

Fazit: Was im letzten Winter B·A·R war, ist in diesem Winter bislang Sauber gewesen. Nun heißt es abwarten ob die Schweizer diese Leistungen auch mit ihrem neuen Auto sowie im Verlaufe der Saison bestätigen können.

Weitere Teams finden Sie in der rechtan Navigation!

News aus anderen Motorline-Channels:

Formel 1: News

Weitere Artikel:

Die Formel-1-Kommission hat erneut über Änderungen am Motorenreglement 2026 diskutiert - Welche Entscheidungen am Donnerstag außerdem getroffen wurden

Ferrari-Sonderlackierung

"Blauer" Ferrari in Miami

Ferrari setzt in Miami erneut auf eine Sonderlackierung - Wie auch schon im Vorjahr handelt es sich aber nur um neue Farbakzente, Rot bleibt die dominierende Farbe

Fluch-Konflikt beigelegt?

Kompromissangebot von bin Sulayem!

FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem zeigt sich bezüglich des kontroversen "Fluchverbots" kompromissbereit - Erfolg jetzt die Einigung mit den Fahrern?

Rallycross: Wachauring

Spannung vor dem Saisonstart

Mit Spannung wird das erste Rennen der österreichischen Staatsmeisterschaft am 26. und 27. April am Wachauring in Melk erwartet. Mit den Piloten der FIA Zentraleuropa-Meisterschaft stehen europäische Toppiloten in der Wachau an der Startline.

Gewinne Tickets für die Rennwoche am Nürburgring

Kartenverlosung: 24h Nürburgring 2025

Mit Motorline mittendrin in der Startaufstellung auf der Start-/Ziel-Geraden vor dem Rennen: Wir verlosen Top-Tickets samt Fahrerlager-Zugang für die Rennwoche des Vollgas-Spektakels im Juni 2025