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CZ-Langstrecke: Brünn

Erstes Rennen, erster Sieg

Am Wochenende gab’s für das Fahrerduo Michael Zottl/Andreas Kuchelbacher eine Premiere nach Maß in der tschechischen Langstrecken-Meisterschaft.

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    Die Fahrer und das gesamte Team Beck Motorsport gingen mit Optimismus in die Veranstaltung; schon bei den ersten Tests erwies sich der neu aufgebaute Citroen Saxo VTS als überaus schnell.

    Qualifying

    Beste äußere Bedingungen herrschten für das erste Qualifikationstraining am Freitagvormittag, aber schon nach wenigen Runden brachte Michael Zottl den Saxo wieder an die Box und ließ den Reifendruck justieren.

    Eine neue Reifenmischung entwickelte ein unerfreuliches Eigenleben. Auch Andreas Kuchelbacher hatte in seinen Quali-Runden eine Weile mit den Reifen zu kämpfen. Für ihn waren es die ersten Runden in einem Tourenwagen bei Renntempo, und die Reifen machten es ihm nicht leicht. Zwischen den Besuchen an der Box war in den 40 Minuten des ersten Zeittrainings kaum eine schnelle Runde möglich; der 28. Startplatz, als drittbestes Auto der Klasse bis 1600ccm, lag unter den Erwartungen des Beck-Teams.

    Gerade vor dem zweiten Qualifying schlug allerdings das Wetter komplett um, und ein Gewitter ging über dem Masaryk-Ring nieder. Bei heftigem Regen und Sturmböen war eine Verbesserung der Zeit unmöglich. Andreas Kuchelbacher nahm es auf sich, die gesamten 30 Trainingsminuten nonstop zu bestreiten, und absolvierte quasi auf die harte Tour einen Schnellkurs im Regenfahren; seine Rundenzeiten steigerten sich stetig, am Platz im hinteren Drittel des Feldes war allerdings nichts zu ändern.

    Die beiden anderen österreichischen Teams standen in unmittelbarer Nähe: der Opel Astra von Strell/Mayer Franek auf dem 20. Startplatz und der Endl/Lindner-Alfa 156 schräg dahinter auf Position 21.

    Rennen

    Den ersten Turn im Saxo bestritt Michael Zottl, und seine Routine in Langstreckenrennen zeigte sich von der ersten Runde an. Bereits im Training hatte er sich über den Speed des Autos sehr zufrieden geäußert, jetzt begann er eine furiose Aufholjagd und arbeitete sich bis zum Ende seines ersten Turns an die 14. Stelle vor.

    Nach 70 Minuten brachter er den Saxo an die Box und übergab an Kuchelbacher. Ähnlich wie im Regentraining am Vortag zeigte der junge Burgenländer glänzende Anpassungsfähigkeit und starke Kampfmoral. Nach dem Boxenstop wieder auf den 25. Platz zurückgefallen und anfangs noch verhalten unterwegs, steigerte er seine Rundenzeiten stetig und arbeitete sich mitten durch das Getümmel der kleineren Klassen wieder in Richtung der Top 15 vor.

    Platz 17 war für ihn der Plafond, über den er bis zum Ende seiner Session nicht mehr hinauskam. Zu diesem Zeitpunkt lag das Team Beck Motorsport in der Klasse in Führung, und auch an der Spitze der internen Österreicherwertung.

    Für den Schluss-Turn war wieder Michael Zottl am Steuer. Er machte sich Hoffnungen auf eine weitere Verbesserung im Gesamtklassement; der Citroen lief in seinem ersten Rennen komplett problemlos und trotz einiger Drohungen mit dunklen Regenwolken spielte auch das Wetter an diesem Tag mit.

    Die letzten 40 Minuten diese langen Rennens wurden allerdings hektischer als erhofft, als Zottl mit einem laut Rundenzeiten nicht mehr problemlos laufenden Auto einen unplanmäßigen Boxenstop ankündigte.

    Zuerst traf allerdings ein anderes Österreicherauto an der Box ein: der Alfa 156 von Hans Endl und Christian Lindner begab sich in die Behandlung der „Scuderia 156“-Boxenmannschaft. Nach einem gleichmäßigen Rennen auf dem 25. Platz, hatte man es knapp vor Schluss offenbar mit einem größeren mechanischen Defekt am Alfa zu tun.

    In der Zwischenzeit brachte Zottl den Saxo zum Reparaturplatz im Fahrerlager und meldete dem Team: „Das Auto zieht nach links“. Ein rascher Check ergab keine offensichtlichen mechanischen Beschädigungen, die Räder wurden gewechselt, und Zottl nahm an der 22. Stelle das Rennen wieder auf, immer noch auf Kurs auf den Sieg in der 1600ccm-Klasse. Die Alfa-Mannschaft hatte weniger Glück – eine gebrochene Halbachse bedeutete den Ausfall knapp vor Schluss.

    Die letzten Runden zur Zielflagge verliefen für Michael Zottl ohne größere Ereignisse, er sicherte den Klassensieg des Teams ab und reihte sich im Gesamtklassement als 21. direkt hinter dem Opel Astra von Strell Motorsport ein.

    Dieses Auto sorgte noch in den letzten Sekunden des Rennens mit einem Stop direkt auf der Zielgeraden für Schrecken bei der Betreuermannschaft; mittlerweile ohne Bremsen unterwegs, ließ Günter Mayer den Sieger passieren und ersparte sich auf diese Weise das Risiko einer weiteren Runde.

    Ein ereignisreiches Rennwochenende brachte dem Team von Beck Motorsport am Ende den erwarteten Champagner und wichtige Punkte für die Meisterschaft. Am 22. Mai geht die Meisterschaft für Michael Zottl und Andreas Kuchelbacher mit dem 3-Stunden-Rennen in Most weiter.

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