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Bernhard/Leutwiler/Klasen gewinnen auf dem Nürburgring

Beim dritten der insgesamt zehn Rennen zur Langstreckenmeisterschaft 2004 gab es den ersten Porsche-Sieg.

Timo Bernhard/Nicolas Leutwiler/Arno Klasen gewannen auf einem Porsche GTR MR von Manthey Racing das über vier Stunden gehende Rennen um den 46. ADAC-ACAS-H&R-Cup.

Die Sieger fuhren 27 Runden auf der 24,433 Kilometer langen Streckenkombination von Nürburgring-Nordschleife und verkürzter Grand-Prix-Strecke und erzielten eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 162,484 km/h.

Auf den zweiten Platz kamen – mit sechs Minuten Rückstand – Andreas und Ralf Schall auf einem Opel Astra V8 Coupé vor dem Porsche GT3 RS von Marc Basseng und Mike Rockenfeller.

Den vierten Platz belegte der BMW M3 GTRS von Johannes Scheid/Mario Merten/Oliver Kainz. 152 Fahrzeuge waren gestartet, 104 kamen ins Ziel. Die hohe Ausfallquote von fast 30 Prozent ist nur zum Teil auf technische Defekte zurückzuführen. Besonders im ersten und im letzten Renndrittel ereignete sich auch eine Reihe von Unfällen, bei denen es aber bei Karosserieschäden blieb.

Bei bedecktem Himmel und angenehmen Temperaturen hatten sich 29.000 Fans entschlossen, den 1. Mai am Nürburgring zu verbringen. Sie wurden mit gutem Motorsport belohnt.

Manthey stand auf Pole-Position

Die ersten drei Reihen der Startaufstellung boten ein buntes Marken-Allerlei: Zwei Porsche, zwei Jaguar V8STAR, eine Viper GTS-R und ein Opel Astra V8 Coupé. Mit gut acht Sekunden Vorsprung vor Dirk Adorf (Jaguar V8Star) hatte Timo Bernhard den Manthey-Porsche GTR-MR auf die Pole Position gefahren.

Dahinter, nicht unbedingt erwartungsgemäß, die Zakspeed-Viper GTS-R mit Markus Großmann. Dann folgte die eigentliche Überraschung des Trainings: Sascha Bert stellte den Jaguar V8STAR von Zakspeed Racing auf den vierten Platz.

Zakspeed-V8Star: Schnell im Training, Defekt im Rennen

Es war der erste Einsatz dieses Wagens in einem Langstreckenrennen. Zakspeed-Teamchef Andreas Hainke: „Wir sehen das Rennen als Test.“ Im Rennen war der „Test“ dann aber in der sechsten Runde wegen eines Getriebeschadens beendet. Bis dahin hatte Sascha Bert ein gutes Rennen abgeliefert.

Auch für den Zweiten des Trainings und Gesamtsieger des zweiten Laufs zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft vor zwei Wochen kam das Ende vorzeitig. Der Jaguar V8Star von Dirk Adorf/Ulrich Galladé/Hermann Tilke hatte durchaus noch Chancen, zum zweiten Mal in Folge zu gewinnen, als er wegen eines Reifenschadens ausstieg, Folge eines Defektes an der Radaufhängung hinten links, der wiederum durch eine "Feindberührung" entstanden war.

Adorf hatte sich im ersten Renndrittel ein unglaublich hartes, aber faires Duell mit Bernhard geliefert, in dem er meist am Ende der Runde in Führung war (O-Ton Adorf: „Der Bernhard weiß jetzt, wer der Adorf ist…“).

Auch nachdem Galladé den, vom Recaro Motorsport Team eingesetzten Wagen, übernommen hatte, blieb „die Katze“ bis zu ihrem Ausfall immer noch in Lauerstellung auf einen möglichen Sieg. Zumal Galladé wieder mit persönlichen Bestzeiten glänzte.

Dritter Klassensieg für Viebahn

Über seinen dritten Klassensieg in Folge freute sich Jörg Viebahn. Er gewann mit seinem Honda Civic Type-R die mit 16 Fahrzeugen wieder sehr stark besetzte Kategorie GruppeN/DN bis 2000 ccm Hubraum und kassierte dafür entsprechend viele Punkte, was sein Gesamtkonto auf 29,07 Zähler anwachsen lässt.

Den zweiten Platz in der Tabelle belegen René Wolff und Ex-Champ-Car-Pilot Arnd Meier. Sie kamen beim dritten Lauf in der Klasse der VLN-Serienwagen bis 1850 ccm Hubraum mit ihrem BMW 318i zwar „nur“ auf Rang zwei.

Da 15 Fahrzeuge am Start waren, genügte das aber, um die Gesamtpunktzahl nach zwei vorausgegangenen Siegen auf 28,31 zu steigern, womit sie weiterhin die schärfsten Verfolger des Gesamtführenden sind.

Immer noch eine „weiße Weste“ haben mit drei Klassensiegen (VLN-Serienwagen bis 2500 ccm) Thomas Mundorf und Alex Böhm auf einem BMW M3 von Dolate Motorsport. Da sie aber in den beiden ersten Rennen weniger Konkurrenz hatten als im dritten Lauf, wo sie sich gegen 14 Mitbewerber durchsetzen mussten, sind sie mit insgesamt 27,55 Punkten auf Platz vier zu finden.

Ein schneller Volvo-Pilot fährt alleine vorne mit

Seinen zweiten Klassensieg fuhr nach dem zweiten Platz im zweiten Lauf Ullrich Andrée bei den VLN-Specials bis 2500 ccm heraus. Andrée ist, wie Tabellenführer Viebahn, „Alleinfahrer“, fährt auch die 4-Stunden-Distanzen im Mühlner-Volvo S60 ohne Partner.

Da in der „Andrée-Klasse“ meist nicht mehr als zehn Fahrzeuge starten, ist an einen Titelgewinn nicht zu denken. Deshalb ist für Andrée die Platzierung im Gesamtklassement eines Rennens immer von großer Bedeutung.

So konnte er jetzt wieder glänzen: Zehnter Gesamtrang hinter insgesamt sechs Porsche, einem Opel Astra V8 Coupé, einem BMW M3 GTRS und einer Viper, alle mit mehr Hubraum und erheblich mehr Leistung als der Volvo S60 gesegnet.

Ein Gruppensieg wurde Edgar Dören gewidmet

Mit viel Beifall und auch etwas Wehmut wurde der Auftritt von Karl-Christian Lück auf einem Porsche 993 GT2 aufgenommen. Lück war engster Freund und langjähriger Fahrer-Partner des am 1. April verstorbenen Langstrecken-„Urgesteins“ Edgar Dören.

Die zwei ersten Meisterschaftsläufe diesen Jahres war Lück nicht gefahren. Er kümmerte sich stattdessen um die Sicherung des Fortbestandes des Motorsport-Unternehmens seines Freundes Dören. Jetzt war Lück wieder am Start und gewann zusammen mit dem Nachwuchsfahrer Marcel Wintersohl die Wertungsgruppe H. Lück: „Diesen Erfolg widme ich Edgar.“

Endergebnis

1. Bernhard/Leutwiler/Klasen, Porsche GTR-MR, 4:03:36.139 Stunden (27 Runden), 162.484 km/h Durchschnitt
2. Schall/Schall, Opel Astra V8 Coupé, + 6:04.992 Minuten
3. Basseng/Rockenfeller, Porsche 996 GT3 RS, + 7:4.719
4. Scheid/Kainz/Merten, BMW M3 E46 GTRS, + 1 Runde
5. Huppert Nieder/Mohr/Großmann, Viper GTS-R, + 1
6. Baker/Schoysman, Porsche 911 GT3 Cup, + 1
7. Otto/Weiss/Zinnow, Porsche 996 Cup, + 1
8. Smith/von Gartzen, Porsche GT3 RS, + 1
9. Bermes/Koll, Porsche 911 GT3 Cup, + 1
10. Ullrich Andrée, Volvo S60, + 1

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