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War das schon eine WM-Vorentscheidung?

Die Piloten der Motorrad-WM boten in Estoril einmal mehr spannende Rennen, Rossi (MotoGP), Elias (250er) und Barbera (125er) siegten.

MotoGP: Rossi auf dem Weg zum WM-Titel!

Den Start zum großen Preis von Portugal gewann ein hoch motivierter Loris Capirossi. Vor über 50.000 Zusehern schnappte er sich in seinem 100. Rennen sofort die Führung, er überrumpelte dabei sowohl Rossi, als auch Pole-Mann Makoto Tamada.

Doch schon in der ersten Runde griff sich Valentino Rossi seinen Landsmann, der kurz darauf von Max Biaggi torpediert wurde. Ein klarer Fahrfehler des Römers, der Capirossi damit aus dem Spitzenfeld katapultierte. Der unglückliche Capirossi musste sich in der Folge durch das ganze Feld kämpfen, überholte tapfer einen Fahrer nach dem anderen. Für Biaggi selbst war das Rennen überhaupt zu Ende, er dürfte sich damit endgültig um alle WM-Chancen gebracht haben.

Rossi gab derweil an der Spitze richtig Gas und konnte Pole-Sitter Makoto Tamada distanzieren. Sete Gibernau hatte nach nur zwei Runden als Vierter schon über zwei Sekunden Rückstand, dazwischen lag noch Alex Barros auf der Werks-Honda. Und in diesem Ton ging es weiter, beeindruckend, wie sich der „Dottore“ an der Spitze des Feldes immer weiter absetzen konnte.

Einen spektakulären Crash lieferte Marco Melandri ab, der seine Yamaha stilvoll in sämtliche Einzelteile zerlegte. Er war beim Anbremsen zu weit an den Pistenrand geraten und auf dem staubigen Teil der Strecke ausgerutscht. Andere Piloten mussten das Rennen vorzeitig beenden: Neil Hodgson stellte seine Ducati aus dem d'Antin-Rennstall mit technischem Defekt ab, das gleiche Schicksal ereilte seinen Teamkollegen Ruben Xaus.

Von hinten rollte Loris Capirossi das Feld auf. Er konnte teilweise sogar die Zeiten von Rossi gehen, umso mehr dürfte er sich über die Aktion von Max Biaggi geärgert haben. Bei Rang sieben war dann allerdings Schluss mit der Aufholjagd, John Hopkins hielt seine Suzuki) auf Platz sechs, drei Sekunden vor Capirossi.

An der Spitze sicherte sich Rossi den Sieg, vor vier Honda-Piloten: Makoto Tamada und Alex Barros vervollständigten das Podest, Sete Gibernau wurde „nur“ Vierter. Somit war der Sieg von Rossi eine kleine Vorentscheidung im Kampf um den WM-Titel. Gibernau verlor weiter Boden, das Punkte-Polster von Valentino Rossi ist nun schon beachtlich.

250ccm: Toni Elias gewinnt

Einen tollen Start erwischte Sebastian Porto, der vor Pole-Sitter Daniel Pedrosa und Toni Elias in die erste Kurve ging. Am Ende der ersten Runde zwängte sich Elias auf der Bremse an Pedrosa vorbei, auch Fonsi Nieto nutzte eine kleine Lücke, um den WM-Leader zu überholen.

Den ersten Ausfall verzeichnete Arnaud Vincent, der sich mit seiner Maschine ins Kiesbett legte. Weitere sollten folgen: Naoki Matsudo musste mit defektem Motor aufgeben, Aprilia-Pilot Alex Baldolini stürzte. Auch Fonsi Nieto hatte offenbar ein größeres Problem, er verlor einen Platz nach dem anderen und fand sich nach sechs Runden auf Platz neun wieder.

Nach neun Runden ging Toni Elias an Sebastian Porto vorbei und versuchte gleich, ein paar Meter davon zu ziehen. Doch die Aprilia von Porto war auf der langen Geraden deutlich schneller, er konnte wieder aufschließen. In der Folge lieferten sich beide Fahrer ein erbittertes Duell um die Führung. Elias konnte zwischenzeitlich sogar einen kleinen Vorsprung herausfahren, der von Porto aber bald wieder aufgeholt wurde.

In der letzten Runde entschied sich das Rennen. Toni Elias (Honda) konnte noch einmal zulegen und siegte in einem fantastischen Rennen vor Sebastian Porto (Aprilia). Platz drei holte sich Randy de Puniet (Aprilia), hauchdünn vor Daniel Pedrosa (Honda), der in der WM weiterhin ziemlich deutlich in Führung liegt.

125ccm: Hector Barbera verhindert ersten KTM-Sieg

Den besten Start erwischte Aprilia-Pilot Roberto Locatelli, Andrea Dovizioso (Honda) konnte seine Pole-Position nicht nützen. Gleich in der zweiten Kurve erwischte es Steve Jenkner, der mit Mattia Pasini kollidierte und zu Sturz kam. Der nächster Sturz ließ nicht lange auf sich warten, Andrea Ballerini war mit Mirko Giansanti aneinander geraten.

Richtig Rund ging es an der Spitze. Dort lag zeitenweise sogar das KTM-Team in Führung. Nach einigen haarigen Szenen hatte sich Andrea Dovizioso etwas abgesetzt, die KTM-Boys Mika Kallio und Casey Stoner wollten den WM-Führenden aber keinesfalls kampflos ziehen lassen.

Während sich Kallio alleine auf die Verfolgung von Dovizioso begab, war Stoner in ein Scharmützel mit mehreren Piloten verwickelt, darunter auch Simone Corsi, der durch eine besonders gefährliche und wilde Fahrweise auffiel. Eingangs der Start- und Ziel-Geraden crashte Corsi schließlich in das Heck von Stoners KTM und stürzte. Doch auch die KTM wurde beschädigt, der Auspuff war abgeknickt und hing seitlich weg – Stoner musste aufgeben.

Dann erwischte es auch den Führenden: Andrea Dovizioso kam mit seiner Honda an die Box. Wie sich herausstellte, steckte eine Schraube im Hinterreifen, das war das Rennende für den Italiener.

Neuer Führender war somit Hector Barbera, der ein tolles Rennen fuhr. Mikka Kallio lag mit etwas mehr als einer Sekunde Rückstand auf Rang zwei – doch er hatte den Traum vom ersten KTM-Sieg noch nicht ausgeträumt.

Innerhalb einer Runde machte Kallio auf Leader Barbera eine halbe Sekunde gut, in der vorletzten Runde attackierte der Finne, ging sogar an Barbera vorbei. Doch die Freude währte nur sehr kurz, der Aprilia-Pilot konterte sofort und holte sich die Führung zurück.

Aller Einsatz von Mikka Kallio reichte nicht mehr, Barbera fuhr eine sichere letzte Runde und gewann das Rennen. Der Spanier Jorge Lorenzo (Derbi) holte sich auf den letzten Metern noch Platz drei vor Pablo Nieto (Aprilia).

Damit schließt Barbera in der Weltmeisterschaft auf Andrea Dovizioso auf, hat aber immer noch 20 Punkte Rückstand. Roberto Locatelli vergab hingegen die Chance, in der Tabelle Punkte gut zu machen. Der Italiener rutschte von der Strecke und verlor gleich mehrere Positionen, am Ende wurde es nur Platz neun für den Aprilia-Piloten.

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