Formel 1: News | 03.12.2005
CDG-Heckflügel frühestens ab 2008!
Zumindest in der Saison 2007 wird der CDG-Flügel der FIA nicht am Grid vertreten sein - die Technische Arbeitsgruppe erteilte dem Konzept eine Abfuhr.
Gestern Nachmittag tagte die Technische Arbeitsgruppe der Formel 1, der die Technischen Direktoren aller Teams angehören, um über das neue CDG-Heckflügelkonzept, welches mehr Überholmanöver zulassen soll, zu entscheiden. Das von der FIA anvisierte Einführungsdatum rechtzeitig zur Saison 2007 wurde dabei einstimmig abgelehnt.
Zwar sind mehrere Teams dem doch recht radikalen Vorschlag nicht grundsätzlich abgeneigt, von überhasteten Maßnahmen wollen sie sich nach den gemischten Reformerfahrungen der vergangenen Jahre jedoch nicht mehr überrumpeln lassen. Stattdessen soll das CDG-Konzept sorgfältig weiterentwickelt und vor allem bei Streckentests evaluiert werden. Eine Einführung ins Reglement ist somit - wenn überhaupt - frühestens 2008 zu erwarten.
"Ich denke, dass recht hart daran gearbeitet wird, die Idee genau zu evaluieren, aber die Jungs, die für die FIA arbeiten, sind realistisch. Sie wissen, was alles schief gehen könnte", relativierte Renault-Chefingenieur Pat Symonds gegenüber 'autosport.com' das gestrige Votum. "2007 werden wir CDG jedenfalls nicht auf dem Grid sehen. Es gibt trotz der Arbeit, die wir diese Woche geleistet haben, noch komplexe Probleme, die wir erst vollständig ausräumen müssen."
Der Brite bezeichnete den CDG-Heckflügel, der bekanntlich aus zwei voneinander getrennten Elementen besteht, als "Teil eines Pakets", deutete also an, dass man sich Gedanken darüber machen muss, wie man weitere Maßnahmen setzen könnte, um Überholmanöver wieder zu erleichtern. Beispielsweise könnte es 2008 zu einem Comeback der Slicks kommen, weil die FIA darüber nachdenkt, Kurvengeschwindigkeiten nicht mehr nur über die Pneus zu regulieren.
Was das CDG-Konzept angeht, so ist die Entscheidung der Technischen Arbeitsgruppe zwar sehr wohl als Rückschlag zu werten - vor allem in dieser Klarheit -, gleichzeitig bedeutet dies aber noch lange nicht, dass die Idee damit wieder in die Schublade zurückwandern muss, um dort zu verstauben. Die FIA wird gemeinsam mit Technologiepartner 'AMD' weitere Studien anstellen, um die Teams vielleicht doch noch dafür begeistern zu können.