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"Langfristige Investments sind nicht zu rechtfertigen"

Mit Ende 2006 steigt Michelin aus der Formel 1 aus, Grund dafür ist das geplante Reifenmonopol, das nicht der Philosophie der Franzosen entspricht.

Es ist also offiziell: Michelin hat sich angesichts des drohenden Reifenmonopols endgültig dazu entschlossen, die Formel 1 zu verlassen - und zwar schon nach der Saison 2006! Dies gab der französische Pneuhersteller mit Sitz in Clermont-Ferrand heute offiziell bekannt.

"Diese Entscheidung ist das Resultat tiefgreifender Unterschiede zwischen Michelins sportlicher Philosophie und der Art und Weise, wie die Formel 1 von der Sporthoheit reguliert wird. Es ist einfach kein klares und tragbares Umfeld mehr gegeben, um langfristige Investments zu rechtfertigen", erklärte Konzernchef Edouard Michelin.

"Sollte sich die Formel 1 grundlegend ändern, so könnten wir uns aber vorstellen, unsere Dienste den Teams eines Tages wieder anzubieten."

Die Wahl des Zeitpunkts - ausgerechnet so kurz vor Weihnachten - ist übrigens kein Zufall, denn wenn ein Reifenhersteller plant, sein Engagement in der Königsklasse des Motorsports zu beenden, dann muss er das mit einer Ankündigungsfrist von einem Jahr der FIA melden.

Michelin musste also bis zum 31. Dezember eine Entscheidung treffen, die nun eben so ausgefallen ist. Weil man für 2007 ohnehin noch keine Teams unter Vertrag hatte, war das Timing günstig.

Für die bevorstehende Saison ändert sich aber erst einmal gar nichts: Michelin wird Renault, McLaren-Mercedes, Honda, Red Bull Racing, das BMW Sauber F1 Team und die Scuderia Toro Rosso mit Pneus beliefern. Toyota und Williams haben die Marke mit dem Bibendum in weiser Voraussicht bereits vor 2006 verlassen.

"Michelin wird alles tun, um den bestehenden Partnern den besten Service und die besten Reifen zur Verfügung zu stellen, wie das seit unserem Einstieg in die Formel 1 im Jahr 2001 immer der Fall war", so Michelin.

"Wir hätten unser Engagement in der Formel 1 gerne verlängert, denn die gestellten Anforderungen waren genau wie die Zusammenarbeit mit unseren Partnern sehr fruchtbar. Dafür möchte ich mich bei all unseren Partnern bedanken."

Auslöser für den Ausstieg ist zweifelsfrei der nicht enden wollende Zwist mit der FIA, der spätestens beim Skandalrennen in Indianapolis zum Vorschein kam.

Dass nun auch das Reglement von 2005 - quasi eine Michelin-Erfindung - einfach über den Haufen geworfen wurde, schmeckte den Entscheidungsträgern in Clermont-Ferrand überhaupt nicht, sodass sie die Formel 1 künftig wieder Formel 1 sein lassen werden.

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