Bergrennen: Kohlreith | 13.09.2005
Alex Strobl, die No.1 vom Wienerwald
Auf dem Kohlreith in Neulengbach fand zum siebenten Mal ein Bergrennen statt. Alexander Strobl im Ford Gabat Escort holte sich den Tagessieg.
Text & Fotos: Leo Freistätter
Aufgrund der nächtlichen Regenfälle hatte die Strecke bei den Trainingsläufen noch einige Tücken parat. Alexander Strobl markierte gleich die erste Bestzeit vor Roland Eder im VW Golf GTI und Rene Panzenböck im schnellen, aber defektanfälligen Citroen Xsara VTS. Schnellster Gruppe-N-Pilot war Roman Hoffmann im Honda Civic Type R, ein Kohlreith-Stammgast der letzten Jahre. Martin Sahl (Ford Escort BDA) trat in die Fußstapfen seines Vaters, der noch immer den Streckenrekord bei den historischen Fahrzeugen hält. Im Training konnte der Junior die Bestzeit vor Christian Schallenberg im BMW 2002 tii markieren. Einige Fahrer des Suzuki Ignis Cups hatten ein stressiges Wochenende. All jene, die auch die Rallye-ÖM bestreiten waren direkt aus dem Wechselland angereist, um gleich am nächsten Tag wieder kräftig Gas zu geben. Michael Kogler holte sich die Trainingsbestzeit vor Cup-Leader Marcus Leeb.
Im ersten Wertungslauf zündete Alexander Strobl dann nochmals eine Stufe an seiner Ford-Rakete und unterbot seine Trainingsbestzeit um mehr als drei Sekunden. Roland Eder konnte sich wieder auf Rang zwei platzieren, dahinter landete mit Alois Forstenlechner ein weiterer Kohlreith-Stammgast. Pech hatte Rene Panzenböck, der bei einem Ausritt die Frontpartie seines Citroen Xsara beleidigte. Er verlor dabei viel Zeit und kam über Rang 27 nicht hinaus. Roman Hoffmann hatte die Gruppe N locker im Griff und Martin Sahl langte erneut bei den Historischen zu. Die Bestzeit im Suzuki Ignis Cup schrieb sich Marcus Leeb auf seine Fahnen, dahinter landeten mit Thomas Heuer und Marko Klein zwei Vertreter der Profiwertung im Suzuki Ignis Cup.
An der Spitze hatten Alexander Strobl, Roland Eder und Alois Forstenlechner auch im zweiten Wertungslauf ihre Positionen bezogen. Einzig Rene Panzenböck katapultierte sich mit dem runderneuerten Citroen Xsara auf den sechsten Gesamtrang. Alexander Strobl jagte in einer Zeit von 52,55 Sec. den Kohlreith hoch, das bedeutete einen Schnitt von 123,31 Km/h und sollte seine Bestzeit an diesem Tag bleiben. Den seit 1998 bestehenden Streckenrekord von Gottfried Kogler, damals aufgestellt mit dem Ford Escort WRC, verfehlte er dabei nur um knapp eine Sekunde. Roman Hoffmann und Martin Sahl waren in ihrer Liga wieder nicht zu schlagen. Der Druck auf Martin Sahl ließ außerdem deutlich nach, da Christian Schallenberg aufgrund von technischen Problemen das Ziel nicht erreichte. Im Suzuki Ignis Cup setzten sich diesmal die Profis durch. Marko Klein holte sich die Bestzeit vor Thomas Heuer.
Im dritten Lauf musste Alois Forstenlechner seinen dritten Rang Rene Panzenböck überlassen. Alexander Strobl und Roland Eder waren auch für den Citroen-Piloten unerreichbar. Für die Gesamtwertung war dies nicht mehr von Bedeutung. Alexander Strobl holte sich den Gesamtsieg vor Roland Eder und Alois Forstenlechner. Damit holte Alexander Strobl natürlich auch den Sieg in der Klasse über 2000 ccm vor Alois Forstenlechner und Alexander Schiessling im BMW M3 4x4. Mit seinem tollen Finish holte Rene Panzenböck noch den Sieg in der Zweiliterklasse vor Thomas Kapfenberger und Christian Trimmel (beide VW Golf I). Sehr zum Leidwesen von Roland Reither, der das Seat Ibiza Kit Car von Arnold Heitzer sehr beherzt auf den Kohlreith jagte. Durch den Höllenritt von Rene Panzenböck rutschte er allerdings vom Podest der Klasse bis 2000 ccm und belegte Rang vier. Die Klasse bis 1600 ccm entschied Roland Eder vor seinen GTI-Kollegen Markus Pirkner und Alfred Schopper für sich. Roman Hoffmann verbesserte im dritten Lauf seinen eigenen Gruppe N-Streckenrekord aus dem Jahr 2002 und holte sich die Zweiliterklasse vor Hans Zwickl. Auch bei den 1600ern blieb mit Mario Drexler ein Rundstreckenpilot erfolgreich. Martin Sahl beendete das erste Bergrennen seiner Karriere mit einem Sieg bei den historischen Fahrzeugen.
An Spannung kaum zu überbieten war die Entscheidung im Suzuki Ignis Cup. In jedem Lauf waren die ersten vier nur durch weniger als eine Sekunde getrennt. Die Reihenfolge wurde dabei immer etwas verändert, sodass vor dem entscheidenden dritten Zeitlauf noch mehrere Piloten Chancen auf den Cup-Sieg hatten. Michael Kogler sorgte zusätzlich für Spannung. Er verlor im zweiten Lauf aufgrund von technischen Problemen viel Zeit und rollte das Feld von hinten auf. Mit der zweiten Zeit im letzten Zeitlauf katapultierte er sich auch in der Kohlreith-Gesamtwertung noch auf den zweiten Platz nach vorne. Nur Marcus Leeb erwischte er nicht mehr, der Kärntner holte sich den Sieg bei den Suzuki Ignis und entschied damit auch die Juniorenwertung vor Kogler und Jiri Pertlicek jun. für sich. Die Profiwertung im Suzuki Ignis Cup ging an Thomas Heuer vor Marko Klein und Norbert Kunz.