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„Fad wars“

Das Auftaktrennen zur tschechischen Langstrecken-Meisterschaft war alles andere als spannend, einmal mehr gewann der Mercedes von Charoz/Janis.

Das Rennen am 30. April war der Start in die tschechische Automobilmeisterschaft in ihre Saison 2005, und die äußeren Voraussetzungen waren beinahe ideal.

Am Ende eines interessanten Renntages, der überwiegend von Meisterschaften aus Österreich bestritten wurde (Histo-Cup, Sports Car Challenge und TCCA waren mit von der Partie) nahm ein Feld von vierzig GT und Tourenwagen die Langstreckendistanz unter die Räder.

Zum ersten Mal seit längerer Zeit führte kein Mercedes, die Zuschauer witterten bereits eine Überraschung. Auch nach Meinung einiger Teilnehmer ist das Tempo in dieser Serie kontinuierlich gestiegen.

Hatten vor zwei oder drei Jahren auch Teams der kleineren Hubraumklassen noch Chancen auf Plätze in den Top Ten, so machen sich heute Teams mit internationaler Erfahrung und dementsprechender Vorbereitung die Spitzenplätze untereinander aus. Vielleicht lässt es sich damit erklären, dass vor allem bei den „Kleinen“ ein gewisser Teilnehmerschwund zu verzeichnen ist.

Mit Überraschungen aus dem hinteren Feld war also nicht zu rechnen, und die ersten sechs Runden führten zwei FIA-GT-Teams das Feld an. Sowohl Machanek Racing als auch der österreichische Rennstall rund um Sepp Renauer verzichteten auf den FIA-Lauf in Magny Cours, beide haben mit ihren Porsche die tschechische Meisterschaft auf dem Programm.

Während das „internationale“ Auto von Renauer, gefahren von den Manfreden Kaufmann und Jurasz sowie Peter Valek, mit FIA-GT2-Restriktionen antrat, waren die Machaneks und alle anderen Porsche im Feld (es werden immer mehr) „national“ unterwegs, also ohne Luftmengenbegrenzung.

Trotzdem lieferte sich Renauer-Startfahrer Kaufmann mit Rudolf Machanek ein hartes Duell um die Führung, das genau sechs Runden dauerte. Dann kam die Attacke des Todessterns: der unüberwindliche Mercedes CLK-DTM von Antonin Charouz war aus der Box gestartet, und diese sechs Runden genügten ihm, um das ganze Feld zu überholen.

Von da an war die Siegerfrage kein Thema mehr. Kaufmann setzte sich gegen Machanek durch, dessen Teamkollege Andrej Studenic mit dem zweiten roten 996er Schützenhilfe leistete. Auch Milan Bezak im 996er des slowakischen Nationalteams und das zweite Renauer-Auto für Claus Schunk und Miro Hornak mischten um die Plätze 4 bis 6 mit, daneben war der Kogelbauer-Rennstall mit zwei 996ern vertreten.

All das wurde jedoch von einer weiteren einschläfernd dominanten Mercedes-Show in den Schatten gestellt. Mit Fortdauer des Rennens ließ der schnellere der beiden Renauer-Porsche bei verschiedenen Gelegenheiten ein paar Sekundenbruchteile liegen. Teamchef Sepp Renauer merkte selbstkritisch an, dass sich diverse kleine Eigenfehler in Strategie und Boxenarbeit beim ersten Einsatz von zwei Porsche eingeschlichen haben; die Quittung hiefür gab es mit dem Abstieg aus den Top 3.

Gegen Ende drehte die Mercedes-Mannschaft dann das Gas zurück, Antonin Charouz und Jarek Janis, diesmal unterstützt von Jaroslav Paral, gewannen dieses Rennen „nur“ mit einer Runde Vorsprung vor dem Machanek-Porsche von Andrej Studenic und Josef Venc und dem gegen Rennmitte etwas zurückgefallenen 996er des Autoracing Club Bratislava von Miro Konopka und Attila Barta, der letztendlich seine Startposition wieder zurückerobern konnte.

Rudolf und der Ungar Istvan Racz wurden Vierte, dahinter die Renauer-Autos von Kaufmann/Jurasz/Valek und Schunk/ Hornak. Unter den ersten Zehn findet sich, abgesehen vom CLK, nur ein einziger anderer Nicht-Porsche. Kurz, es herrscht Porsche-Boom und Mercedes-Lähmung in Tschechien.

Bericht Beck Motorsport

„Fad wars“ - mit diesen stoischen Worten quittierte Erich Althuber sein Rundstreckendebüt beim 3-Stunden-Rennen am Automotodrom Brno. Für den Salzburger, der in der Rallye-ÖM von Beck Motorsport technisch unterstützt wird, ergab sich kurzfristig die Möglichkeit dieses Einsatzes als Teamkollege von Michael Zottl im Citroen Saxo VTS. Er kam mit den ungewohnten Verhältnissen bereits im Training auf Anhieb gut zurecht, und Zottl/Althuber machten sich auf die Jagd nach dem Klassensieg, allerdings diesmal praktisch ohne Gegner.

Mit Überraschungen aus dem hinteren Feld war also nicht zu rechnen. Vielleicht lässt es sich damit erklären, dass vor allem bei den „Kleinen“ ein gewisser Teilnehmerschwund zu verzeichnen ist: in der 1600ccm-Klasse waren nur zwei Autos am Start – vor zwei Jahren war es noch ein Dutzend. Auch beim Sprintrennen bis 1600ccm waren die Vierzehnhunderter praktisch unter sich; vielleicht sollte zur Förderung der kleineren Klassen wieder einmal etwas mehr getan werden?

Erich Althuber muß sich für seinen Teil der Arbeit ebenfalls nicht genieren, er setzte die Fahrt des Saxo VTS nach dem Fahrerwechsel fast genauso problemlos fort. „Fast“, weil sein auf Rallye-Bedürfnisse angepasster Fahrstil (er ist dort als einer der eher wilderen Hunde bekannt) den Saxo zu einem erhöhten Benzinverbrauch animierte; ein zusätzlicher Tankstop kostete ein paar Positionen.

Böse Zungen meinen, dass der Citroen sich seinem leiblichen Genüssen nicht abgeneigten chauffeur angepasst hat. Rang 24 war am Ende zu verzeichnen, der Klassensieg gesichert, etliche Zweiliter blamiert. Erich Althubers Resümee war, dass er es wohl Sebastien Loeb gleichtun und auf den Asphalt umsteigen wird, aber „alles muß man einmal probiert haben“.

So sehen das auch das Team Beck Motorsport und Michael Zottl: sie planen für heuer mit einigen weiteren Langstreckenläufen, der FIA-Slalomzonenmeisterschaft und einem Ausflug auf die Nordschleife des Nürburgringes.

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