MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

NASCAR & Champcar

Sebastien Bourdais fixierte mit einem Sieg in Surfers Paradise den Champcar-Titel, der Martinsville-Speedway sah ein turbulentes NASCAR-Rennen.

Text: Johannes Gauglica, Photo Champcar by Dan Streck, USA LAT Photographic

ChampCar World Series – Lexmark Indy 300, Surfers Paradise

Die Australier zählen seit dem ersten Auftritt der damaligen Indy Car World Series an der Goldküste zu den loyalsten ChampCar-Fans. Es gibt ein eigenes „Team Australia“ unter der Leitung von Derrick Walker, in dem neben dem Kanadier Alex Tagliani als „Leitwolf“ der Gold Coaster Marcus Marshall; für „Surfers“ kommt mit Will Power aus Queensland ein drittes Aussie-Auto dazu.

Genau wie Marshall hat sich auch Power seine Sporen in der britischen Formel 3 verdient und war 2005 in der Renault World Series unterwegs. Andere Fahrer-News: Rocketsports hat sich mit Ryan Hunter-Reay zerstritten und gibt in Australien und beim Gran Premio de México am 6. November dem US-Talent Michael McDowell eine Chance; und bei HVM steigt der Schwede Björn Wirdheim aus Geldmangel aus, statt ihm fährt Fabrizio del Monte aus Italien.

Auch Oriol Servia war anfangs nur ein Einspringer (für den verletzten Bruno Junqueira), jetzt kämpfte der Spanier um den Titel. Dieser Kampf war jedoch rasch vorbei: in der ersten Kurve wurde er, von der Pole startend, vom übereifrigen Cristiano da Matta abgeschossen.

Bereits in Denver hat da Matta einen solchen Startunfall ausgelöst. Paul Tracy nutzte die Verwirrung und übernahm vor 105.000 Zuschauern die Spitze, gefolgt von Bourdais. Nach vier Runden Aufräumarbeit war das Rennen dann offiziell eröffnet, Tracy hielt sich bis zum ersten Boxenstop auf P1.

Flinke Boxenarbeit bei Newman-Haas brachte Bourdais die Führung; in Runde 24 ging am Lola von Tracy das Getriebe ein, und das wars: Sebastien Bourdais holte sich den Tagessieg, den Rundenrekord, den Rekord für die meisten Führungsrunden (bisheriger Rekordhalter: Alex Zanardi), und die ChampCar-Meisterschaft 2005.

Die Plätze gingen an A.J. Allmendinger, mit dem besten Resultat seiner Karriere, und Jimmy Vasser; Servia wurde immerhin noch Fünfter.

Die Newcomer hatten wenig Erfolg. Del Monte blieb blaß und schied durch einen Unfall aus; auch McDowell hatte Unfallpech und wurde Elfter und Vorletzter. Will Power zeigte eine gute Leistung, wurde aber von seinem eigenen Teamkollegen Alex Tagliani bei einer Überrundung aus dem Rennen gerempelt. Für Tagliani hat das möglicherweise Konsequenzen.

Ein sechster Platz genügt dem Deutschen Timo Glock für den Titel des „Rookie of the Year“, somit ist in der ChampCar World Series bereits vor dem letzten Rennen alles entschieden. Dieses steigt am 6. November in Mexico City.

Resultat | Tabelle

NASCAR Nextel Cup – Subway 500, Martinsville Speedway

Vor fast genau einem Jahr ist so gut wie die komplette Führungsmannschaft von Rick Hendrick Racing bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Teameigner Rick Hendrick verlor damals nicht nur den Manager und Chef-Motorenbauer des Teams, sondern auch seinen Bruder und seinen Sohn.

Das Flugzeug war auf der Anreise nach Martinsville, Virginia. Nicht nur deshalb nahm RHR-Fahrer Jimmie Johnson, ex aequo mit Tony Stewart in Führung der Chase-Wertung, sich für dieses Rennen einiges vor.

Die Halbmeilen-Arena in Martinsville ist die älteste und kürzeste NASCAR-Strecke, und der einzige „short track“ unter den zehn Rennen der Chase. Tony Stewart im Chevy von Joe Gibbs hatte im Qualifying die Nase vorne und kontrollierte einen Großteil des Rennens, mit satten 283 Führungsrunden.

In Runde 342 ging die Spitzengruppe, inklusive Stewart, während einer Gelbphase an die Box, damit war für ihn das Rennen verloren. Der viertplatzierte Jeff Gordon, „non-Chaser“ und einer der Pechvögel des Jahres, blieb draußen und übernahm mit einem Reifen-Gamble die Führung.

Bis zur 500. und letzten Runde sollte es noch sechs „Full Course Yellows“ geben, insgesamt waren es neunzehn, ein neuer Negativrekord für Martinsville. Stewart kam vom siebenten wieder bis auf den zweiten Platz nach vor, hatte dann jedoch mit Jimmie Johnson zu kämpfen.

Rechtzeitig zum „Yellow“ Nr. 16 zwängte sich Johnson wieder auf Platz 2. Nach dem letzten Boxenstop kam Stewart an Johnson in Runde 490 doch noch vorbei, auf Gordon fehlten dann aber 0.2 Sekunden. Johnson konnte also keinen Sieg für seine verewigten Teamkollegen einfahren, aber auch Jeff Gordon fand in der Victory Lane die passenden Worte. NASCAR, eine große Familie.

Die Plätze 1 bis 5 gehören Chevrolet, Kurt Busch als Sechster ist bester Ford und hat wieder einmal ein halbwegs gutes Wochenende. Andere Chaser hatten Pech: Rusty Wallace war bis zum Crash 19 Runden vor Schluß auf dem fünften Platz, ein ungestümer Kollege half ihm bei einem Restart in die Mauer.

Er wurde als 19. klassiert, einen Platz vor Greg Biffle, der lange in den Top 3 gewesen war. Carl Edwards und Mark Martin dürfen den Tag getrost als Nullnummer abhaken. Mit seinem zweiten Platz und den Bonuspunkten für die meisten geführten Runden setzt sich Stewart wieder solo an die Spitze der Tabelle, 15 Punkte vor Johnson und 63 vor Ryan Newman.

2005 gibt es noch vier Rennen, als nächstes das Bass Pro Shops MBNA 500 in Atlanta am 30. Oktober.

Resultat | Tabelle

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

GP von Saudi Arabien: Qualifying

"Magic Max" Verstappen erobert Saudi-Pole!

Die McLaren-Dominanz hat im Qualifying in Dschidda wieder nicht gereicht, um Max Verstappen zu schlagen - Lando Norris nach Q3-Unfall nur auf Platz 10

Rallycross Melk: Vorschau

Rallycross: Saisonstart in Melk

Die Rallycross-Staatsmeisterschaft startet mit dem Rennen am 26. und 27. April in die neue Saison. Abermals wird das hochklassige Feld der FIA Zentraleuropa-Meisterschaft mit an der Startline stehen. Eine Premiere feiert die neue Klasse der Histo-RX.

Rallycross Wachauring: Bericht

Harte Zweikämpfe

Mit hochklassigen Rennen ging das AV-NÖ Rallycross von Melk über die Bühne. Dank der harten internationalen Konkurrenz der FIA Zentraleuropa-Meisterschaft hatten es die Österreicher schwer, Gerald Woldrich holte dennoch einen umjubelten Heimsieg.

Rallycross: Wachauring

Spannung vor dem Saisonstart

Mit Spannung wird das erste Rennen der österreichischen Staatsmeisterschaft am 26. und 27. April am Wachauring in Melk erwartet. Mit den Piloten der FIA Zentraleuropa-Meisterschaft stehen europäische Toppiloten in der Wachau an der Startline.