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NASCAR & GrandAm

Während Ford beim NASCAR-Rennen in Kansas mit Martin, Biffle und Edwards einen Dreifach-Sieg feiert, wurden Diaz/Pruett als GrandAm-Sieger abgewunken.

Text: Johannes Gauglica, Photo Bourdais by Dan Streck, USA LAT Photographic

ChampCar-News: Das für 16. Oktober geplante koreanische Rennen in Ansan ist abgesagt worden; die Strecke wurde nicht rechtzeitig fertiggestellt.

Somit ist also Sebastien Bourdais vorzeitig ChampCar-Meister 2005, sofern nicht bei den letzten beiden Runden in Australien und Mexiko doppelte Punkte vergeben werden, oder er für den Crash mit Paul Tracy in Las Vegas bestraft wird. Beides ist unwahrscheinlich. Nächstes ChampCar-Rennen ist somit das Gold Coast Indy in Surfers’ Paradise am 23. Oktober.

NASCAR Nextel Cup - Banquet 400 presented by ConAgra Foods, Kansas Speedway

Alles dreht sich um die Crew Chiefs: Kevin Harvicks Chefmechaniker Todd Berrier wurde wegen technischer „Unregelmäßigkeiten“ am Chevy Nr. 29 vor dem Rennen in Talladega der Strecke verwiesen (!) und in der Folge für zwei Wochen suspendiert.

Er darf außerdem USD 10.000 überweisen und ist für die nächste Zeit auf Bewährung. Es geht noch härter: Glenn Darrow, Chef-Schrauber am Dodge Nr. 37 von Tony Raines, wurde nach einem positiven Drogentest überhaupt auf unbestimmte Zeit gesperrt.

Umgekehrt schreibt Talladega-Sieger Dale Jarrett seinen ersten Erfolg in drei Jahren seinem zurückgekehrten Crew Chief Todd Parrott zu, die „Altherrenpartie“ kündigt weitere Siege in den nächsten Rennen an. Zunächst schlug aber ein anderer Old Boy zu. Als der 46jährige Mark Martin nach 267 Runden zu je 1,5 Meilen in Kansas seinen Ford in die Victory Lane lenkte, war das sein erster Besuch dort seit Juni 2004.

Im Training reichte es für den Viagra-gesponsorten Fahrer Martin nur für Platz 19, mit dem Ford von Matt Kenseth war allerdings auch der Eigentümer Martin auf der Pole Position, und 73 Runden lang in Führung. Geschenke gab es für den NASCAR-Veteranen keine, er hielt sich ab Runde 40 in den Top 10 und führte etwa zur Halbzeit zum ersten Mal das Feld an.

Von da an hielt er sich zäh an der Spitze des Feldes, die Hauptgegner kamen aus dem eigenen Stall. Die Teamkollegen von Roush Racing waren an diesem Abend fast unschlagbar, einer versuchte es trotzdem: Tony Stewart sammelte wieder unermüdlich Punkt um Punkt für die Chase-Wertung. Gegen die starke Ford-Armada hatte der Chevrolet-Pilot letztlich keine Chance.

In den letzten Runden des mit nur sieben „Full Course Yellows“ relativ zügig abgewickelten 400-Meilen-Rennens schwindelte sich noch Carl Edwards an Stewart vorbei an den dritten Platz, damit gab es einen Dreifachsieg für die Ford von Roush Racing: Mark Martin vor Greg Biffle und Edwards.

Stewart kann trotzdem zufrieden sein, er baut seine Führung in der Meisterschaftswertung aus. Sein nächster Verfolger, Dodge-Fahrer Ryan Newman, wurde in Kansas nur Elfter und hat 75 Punkte Rückstand.

Greg Biffle ist als Dritter der bestplatzierte der Roush-Armada, Am anderen Ende der zehnteiligen Chase-Skala liegt Kurt Busch, der in Kansas mit einem 14. Platz wieder nur ein mittelprächtiges Ergebnis vorzuweisen hatte, jetzt bereits 224 Punkte zurück.

Nächstes Rennen: das UAW-GM Quality 500 in Charlotte am 15. Oktober.

Resultat | Tabelle


Grand American Road Racing Series – VIR 400, Virginia International Raceway

Freude bei GrandAm: das Rennen im Rahmen des Long Beach Grand Prix Anfang April 2006 ist bestätigt. Damit es auf dem engen Straßenkurs nicht zu kompliziert wird, werden nur die Prototypen starten, das Rennen auf 90 Minuten beschränkt. „Main event“. an diesem populären Wochenende ist weiterhin die ChampCar World Series.

Es ist die zweite Kooperation zwischen GrandAm und den ChampCars, noch heuer gibt es eine gemeinsame Veranstaltung in Mexico City. Mittlerweile wird in Daytona auch schon für die 24 Stunden im nächsten Feber getestet. An den mittlerweile unterlegenen Chassis der Marken Multimatic und Fabcar dürfen nun offenbar in Übereinstimmung mit den Offiziellen einige Verbesserungen vorgenommen werden.

Zuerst macht aber das SunTrust-Team in Virginia den Titel 2005 klar – oder doch nicht? Das Qualifying wurde wegen hartnäckigen Regens abgesagt, die prächtigen alten Bäume auf dem Gelände warfen dazu großzügig die Früchte des Herbstes auf den Asphalt – in einem Rahmenrennen gab es einen großen Crash wegen Kastanien auf der Strecke.

Damit waren die Punkteleader Wayne Taylor/Max Angelelli im Riley-Pontiac des SunTrust-Teams als Punkteführende auf der Pole, gleich daneben der Riley-Lexus von Chip Ganassi Racing With Felix Sabates (um dem Team einmal seinen vollen Namen zu geben) von Luis Diaz jr. aus Mexiko und Road-Racing-Veteran Scott Pruett.

Bei einem Sieg der SunTrust-Mannschaft würde die Meisterschaft entschieden sein; Ganassi-Startfahrer Diaz nahm es sich zu Herzen und brillierte bei schwierigen Bedingungen. Der Regen wollte nicht aufhören, es gab etliche Ausrutscher.

Warum es dann aber auch auf einem Straßenkurs bei jeder Gelegenheit „Full Course Yellows“ mit Pace-Car-Prozession geben muß, wenn lokale Gelbphasen genügen würden, ist für europäische Beobachter nicht wirklich verständlich. Die GrandAm wäre die beste Straßenrennserie Nordamerikas, könnte man nur die Finger von den gelben Flaggen lassen. Das Feld war dadurch jedenfalls immer hübsch knapp beisammen.

Während einer solchen Gelbphase übergab Diaz nach 31 starken Runden das Auto an Pruett, die Führung war damit vorerst weg. Andy Wallace übernahm von Milka Duno den Crawford-Pontiac Nr. 2. Die Kolumbianerin beschränkte ihre Fahrzeit auf das Minimum und ließ den Le-Mans-Sieger und ehemaligen „Bentley Boy“ Wallace die Schwerarbeit machen. Er biß sich in der Folge in der Spitzengruppe fest.

Auch Niclas Jönsson und Tracy Krohn im Riley-Pontiac der Racers’ Group durften einige Runden führen, fielen dann aber aus. Die Stars waren für die nächste Zeit die Italiener Matteo Bobbi und Fabrizio Gollin. Die beiden ehemaligen FIA-GT-Champions in ihrem Whisky-gesponsorten Doran-Ford holten sich mit einem flotten Boxenstop nach 46 Runden – wieder unter „Gelb“ – die Führung.

Hinter ihnen gab es einige Ausrutscher und somit Anlaß für weitere drei „Full Course Cautions“. Das gab den SunTrust- und Ganassi-Autos die Chance, in Schlagdistanz zu bleiben, mit Wallace im Crawford-Pontiac von Howard-Boss Motorsports dicht dahinter.

Pruett und Wallace hatten schließlich die Oberhand und zwängten sich an Matteo Bobbi vorbei, Max Angelelli mußte sich hinten anstellen. Nach zwei Siegen im April war es der dritte Erfolg für das Team mit der Nummer 01, für Wallace/Duno der erste Besuch auf dem „Stockerl“ seit Mai.

Bei den GT war der TRG-Pontiac Nr 65 von Marc Bunting/Andy Lally als Punktebester auf der fiktiven Pole Position (hinter sämtlichen Prototypen, also in Reihe 13), aber das Rennen war eine BMW-Angelegenheit. Tom Milners Prototype Technology Group (PTG) fand mit einem Doppelsieg für die Nr. 21 (Tom Milner jr./Bill Auberlen) vor der Nr. 16 (Justin Marks/Joey Hand) und den Gesamtpositionen 9 und 10 sogar noch Zeit für ein künstlich knappes Finish.

Nach einem Fehler beim Ausfüllen der Nennformulare (!) mußten die vier BMW M3 des PTG-Teams vom Ende des Feldes starten, Nr. 21 und 16 pflügten sich dann vom 45. und 46. Platz „nice and easy“ (Zitat Bill Auberlen) durchs Feld. Bunting und Lally im Pontiac wurden am 15. Gesamtrang noch Dritte der Klasse und bleiben in der Tabelle in Führung, ihr Hauptrivale um den Titel ist Porsche-Fahrer Craig Stanton, er wurde nur Siebenter und liegt damit einen Punkt hinter dem Pontiac-Duo.

In der GT-Klasse wirds also noch knapp, bei den Prototypen eher nicht mehr: beim letzten Rennen des Jahres müssen Wayne Taylor und Massimiliano Angelelli nur das Rennen starten und jeweils eine Runde fahren, um endgültig die Meisterschaft für sich zu entscheiden. Am 5. November trifft man sich auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexico City.

Resultat | Tabelle (pdf)

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