US-Motorsport: News | 19.12.2005
Die Top-News aus dem US-Motorsport
Während die NASCAR-Piloten Gordon und Earnhardt jr. wg. Abwesenheit bei der Jahres-Siegerehrung gerügt wurden, bereiten sich IndyCar und Champcar auf 2006 vor.
NASCAR
NASCAR ist böse über die Abwesenheit einiger Fahrer, darunter Jeff Gordon und Dale Earnhardt jr., vom großen Abschlussbankett in New York. Durch einen Sprecher ließ die mächtigste amerikanische Motorsportliga verlauten, man überlege für die Zukunft die verpflichtende Teilnahme der Fahrer an der Jahressiegerehrung.
Gordon versteht die Aufregung nicht: er habe die Offiziellen rechtzeitig von seiner Teilnahme am Race of Champions in Paris informiert. Zum Scheck über eine Million Dollar, den Bonus für den besten Fahrer außerhalb der „Chase“, darf er sich nun eine Kopfwäsche des NASCAR-Präsidiums abholen.
Die Million für Gordon ist eine von 25 Millionen, die heuer an Preisgeldern an Fahrer im Nextel Cup ausgeschüttet worden sind. Der Löwenanteil geht in Tony Stewarts Tasche: seine 13,578.168 verdienten Dollar (dazu kommen natürlich noch etliche Sponsormilionen) stellen neuen Cup-Rekord dar.
Ein Großteil des Preisgeldes geht an sein Team, aber um Stewart muß man sich trotzdem keine Sorgen machen: so gönnte der zur Rundlichkeit neigende Champ sich zum Beispiel gleich Fitnessgeräte im Wert von 17.000 Dollar.
Die finstere NASCAR-lose Zeit endet bereits am 9. Jänner 2006, da beginnen die ersten offiziellen Tests, und all das wird durch einen Mega-TV-Deal auf vier großen Networks in die amerikanischen Haushalte geliefert. Neben dem Nextel Cup verblasst der andere amerikanische Rennsport zusehends.
IndyCar Series & Champcar
Penske Racing sperrt seine Niederlassung in Großbritannien zu. Seit den Formel-1-Tagen Mitte der 1970er unterhält der Traditionsrennstall von Roger Penske eine eigene Fabrik in England, wo über lange Jahre auch eigene IndyCar-Chassis entstanden sind. Die Zeit der eigenen Autos ist allerdings bereits eine Weile her, und der Bau einer neuen Penske-Zentrale in North Carolina macht den Europa-Ableger überflüssig.
Die IndyCar Series (früher Indy Racing League) hat jetzt einen Einheitsmotor: Honda versorgt alle Teams mit V8-Motoren. Auch der Treibstoff ist neu: 2006 wird das verwendete Methanol mit 10% Ethanol „gestreckt“, ab 2007 rinnt nur mehr Alkohol auf Pflanzenbasis in die Tanks.
Ryan Briscoe, 2005 IndyCar-Fahrer für Chip Ganassi, bekam eine Testgelegenheit beim Formel-1-Team von Toyota. Am 7. Dezember sprang der Australier kurzfristig für Olivier Panis in Jerez ein. Danach ging es wieder nach Amerika, zu einem ChampCar-Test in Sebring. Dort war er gleich Zweitschnellster hinter dem Rückkehrer Bruno Junqueira.
Der Brasilianer saß erstmals seit seinem schweren Unfall in Indianapolis Ende Mai wieder im Rennauto, damit dürfte sein Comeback im Team von Newman-Haas Racing beschlossene Sache sein. Ebenfalls in die ChampCar World Series möchte GP2-Fahrer Giorgio Pantano. In die umgekehrte Richtung zieht es Timo Glock: der deutsche „Rookie of the Year“ bemüht sich um ein GP2-Cockpit.
Die Meisterschaftsbosse Kevin Kalkhoven (ChampCar) und Tony George (IndyCar) waren ebenfalls in Europa: im Rahmen des Race of Champions teilten sie sich einen Tisch bei der Schlussgala im Stade de France. Die Unterhaltung sei rein privat gewesen, winken beide ab, von einer Fusion der beiden Serien sei weiterhin nicht die Rede.
A propos Gipfeltreffen: die 24 Stunden von Daytona sind in den letzten Jahren zu eine Schnittpunkt der amerikanischen Szene geworden, wo Fahrer aus allen Ligen aufeinandertreffen.
Auch 2006 werden einige Stars das erste Rennen am US-Kalender unter die Räder nehmen, die größten Deals werden Anfang Jänner publik gemacht. Die Testwoche am Daytona International Speedway beginnt am 4.1., am 28. und 29. läuft das „Rolex 24“.