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Die Top-News aus dem US-Motorsport

Motorline.cc präsentiert ausführlich die Highlights aus den USA, Champcar, GrandAm, IRL und NASCAR waren am Wochenende in Action.

Photo by Dan Streck, USA LAT Photographic

ChampCar World Series – Hurricane Relief 400, Las Vegas Motor Speedway

Gerüchte rund ums Geld: die Finanzkrise im Team HVM Racing (Fahrer Rudolfo Lavin und Björn Wirdheim) ist ebenso unbestätigt wie ein Einstieg von Red Bull (derzeit mit Cheever Racing in der Konkurrenzserie IRL!) als Seriensponsor.

Ums Geld ging es auch beim Rennen in Las Vegas: Heuer wurden im Zuge dieser Veranstaltung Spenden für die Opfer des Hurrikans Katrina gesammelt. Die ChampCars haben heutzutage nur zwei Ovalrennen im Kalender, und genau wie im Jahr 2004 wurde in Las Vegas wieder ein spannendes Finish erwartet.

Seriensieger Sebastien Bourdais schlug damals Bruno Junqueira um 0.66 Sekunden. Bourdais hat es heuer selten spannend gemacht; bei seinem Indy-Debüt hat er zugegeben, für Ovalrennen noch kein rechtes Gefühl zu haben, aber davon war in Vegas nichts zu bemerken.

Anfangs hieß der Hauptdarsteller Paul Tracy. Mit einer Aufholjagd setzte sich der Kanadier vom 14. Startplatz an die Spitze. Vor dem ersten planmäßigen Stop löste sich ein Karosserieteil von Bourdais’ Lola, es hatte auf die Performance des Autos aber keinen Einfluß: Bourdais verfolgte Tracy weiterhin zäh. In Runde 124 kam es zum Führungswechsel, wieder einmal durch eine Kollision der beiden Streithähne.

Die Berührung blieb für Bourdais ohne Konsequenzen, aber Tracy drehte sich in die Mauer, sein Rennen war nach 107 geführten Runden vorbei. Von da an wurden Bourdais und sein Teamkollege Oriol Servia aus Spanien nur mehr von Jimmy Vasser gejagt, der sich am Schluß mit dem dritten Platz zufriedengab.

Beide Newman-Haas-Fahrer hatten noch fast ihre gesamte „Push-to-Pass“-Zeit verfügbar (jedes Auto hat 60 Sekunden Extra-Turboboost auf Knopfdruck), die letzten drei Runden hatten Bourdais und Servia den Daumen ununterbrochen am Knopf. 0.312 Sekunden entschieden dieses Mal zugunsten des Franzosen.

Timo Glock aus Deutschland machte mit Rang 8 einen weiteren Schritt in Richtung „Rookie of the Year“; kleines Erfolgserlebnis auch für HVM mit Rang 5 bzw. 6 für Lavin und Wirdheim.

Damit ist die „Heimsaison“ der ChampCars beendet; es folgt die Premiere in Korea am 16. Oktober.

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Grand American Road Racing Series – Crown Royal 250 At The Glen, Watkins Glen International

Einen Tag vor der Indy Racing League fuhren die GrandAm-Langläufer ihr Rennen über 250 Meilen. Der junge Mexikaner Luis Diaz jr. und sein Mentor Scott Pruett im Auto von Chip Ganassi waren die Trainingsschnellsten bei den Prototypen. Mehrere kleinere Unfälle sorgten für „Full Course Yellows“ bereits in den ersten Rennrunden, Diaz verlor die Führung, zeigte dann aber eine fulminante Aufholjagd.

Auch Massimiliano Angelelli war sehr bemüht: sein SunTrust-Team muß in den verbleibenden Rennen, inklusive hier, mindestens auf dem achten Platz ins Ziel kommen um die Meisterschaft zu gewinnen. Tonangebend in der Anfangsphase des Crown Royal 250 waren nicht die „üblichen Verdächtigen“, also die Riley-Chassis und Pontiac-Motoren, sondern der Doran-Ford von Matteo Bobbi/Fabrizio Gollin. Der turbulente Rennverlauf ruinierte allerdings ihre Chancen.

Dreikampf Pontiac-BMW-Porsche bei den GT: einer der vier M3 des PTG-Teams wurde früh durch einen Crash eliminiert, dann war der Werks-Pontiac GTO.R mit Paul Edwards am Steuer voran. Von Überlegenheit war in diesem Moment aber keine Spur, Ian James im zweiten BMW von PTG war ebensowenig abzuschütteln wie der Porsche von Randy Pobst. Leistungsmäßig hatte der Porsche wenig Chancen gegen den Speed der BMW und Pontiac, die vielen Safety-Car-Perioden kamen diesem Team zugute.

In Runde 38, unter „Gelb“, übernahm Fabrizio Gollin das bis dahin führende Doran-Auto von seinem Landsmann Bobbi. Diaz übergab die Nr. 01 an Scott Pruett, beim SunTrust-Team blieb Max Angelelli im Auto. Der Restart führte direkt zum nächsten, überaus langen „Full Course Yellow“: Papis im Krohn/TRG-Riley Nr. 66 verteidigte sich vehement gegen Butch Leitzinger im Crawford-Pontiac, die Autos touchierten in den „Esses“. Leitzinger segelte von der Strecke, beim Ausweichen kollidierten auch der Red Bull-Fabcar und Gollins Doran. Für das TRG-Team war das Rennen vorbei.

GT: Randy Pobst und Spencer Pumpelly im Porsche profitierten vom Pech der schnelleren Autos und waren an der Spitze ihrer Klasse, Beim Restart 27 Minuten vor Schluß übernahmen die beiden Werks-Pontiac Nr. 65 (Marc Bunting/Andy Lally) und Nr. 64 (Paul Edwards/Jan Magnussen) sofort die GT-Führung. Diese beiden hatten eine Runde später riesiges Glück: ein langsameres Auto drehte sich direkt vor ihnen von der Strecke und schlug in die Begrenzungsmauer ein – nächste Gelbphase.

Angelelli und Pruett fochten dann die letzten zehn Minuten unter sich aus. An Angelellis Auto bauten die Reifen deutlich ab, er konnte außerdem den ständig attackierenden Pruett nicht im Auge behalten: beide Seitenspiegel waren weg. Begegnung mit der lokalen Fauna drei Runden vor Schluß: Angelelli überfuhr ein Murmeltier (!), der verbeulte SunTrust-Riley hatte aber immer noch einen ausreichenden Leistungsvorteil gegenüber dem besseren Handling des Ganassi-Autos. Dritte wurden Mark Patterson und Oswaldo Negri jr. in einem weiteren Riley-Lexus; somit wieder ein perfektes Wochenende für die Firma Riley Technologies.

Acht Zehntel trennten die ersten Drei bei den GT; Pumpelly im Porsche blieb verbissen an den beiden Pontiac dran, zum Überholen fehlten am Ende doch die PS – ein gutes Resultat für Porsche, aber totale Dominanz von Pontiac.

Am 9. Oktober gibt es das vorletzte Rennen des Jahres, 400 Kilometer auf dem Virginia International Raceway.

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Indy Racing League - Watkins Glen Indy Grand Prix presented by Argent Mortgage, Watkins Glen International

Nur mehr zwei Autos im Team von Chip Ganassi: der verletzte Ryan Briscoe wird bei den ausständigen zwei Rennen nicht ersetzt. Der Australier hat das Spital mittlerweile verlassen. Die Ganassi-Fahrer Giorgio Pantano und Scott Dixon starteten beim IRL-Debüt in Watkins Glen vom zweiten bzw. vierten Platz, auf der Pole stand Helio Castroneves im Penske-Dallara, daneben Patrick Carpentier.

Castroneves hatte zu Beginn des Rennens alles unter Kontrolle. Patrick Carpentier verlor gleich in der ersten Kurve einige Plätze, Pantano verhaute den für ihn ungewohnten rollenden Start. Panther-Racing-Fahrer Tomas Scheckter freute sich auf dieses Rennen besonders: sein Vater Jody fuhr fast auf den Tag genau vor 33 Jahren in Watkins Glen sein erstes Formel-1-Rennen.

Mit einem McLaren M19 wurde er damals Neunter. In Runde 5 war Scheckter-Juniors Rennen aus: mit gebrochener Aufhängung landete er im Kies. Das brachte die erste Gelbphase des Rennens. Castroneves verzichtete auf diese Gelegenheit zum Boxenstop - ein Strategiefehler.

Dan Wheldon und Sam Hornish jr. übernahmen nach Castroneves’ Stop die Spitze, Hornish im Penske-Dallara ließ Wheldon keinen ruhigen Moment. Nächste Fahrer in Schwierigkeiten: Buddy Rice schliff sich an der Boxenmauer den Frontspoiler ab, und Danica Patrick blieb in Runde 28 (passenderweise im „Bus Stop“) stehen.

Rice ging duschen, Patrick kam mit Mühe wieder in die Gänge. Wheldon & Co. machten ihren zweiten Stop unter „Gelb“, Castroneves und Scott Dixon waren wieder vorne. Der seit 2 Jahren sieglose Dixon, IRL-Meister von 2003, holte sich in Runde 30 die Führung und alsbald einen 10.000-Dollar-Bonus. Es waren seine ersten Führungsrunden überhaupt in diesem Jahr.

In Runde 31 wurde Dan Wheldon offiziell zum Meister der Indy Racing League 2005. Castroneves rutschte mittlerweile kontinuierlich ab. In Runde 42 absolvierte Dixon seinen letzten Boxenhalt; Franchitti und Kanaan stoppten in Runde 43, eine Runde später auch Wheldon, er verzichtete auf neue Reifen. Dixon und Kanaan fochten hart um den zweiten Platz. Sam Hornish führte, aber er blieb spät im Rennen für einen Splash & Go stehen und verschenkte das Rennen. Somit setzten Dixon und Kanaan sich ab.

Sieben Runden vor Schluß drehte sich Alex Barron im Turn 8 in die Leitschiene und blieb in einer gefährlichen Position stehen, wiederum flatterte gelbes Tuch. In Runde 56 von 60 war das Rennen frei, Dixon erwischte einen perfekten Restart und ließ Kanaan & Co. stehen. Es war eine starke Vorstellung von Dixon, der Neuseeländer ließ sich nach 40 sieglosen Rennen diesen Erfolg nicht mehr nehmen.

Letzter Schreck in der letzten Runde: der Tscheche Tomas Enge (Panther-Dallara) und Castroneves crashten im Kampf um den sechsten Platz, das Safety Car kam direkt vor Dixon heraus, er mußte hart abbremsen. Die letzte Runde wurde somit zur Siegesparade für Scott Dixon und für den fünftplatzierten neuen IRL-Champion Dan Wheldon.

Letztes Rennen der Indy Racing League 2005: das Toyota Indy 400 in Fontana am 16. Oktober.

Resultat | Resultat

NASCAR Nextel Cup – MBNA RacePoints 400, Dover International Speedway

NASCAR schlägt zu: der Helmwurf beim letzten Rennen kostet Robby Gordon 35.000 Dollar und 50 Meisterschaftspunkte. Das Corpus Delicti hat Gordon, der Ende des Jahres mit einem selbstgebauten Auto an der Paris-Dakar teilnehmen wird, zur Versteigerung ins Internet gestellt.

Mit dem Erlös wird nicht die Strafe gezahlt, sondern Hurrikanopfern geholfen. Ein Scherzbold hat bereits zehn Millionen Dollar geboten, die Versteigerung wurde neu gestartet.

Auf der „Monster Mile“ in Dover, Delaware gastiert der Cup mit Unterbrechungen seit den ’70ern. 2004 hat Ryan Newman im Dodge – Sieger des Rennens der Vorwoche in New Hampshire - hier souverän gewonnen. Er war auch für das heurige Rennen die Pole Position und war die ersten Runden in Führung. Bereits nach neun Runden sahen er und seine 42 Kollegen zum ersten Mal gelb, zehn weitere „Full Course Yellows“ sollten noch folgen.

In Runde 31 ging Jimmie Johnson (Chevrolet) an Newman vorbei, dahinter machte der aus der fünften Reihe gestartete Kurt Busch kontinuierlich Plätze gut. Die Busch-Brüder Kyle (Chevrolet) und Kurt (Ford) fuhren eine Zeitlang im Tandem. Gemeinsam mit Johnson, Newman und Greg Biffle (Ford) machten sie erste Hälfte des 404-Runden-Rennens untereinander aus, die etwas eintönig dahinplätscherte.

Genau zur Halbzeit gab es „Full Course Caution“ Nummer fünf, einige Teams setzten auf mutige Reifenstrategie und wechselten nur zwei Goodyears. Für Elliott Sadler (Ford) und Jeremy Mayfield (Dodge) zahlte sich das zumindest eine Weile aus.

Kurt Busch war über weite Strecken am ersten Platz festzementiert. In Runde 320 kassierte er fünf Bonuspunkte für die meisten Führungsrunden; ab da begann sein Rennen aber langsam schiefzugehen. In Runde 366 ging er vom dritten Platz aus an die Box, dort verlor er eine volle Runde. Damit waren seine Siegchancen passé, er rutschte bis auf den 23. Platz ab. Auch Greg Biffle war mittlerweile eine Runde zurück.

In Führung war somit Haudegen Mark Martin im Ford; genau wie Rusty Wallace zeigte er eine starke kämpferische Leistung. Martin ist für 2006 bei Roush Racing bestätigt, Wallace (Dodge) geht heuer in Pension.

Die Spitzengruppe beim letzten Restart sieben Runden vor Schluß waren die Hendrick-Teamkollegen Johnson und Kyle Busch sowie Wallace, Martin and (wieder) Newman. Und in dieser Reihenfolge ging es über die Ziellinie. Dahinter holte sich Elliott Sadler noch wichtige Punkte im Kampf um die Bonus-Million für den elften Tabellenplatz am Jahresende.

Mit seinem ersten Dover-Sieg seit drei Jahren übernimmt Johnson die Führung in der Chase vor dem überraschend starken Wallace und Newman; der bisherige Punkteleader Tony Stewart kämpfte das ganze Wochenende über mit einem schlecht liegenden Auto, vom 31. Startplatz aus hatte er mit der Entscheidung das genze Rennen über nichts zu tun.

Nächstes Rennen: das Banquet 400 in Talladega am 2. Oktober.

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