Renauer-Projekt 2006 | 01.02.2006
"Ich möchte diesen Sport ernsthaft ausüben"
Ex-Ski-Star Hans Knauss über die Verbindung zum Motorsport, Nervenkitzel, den Kampf Mann gegen Mann, die Kondition und noch vieles mehr.
Wie kommst du zum Autorennsport?
„Schnelle Autos haben mich schon immer fasziniert. Die Geschwindigkeit ist artverwandt mit meinem bisherigen Sport. Bei den Porsche Super Cup-Rennen, die ich auf Einladung von Porsche im Vorprogramm der Formel 1 fahren durfte, infizierte ich mich mit dem Virus Autorennsport.“
Warum ausgerechnet zu Renauer Motorsport?
„Sepp Renauer hat mich angerufen ob ich nicht einmal eine Testfahrt im Porsche 911 GT 3 machen möchte. In weiteren Gesprächen lernte ich Sepp Renauer dann näher kennen, er ist ein gemütlicher, cooler Typ. Die Chemie zwischen uns beiden stimmte sofort. Nach den ersten Test haben wir dann dieses Projekt beschlossen.“
Hat man im Autorennsport einen ähnlichen Nervenkitzel wie z.B.: wie in Kitzbühel, wo du 13x gefahren bist?
„Auf jeden Fall. Für mich ist dieser Neubeginn in einer faszinierenden Sportart eine große Herausforderung. Der Autorennsport hat einen ganz anderen Ablauf, deshalb ist er so interessant für mich. Ich freue mich schon auf mein erstes Rennen.“
Bisher waren die Strecke und die Torstangen deine unmittelbaren Gegner, nun musst du dich im direkten Duell mit deinen Rivalen Mann gegen Mann auseinandersetzen.
„Da muss ich natürlich umdenken, der Kampf Mann gegen Mann ist für mich völliges Neuland. Es macht diesen Sport ja so außergewöhnlich, weil man über lange Distanzen die Konzentration behalten soll und in jeder Situation abschätzen muss, ob ich noch überholen kann oder es besser auf die nächste Kurve oder Runde verschiebe. Der Infight wird auch eine große Rolle spielen, den ich lernen muss.“
Kondition ist im Skisport neben dem Talent alles, ist das im Autorennsport ähnlich?
„Selbstverständlich ist die Kondition im Autorennsport von großer Wichtigkeit. Die brutale Kraft wie im Skisport wird nicht benötigt, doch die Belastung über längere Distanzen erfordert ebenso enorme Leistungsfähigkeit und Ausdauer. Alle Faktoren, die man auch im Skirennsport braucht, wo man sich 1,5 Stunden auf 2 Minuten Renndauer konzentriert. Das Nervenkleid beim Autorennsport wird ganz anders belastet.“
Was sind denn deine Ziele im Motorsport?
„Zum einen möchte ich das richtige Timing und den technischen Ablauf in den Griff bekommen. Das Auto und ich müssen zusammenwachsen, wir müssen eins sein, erst dann kann man in den Grenzbereich vorstoßen. Zum anderen will ich in den ersten Rennen ausloten, wie hoch mein Grundspeed ist und ob ich mit den anderen mithalten kann. Auf jeden Fall möchte ich diesen Sport ernsthaft ausüben.“