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F1 soll Hybridsysteme perfektionieren

FIA-Präsident Max Mosley will mit der Einführung von Hybridsystemen in der Formel 1 die Entwicklung dieser Technologie vorantreiben.

Vor einigen Wochen sorgte Max Mosley, Präsident des Automobilsportweltverbandes FIA, mit seinen Reglementvorschlägen für eine umweltfreundlichere Formel 1, die endlich wieder mehr Synergien mit der Serienproduktion ermöglichen soll, für Aufsehen. Mosleys Pläne sehen vor, als ersten Schritt ab 2009 Systeme zur Energierückgewinnung beim Bremsen in der Formel 1 vorzuschreiben. Die so gespeicherte Energie könnte dann bei Beschleunigungsvorgängen wieder genutzt werden.

Überdies soll etwas später zusätzlich das gesamte Motorenreglement gründlich überarbeitet werden, beispielsweise sollen die Motoren nicht mehr - wie bisher üblich - durch den Hubraum begrenzt werden, sondern durch ihren Energieverbrauch. Mit diesen Vorschlägen und Ideen will Mosley die Formel 1 wieder mehr in eine Vorreiterrolle für die Serienproduktion bringen, wo derartige Systeme bereits entwickelt wurden, bislang jedoch noch einige Nachteile im Alltagseinsatz mit sich bringen.

Hybridtechnologie leidet noch unter zwei Problemen

Die genaue Umsetzung von Mosleys Ideen ist zwar noch nicht gesichert, mit entsprechenden Planungen möchte man jedoch bald beginnen und dabei auch die Automobilhersteller, die von den Regeländerungen durch einen besseren Technologietransfer zur Serienentwicklung profitieren sollen, mit ins Boot holen: "In Kürze werden wir die Automobilfirmen einladen, um uns dabei zu helfen, die Formel 1 als Teil ihrer allgemeinen Forschung nach besserer Treibstoffökonomie zu etablieren", erklärte Mosley in seiner Kolumne in F1Racing.

"Hybridautos, die beim Bremsen gespeicherte Energie verwenden, sind auf unseren Straßen bereits allgegenwärtig, allerdings weisen diese noch zwei große Probleme auf", beschrieb der Brite. "Erstens verwenden sie Batterien, die sehr langsam aufgeladen werden müssen. Wenn die Bremsen also stark betätigt werden, geht der Großteil der Bremsenergie in Form von Hitze verloren. Zweitens sind die Batterien, die Elektromotoren und das notwendige Equipment sehr schwer, was bezüglich der Treibstoffökonomie ungünstig ist, überdies benötigen diese Systeme viel Raum", schilderte der 66jährige seine Analyse.

Formel-1-Ingenieure sollen Hybridsysteme weiterentwickeln

Durch die Einführung der Systeme in der "Königsklasse des Motorsports" erhofft sich Mosley eine schnellere Weiterentwicklung der Technologie, die dann auch in großem Stil wiederum in Serienfahrzeugen zum Einsatz kommen könnte: "Was wäre, wenn wir Systeme hätten, die große Mengen Energie aufnehmen können und zusätzlich leicht und platzsparend sind? Wenn man diese perfektioniert, könnten sie die komplette Energie eines Straßenautos aufnehmen und anstatt von normalem Treibstoff zum Beschleunigen wieder verwenden", beschrieb Mosley seine Hoffnung. Auf den normalen Spritverbrauch hätten solche Systeme dank ihres geringen Gewichts noch dazu nur geringe Auswirkungen, fügte er hinzu.

Diese Perfektionierung könnte seiner Meinung nach in der Formel 1 geschehen: "Wenn wir derartige Systeme, die zusätzliche Leistung freisetzen, in der Formel 1 erlauben, dann werden einige der weltbesten Ingenieure danach streben, die Kapazität der speicherbaren Energie zu erhöhen, gleichzeitig aber Gewicht und Größe zu reduzieren - und das ist genau das, was benötigt wird", zeigte er sich überzeugt.

Entwicklungsgeschwindigkeit der Technologien soll steigen

Damit könne die Entwicklung deutlich schneller vorangetrieben werden, als dies in der Serienforschung geschieht, meinte Mosley weiter: "Anstatt diese Vorrichtungen schrecklich langsam von großen Automobilherstellern entwickeln zu lassen, werden diese durch die Formel 1 schnell einen Schub erfahren, denn dann werden neue, verbesserte Versionen der Technologie schnellstmöglich benötigt werden, nicht erst nach einigen Jahren."

Für diesen Punkt sei die Formel 1 laut dem Briten genauso prädestiniert wie für Gewichtseinsparungen und einer Verkleinerung der Systeme: "Dinge klein und effizient zu machen, ist ein großes Talent der Formel 1", meinte er. Es werde dann nicht lange dauern, bis relativ kostengünstige Varianten der entsprechenden Komponenten auch in Straßenautos eingesetzt werden könnten, schwärmte Mosley.

Bereits Ende der 90er Jahre experimentierten einige Topteams, darunter beispielsweise McLaren-Mercedes, mit Systemen zur Energierückgewinnung, damals wurden diese Vorstöße jedoch aus Sicherheitsgründen bald wieder verboten...

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