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In vier Monaten aus dem Boden gestampft...

Auf den ersten Blick mag ein 18. Platz in Bahrain enttäuschend wirken, für Super Aguri jedoch war schon alleine die Teilnahme wie ein Sieg.

Super Aguri war in Bahrain abgeschlagen Letzter, jedoch war schon alleine die Tatsache, dass das neue Team um den Ex-Formel-1-Piloten Aguri Suzuki überhaupt am Start war und Takuma Sacto sogar das Rennen bis zum Ende durchfahren konnte, ein großer Erfolg. Erst im Oktober des vergangenen Jahres sprach Suzuki den früheren Finanzdirektor von Arrows, Wayne Humphries, an, um zu klären, ob der Aufbau eines Teams möglich wäre. Mit seinem reichen Erfahrungsschatz kalkulierte dieser das Projekt - und kam zu dem Ergebnis, dass es machbar wäre.

"Wir haben die alte Arrows-Fabrik für drei Jahre gepachtet, 100 Mann Personal eingestellt, die nötige Ausrüstung gekauft, inklusive der Arrows-A23-Monocoques von 2002, die wir dann modifizieren wollten, um dem 2006er Reglement zu entsprechen und um den V8-Motor von Honda einbauen zu können", erzählt Humphries von den ersten Schritten des neuen Rennstalls. Er war für Suzuki dabei der ideale Ansprechpartner, hatte er doch mit dem Insolvenzverwalter zusammen gearbeitet, als Arrows zusperren musste. Somit wusste er, an wen die Ausrüstung verkauft worden war.

Erste Gespräche im Oktober 2005

Die ersten Gespräche zwischen Suzuki und Humphries fanden Ende Oktober 2005 statt. Von da an wurde innerhalb von nur vier Monaten die komplette Mannschaft auf die Beine gestellt. Eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass ein Team wie Toyota vor dem Formel-1-Einstieg bereits eine dreijährige Vorbereitungszeit hinter sich hatte. Jedoch half wohl auch Honda, vor allem bei der Finanzierung des neuen Rennstalls, kräftig mit, um Super Aguri als eine Art B-Team zu installieren.

Nachdem das Team zunächst die normale Einschreibefrist für die Formel-1-WM verpasst hatte, weil die Sicherheitszahlung von rund 40 Millionen Euro nicht rechtzeitig bei der FIA hinterlegt wurde, gelang es Super Aguri mit der schriftlichen Zustimmung aller anderen Teams dennoch, eine Starterlaubnis für die Saison 2006 zu erhalten.

Am 14. Februar, knapp drei Wochen vor dem ersten Rennen, führte das Team dann die ersten Testfahrten mit den modifizierten Arrows-Chassis durch: "Wir planten, drei Tage lang zu fahren, aber das Auto lief bereits am ersten Tag perfekt", erinnert sich Humphries. "Wir waren in der Lage, einen vollen Systemcheck durchzuführen, so dass wir die beiden anderen Tage absagten."

Verpatzter letzter Test

Die nächsten Testfahrten standen in Barcelona auf dem Programm, wo man zum ersten Mal auf die Konkurrenz stieß. Allerdings trat man diese Versuchsfahrten ohne die neu entwickelten Modifikationen an. Danach sollte noch ein letzter Test vor dem Saisonstart stattfinden: "Wir hatten eine weitere Session in Silverstone geplant - sechs Runden, weil es angefangen hat zu schneien", hat Humphries auch diesen verlorenen Test noch genau im Kopf.

Mit derart wenigen Testkilometern trat man dann die Reise zum ersten Rennen an. "Das Freitagstraining in Bahrain war fast wie ein Shakedown für uns", berichtet Humphries. "Wir hatten insgesamt vier Wochen im Winkanal, verglichen mit Teams, die zwei Windkanäle das ganze Jahr über betreiben. Aber wir haben ein Auto. Es funktioniert. Es ist legal", verdeutlicht Humphries, dass das Ziel für die ersten Rennen einfach in der Teilnahme besteht.

Unterdessen arbeitet die Super-Aguri-Belegschaft zu Hause in der Fabrik fieberhaft an einem komplett neuen Auto, das nach sechs oder sieben Rennen die fünf Jahre alten Arrows-Chassis ablösen soll. Damit erhofft man sich dann in Kombination mit dem Honda-Werksmotor wesentlich bessere Ergebnisse.

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