F1: Spionageaffäre 2 | 07.12.2007
Renault kommt straffrei davon
Ähnlich wie im ersten Urteil gegen McLaren-Mercedes hat das FIA World Council das Renault-Team für schuldig erklärt, jedoch keine Strafe verhängt.
Michael Noir Trawniczek
Wie am 26. Juli dieses Jahres, als sich McLaren-Mercedes zum ersten Mal vor dem World Council verantworten musste, kam der Weltrat zu dem Schluss, dass Renault zwar gegen den Artikel 151c des Internationalen Sporting Codes (wonach Handlungen, die den Sport schädigen bestraft werden) verstoßen habe, allerdings wurde keine Strafe verhängt - eine Urteilbegründung erfolgt am Freitag, den 7. Dezember.
Es ist anzunehmen, dass auch diesmal die Beweise nicht ausgereicht haben, dass Renault intern die Daten von McLaren-Mercedes zu seinem Vorteil ausgewertet habe. Im Fall McLaren-Mercedes wurde die Angelegenheit bekanntlich neu aufgerollt, als zahlreiche SMS- und Email-Protokolle auftauchten, die als klarer Beweis dafür galten, dass man intern die Informationen sehr wohl zum Vorteil genützt habe - hauptbeteiligt waren damals Informant Nigel Stepney, der ehemalige McLaren-Techniker Mike Coughlan und die beiden spanischen Piloten Pedro de la Rosa und Fernando Alonso.
Renault-Teamchef Flavio Briatore begrüßte natürlich die Entscheidung: "Ich möchte mich bei Renault, unserem Titelsponsor ING und all unseren Partnern für ihre aufrichtige Unterstützung während dieser sensiblen Zeit bedanken. Ich möchte auch dem Team meine Anerkennung aussprechen, das diese Angelegenheit mit Integrität und Würde gehandhabt hat. Wir sind froh, dass wir uns nun auf unsere Vorbereitungen auf die Weltmeisterschaft 2008 konzentrieren können." Briatore kündigte im Vorfeld an, McLaren-Mercedes wegen Rufschädigung zu verklagen - ob er dies tatsächlich tun wird, ist derzeit nicht bekannt.
Nach dem Freispruch könnte auch Fernando Alonso ohne Bedenken in sein Weltmeisterteam zurückkehren - bislang hat Alonso ein von Renault vorgelegtes Angebot nicht akzeptiert.