Formel-1-Testfahrten | 17.05.2007
Kanada-Simulation in Le Castellet
Auf der Paul Ricard-Strecke wurde ein neuer Kurs ausgelegt, auf diesem fuhr Räikkönen Bestzeit, dahinter Speed und Kovalainen. Wurz 7., Klien 11.
Nach zwei sonnigen Tagen war heute in Le Castellet alles anders: Nicht nur, dass sich das Wetter zwar von einer trockenen, aber nicht mehr von seiner allerschönsten Seite zeigte, wurde auch die Streckenversion von 2D-SC auf 1E-SC umgestellt - von einem Kurs, der eher Monaco ähnlich war, auf einen für Vorbereitungen auf den Kanada-Grand-Prix.
Bestzeit erzielte in 1:28.833 Minuten Kimi Räikkönen, der Felipe Massa am Steuer des Ferrari F2007 ablöste. Der Finne spulte lediglich 50 Runden ab und kam damit nicht einmal auf eine komplette Renndistanz, setzte sich aber dennoch mit 0,206 Sekunden Vorsprung an die Spitze des Klassements. Damit bestätigte sich nach zwei McLaren-Mercedes-Bestzeiten, dass Ferrari gerade auf schnellen Kursen weiter im Vorteil zu sein scheint.
Für eine Überraschung sorgte der Amerikaner Scott Speed auf Platz zwei. Der Toro-Rosso-Ferrari-Pilot absolvierte 94 Runden, arbeitete an der Zuverlässigkeit des Getriebes ohne Zugkraftunterbrechung und profitierte von einigen aerodynamischen Neuerungen aus der Feder von Stardesigner Adrian Newey. Damit ließ er sogar Heikki Kovalainen (Renault/+ 0,237/89 Runden) knapp hinter sich.
Mitten im extrem umkämpften Verfolgerfeld, in dem heute sechs Fahrer innerhalb von gut drei Zehntelsekunden lagen, reihte sich Robert Kubica (4./BMW Sauber F1 Team) ein. Der Pole legte 83 Runden zurück und hatte am Ende des Tages 0,324 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Wie alle anderen Rennställen auch fuhr das BMW Sauber F1 Team heute mit den härteren Bridgestone-Reifentypen für Montréal.
Fünfter wurde Mark Webber (+ 0,364), der damit den Aufwärtstrend mit seinem Red-Bull-Renault fortsetzen konnte. Das österreichisch-britische Team probierte auf der 5,216 Kilometer langen Strecke unter anderem eine wieder leicht modifizierte Aerodynamik aus, deren markantestes Merkmal sicherlich die neuen Seitenkästen mit einem zusätzlichen Luftleitblech im Honda-Stil ist. Insgesamt spulte der Australier 84 Runden ab.
Toyota-Testfahrer Franck Montagny (6./+ 0,372/66 Runden) und Alexander Wurz (Williams-Toyota/+ 0,526/57 Runden) komplettierten das erwähnte Sechserpaket, hinter dem sich noch Pedro de la Rosa (McLaren-Mercedes/+ 0,695/95 Runden), Rubens Barrichello (+ 1,275/71 Runden) und Christian Klien (beide Honda/+ 1,402/25 Runden). Die beiden Honda-Piloten mussten sich aufgrund der Testbestimmungen übrigens ein Chassis teilen.
Zum Einsatz kam heute nach längerer Formel-1-Pause auch wieder Markus Winkelhock. Vor seinem DTM-Einsatz für Audi am Wochenende in der Lausitz spulte er in Le Castellet noch 43 Runden im Spyker-Ferrari ab. Mit 3,923 Sekunden Rückstand auf Räikkönen und 0,511 auf seinen Teamkollegen Christijan Albers (12./16 Runden) belegte er den 13. und letzten Platz. Ebenfalls unterwegs war James Rossiter (11./Super-Aguri-Honda/+ 1,453/113 Runden.
Testzeiten
1. Räikkönen Ferrari 1:28.833 50 2. Speed STR 1:29.039 94 3. Kovalainen Renault 1:29.070 89 4. Kubica BMW 1:29.157 83 5. Webber RBR 1:29.179 84 6. Montagny Toyota 1:29.205 66 7. Wurz Williams 1:29.359 57 8. De la Rosa McLaren 1:29.528 95 9. Barrichello Honda 1:30.108 71 10. Rossiter SuperAguri 1:30.235 25 11. Klien Honda 1:30.286 113 12. Albers Spyker 1:32.245 16 13. Winkelhock Spyker 1:32.756 43