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Staub, Felsen, Hitze, 700 PS und die ganz große Freiheit

Am letzten Aprilwochenende saß Armin Schwarz wieder im Buggy von All German Motorsports, getestet wurde in Nevada und Mexiko.

„Alles, was ich erlebte, war die reine Motorsport- und Fahrorgie. Ich bin jetzt noch völlig begeistert“, meint der ehemalige Rallye-WM-Pilot. Schwarz im O-Ton: „Am Samstag, dem 28. April fuhren wir in der Wüste von Nevada: offenes, schnelles Gelände mit tiefen, ausgewaschenen Rinnen. Wenn ich „tief“ sage, meine ich alles von 70 Zentimetern bis zu zwei Metern. Mit dem 700-PS-Buggy bügeln wir über Einmeter-Rinnen einfach weg, ohne auch nur das Gaspedal zu lupfen. Das kann ich, ehrlich gesagt, bis heute nicht wirklich kapieren.“

„Bei den zwei Meter tiefen Washouts klettern wir mit dem Buggy runter und am anderen Ufer steil wieder bergauf. Unser Buggy kickte anfangs die Hinterachse in die Höhe, wenn er auf Block ging. Das ist ein ziemlich übles Gefühl bei hoher Geschwindigkeit. Und vor allem: Eine angetriebene Hinterachse in der Luft gibt keinen Vortrieb. Wir haben die Zugstufe der Dämpfer verändert und damit das Problem gut in den Griff bekommen.“

„Sonntag und Montag waren wir auf der Baja California in Mexiko unterwegs: viel erster Gang, mächtige Felsbrocken, extrem langsames, steiles Klettern auf den „Single Trials“. Das sind schmale, oft steile und ganz üble Wegstrecken. Dort kommt es auf größtmögliche Achsverschränkung und viel Drehmoment bei verhältnismäßig niedriger Drehzahl an. Mit dem Fahrwerk waren wir zufrieden. Aber das Getriebe ist noch zu lang. Für die Baja 500 Anfang Juni werden wir daran nichts mehr ändern. Aber für September werden wir eine passende, kurze Übersetzung haben.“

Nach dem Abendessen dann noch einmal raus in die Wüste – weil’s so toll war: „Unsere Tests erinnerten mich in vieler Hinsicht an die Safari-Rallye vor 20 Jahren: Unsere Freiheit scheint hier noch immer unbegrenzt. Wir fuhren wann und wo wir wollten – und trafen unterwegs viele, viele Abenteurer, die sich entweder auf die Baja vorbereiteten oder einfach nur ihre Freiheit mit ihren ATVs, ihren Trucks, Buggies oder was sonst noch fährt, genossen.“

„Selbst Superstars wie Robby Gordon kommen ab und zu mit ihren Kumpels in die Wüste, um hier extrem Offroad zu fahren und in der Natur Abenteuer zu erleben. Hotels wie Mike’s Sky Ranch sind die Treffpunkte. Sie liegen mitten im Nichts, sind nur von Könnern über Eselspfade zu erreichen und doch übers ganze Jahr von Offroadern ausgebucht.“

„Da kann es dann leicht passieren, dass wir uns abends nach dem Essen unseren Buggy noch mal schnappen und eine besonders schwierige oder auch schöne Passage einfach fahren. Auf diese Art und Weise haben wir uns schon 100 Meilen der kommenden Baja 500 angesehen. Diese Freiheit ist in der Rallye-WM ja längst verloren. Schön, dass es sie hier in der SCORE Meisterschaft noch gibt.“

„Übrigens liegen ganz nah bei Mike’s Sky Ranch ein paar trickreiche Wasserdurchfahrten, die wir gleich mal zum Testen mit verschiedenen Geschwindigkeiten – vom langsamen Waten bis zu 80 km/h – in Angriff genommen haben. Es funktionierte toll. Das andere Extrem ist der „Silk“ – das ist mehlfeiner Staub (wie der Fech Fech in Afrika), zwischen 20 und 80 Zentimeter tief. In diesem Zeug fährt man mit einem Fahrgefühl wie in tiefem Wasser. Die Traktion ist fast gleich null, und wer hier den Schwung verliert, der hat ganz tief in den Mist gegriffen.“

Schwarz und sein Team bereiten sich bereits intensiv auf das 39. Tecate SCORE Baja 500 vor, für das im Moment bereits knapp 400 Nennungen in 34 Klassen vorliegen. Sein Kommentar: „Das wird ein Fest!“

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