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Andy Soucek im Exklusivinterview: "Der Sieg im Sprint wäre möglich gewesen..."

Andy Soucek kommt immer besser voran. Im motorline.cc-Talk bereut er, heute zu viel gepuscht zu haben, denn die ersten Punkte waren möglich.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: GP2 Media Service

Es hätte das Rennen des Andy Soucek sein können: Vom zehnten Startplatz aus arbeitete er sich vor, hielt sich aus den unzähligen Gemetzeln heraus, lag bereits auf Rang sechs.

Später war Soucek Neunter - er hatte die ersten Punkte in der GP2-Serie vor Augen, wollte unbedingt den achten Rang, doch dann übertrieb es der Austrospanier - im Interview mit motorline.cc wirkte er zerknirscht. Kein Wunder - denn als Achter wäre er im Sprint auf Pole gestanden. So wird er gemäß seinem 12. Rang auf Startplatz 12 den Sprint in Angriff nehmen.

Dennoch muss gesagt werden, dass Soucek große Fortschritte macht, auch ein Andi Zuber hatte in seinem ersten GP2-Jahr seine Eingewöhnungsprobleme. Und dass ein Rennfahrer immer versucht, nach vor zu kommen, noch dazu, wenn die ersten Punkte winken, kann man Soucek nicht wirklich übel nehmen. Das Pushen ist ein wesentlicher Teil seines Jobs. Im Vorjahr führte Soucek vor dem letzten Rennen die World Series by Renault an - heuer ist sein Lehrjahr. Und es gibt einen klaren Aufwärtstrend zu verzeichnen.

Andy Soucek im motorline.cc-Talk:

Du wirkst enttäuscht.

Heute habe ich einen großen Fehler gemacht, das hat mich vier Positionen gekostet. Ich hätte Achter werden können und am Sonntag auf Pole stehen können. Ich habe am Anfang der Geraden zu spät gebremst und die Hinterachse verloren. Da lag ich auf Rang neun und wollte unbedingt Achter werden. Wenn ich da nicht so viel gepusht hätte, wäre ich vielleicht Achter oder sogar Siebenter geworden. Aber das weiß man nie...

Aber du hast es immerhin versucht...

Ich habe es versucht, es ist nicht gelungen - aber leider hat mich der Fehler so viele Positionen gekostet. Ich habe nicht gedacht, dass ein so ein kleiner Fehler so viele Positionen kosten würde, aber da war eine Gruppe mit vier Piloten hinter mir. Es ist wirklich schade, dass es ausgerechnet dann passieren musste, als ich keine Probleme mit dem Auto hatte. Wir hatten im ersten Teil der Saison immer wieder Probleme mit dem Setup - wenn ich damals den Fehler gemacht hätte, wäre das nicht so schlimm gewesen wie es heute war.

Aber du würdest es trotzdem wieder probieren, oder?

Auf jeden Fall. Und wir haben schon einen Schritt vorwärts gemacht.

Wegen dem neuen Renningenieur?

Ja. Das funktioniert viel besser. Auch im Qualifying läuft es viel besser. Und im Rennen sind wir konstant. Ich habe immer gesagt: Wenn mein Auto richtig funktioniert, dann kann ich vorne mitfahren. Heute habe ich das bestätigt - bis ich den Fehler gemacht habe.

Was hat der Teamchef gesagt? Ist er sauer oder sieht er es auch so, dass du als Rennfahrer ja puschen musst und du es eben probiert hast?

Ich habe noch nicht mit ihm gesprochen. Ich musste nach dem Rennen einmal relaxen und darüber nachdenken, was da passiert ist. Das ist auch ein wichtiger Prozess. Das war auch ein sehr wichtiges Rennen für uns, es wären die ersten Punkte in diesem Jahr gewesen - wir hatten zuvor wirklich viele Probleme mit dem Auto, und auch viel Pech, wie in Monaco im Qualifying. Hier hatten wir die Chance, den Sprint zu gewinnen. Ich glaube, von der Performance her hätten wir das tun können. Es ist ein großer Unterschied zwischen Startposition eins und Startposition zwölf.

Wie sieht nun die Zukunft aus?

Wir werden versuchen, bei den nächsten Rennen den positiven Trend umzusetzen. In der Türkei habe ich im letzten Jahr in der World Series by Renault gewonnen - das ist eine Rennstrecke, die mir sehr gut passt. Mal sehen, ob wir da ein gutes Qualifying abliefern können. Und dann natürlich ein gutes Rennen.

Wie kann man sich das vorstellen - warum ist es mit dem neuen Renningenieur leichter?

Das ist sehr schwer zu erklären. Der Unterschied zwischen einem guten und einem sehr guten Ingenieur ist nur gering, aber dieser Unterschied macht dein Auto wirklich schnell. Das ist eine Art von Magie. Dass der Ingenieur weiß, zu welchem Zeitpunkt er in welchem Bereich welche Änderungen vornehmen muss. Und dass diese Änderungen einen immer vorwärts bringen und es nicht rückwärts geht.

Hat das auch etwas mit der zwischenmenschlichen Beziehung zu tun?

Auch - es geht um Verständnis. Es geht auch um Erfahrung. Der Andy Miller, so heißt mein neuer Ingenieur, gibt mir einfach auch ein gutes Selbstvertrauen.

Gibt es schon Pläne für 2008?

Der Pan ist, noch ein Jahr in der GP2 zu fahren und zu versuchen, die Meisterschaft zu gewinnen.

Im gleichen DPR-Team?

Das wissen wir noch nicht. Es ist noch etwas zu früh, um diese Frage zu klären. Ich will zuerst diese Meisterschaft mit einem Podestplatz beenden. Vielleicht ist auch noch ein Sieg möglich. Und dann nächstes Jahr mit Vollgas weitermachen.

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