Motorrad-Endurance-WM: 24h Oschersleben | 13.08.2007
Boxeraufstand
Ein tolles Resultat gab es für das BMW-Werksteam mit Thomas Hinterreither: Klassensieg und Platz 5 gesamt bei den 24h von Oschersleben!
Strahlender Sonnenschein und jubelnde Zuschauer nahmen am Sonntag, dem 12. August das Team BMW Motorrad Motorsport an der Ziellinie in Empfang. Nach 24 Stunden konstanter Konzentration und Hochleistung beendete der Österreicher Thomas Hinterreiter den vierten Lauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft in Oschersleben - mit einem ungeahnten Erfolg: 1. Platz in der Open Klasse und die überwältigende Platzierung 5 im starken internationalen Gesamtklassement. Das Schwester-Bike kam auf Platz 9 gesamt ins Ziel, das war Platz 2 in der Open-Klasse.
Nach der großen Freude über den 16. Rang beim ersten Einsatz des Rennboxers in Le Mans am 21./22. April und der herben Enttäuschung von Barcelona am 7. Juli hatte sich das Team für den deutschen Langstrecken-Klassiker hohe Ziele gesetzt. Bei den 24 Stunden von Oschersleben trat das Team BMW Motorrad Motorsport mit zwei Rennboxern auf Basis der BMW R 1200 S an den Start - mit einem in jeder Beziehung zufrieden stellenden Ergebnis.
Das Motorrad mit der Startnummer 17, wie üblich pilotiert von Thomas Hinterreiter, Rico Penzkofer (GER) und Markus Barth (GER), startete am Samstag, dem 11. August von Position 13, der zweite Rennboxer stand auf Platz 25. Für dieses Motorrad hatte BMW Motorrad Motorsport Chef Berti Hauser mit geübter Hand in die Rennfahrer-Trickkiste gegriffen: Peter Öttl (GER), Richard Cooper (GBR) und Jose-Luis Nion (ESP) sollten das Bike mit der Startnummer 71 mit der gleichen Präzision und Zuverlässigkeit ins Ziel bringen wie die "Stammfahrer". Ersatzfahrer Dario Giuseppetti (GER) kam nicht zum Einsatz, war in der Box jedoch ebenso gerne gesehen wie Stephane Mertens (BEL).
Werkzeug zum Klassenkampf
54 internationale Teams traten um 15 Uhr zum vierten Rennen der "2007 QMMF Endurance FIM World Championship" an - 32 davon beendeten das Rennen nach 24 Stunden erfolgreich. Die Rennboxer auf Basis der BMW R 1200 S sind aufgrund des Hubraums in der Open Klasse gemeldet. Das 18 Motorräder starke Starterfeld dieser Klasse bestand aus einer bunten Mischung hauptsächlich europäischer Fabrikate. In dieser Klasse belegte das Team BMW Motorrad Motorsport mit großem Abstand auf die anderen Teams die Plätze 1 und 2 und sicherte sich so den Klassensieg.Das Gesamtklassement, einschließlich der Klassen Superbike, Superstock und Superproduction, wurde wie üblich von japanischen 1000 cm³ Supersportmaschinen dominiert. Das nominelle Leistungsdefizit gegenüber den japanischen Vierzylindern wurde durch kluge Rennstrategie, wenige Boxenstopps und nicht zuletzt die starke Leistung der Piloten kompensiert. Beide Maschinen haben die Marathondistanz von ca. 3.200 km bewältigt.
Während der kurzen Boxenstopps wurden die üblichen "Wartungsarbeiten" wie Reifenwechsel oder Tanken erledigt. Die einzige außerplanmäßige Maßnahme war der vorsorgliche Tausch eines Hinterachsgetriebes, nachdem die Fahrer in den frühen Morgenstunden ein nicht zu bestimmendes Geräusch wahrgenommen hatten.
Lob vom Chef
Für Sportchef Berti Hauser gleicht das Ergebnis von Oschersleben die große Enttäuschung über das frühe Aus beim Rennen in Barcelona beinahe aus: "Das Ergebnis ist riesig, ich bin unglaublich froh. Unser Team, das so hart und diszipliniert gearbeitet hat, hat dies absolut verdient.“„Langstreckenrennen sind kein Kinderspiel. Es müssen viele Herausforderungen bewältigt werden, durch die kompletten 24 Stunden, besonders durch die Nacht. Es steckt so viel Logistik und Strategie dahinter. Besonders freut uns natürlich auch, dass wir als europäischer Motorradhersteller uns in die Reihe der Top-Teams der Superbike-Klasse einordnen konnten. Heute werden wir unseren Erfolg erst einmal genießen. Und morgen beginnen die Vorbereitungen für das nächste 24-Stunden-Rennen" – die legendäre Bol d’Or in Magny-Cours am 15./16. September.
24 Stunden von Oschersleben – Gesamtklassement
1 Suzuki Endurance Racing Team SERT 905 Runden
2 Kawasaki France 893 Runden
3 Yamaha Austria Racing Team YART 885 Runden
4 Bolliger Switzerland 878 Runden
5 BMW Motorrad Motorsport 873 Runden
6 Raffin Motos 871 Runden
7 Diablo 666 Bolliger 870 Runden
8 Jadoul Motosport 868 Runden
9 BMW Motorrad Motorsport 868 Runden
10 Endurance Moto 38 866 Runden