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"Ich habe ein noch besseres Gefühl!"

Weltmeister Kimi Räikkönen gab sich beim Launch des F2008 selbstbewusst - seine Ziele seien abermals der Fahrer- und auch der Markentitel.

Es war Kimi Räikkönen, der heute Nachmittag die große Ehre hatte, dem langen Warten auf den neuen F2008 ein Ende zu setzen. Vor rund 100 geladenen Gästen zog er in Maranello das Tuch vom Auto und da war sie - die neue "rote Göttin". Damit fiel endgültig der Startschuss für die Formel-1-Saison 2008. Eine Saison, in der der finnische Weltmeister wieder auftrumpfen will.

"Wir sind bereit für die kommende Saison und mit Felipe Massa habe ich einen großartigen Teamkollegen bei Ferrari", sagte der Weltmeister bei der Präsentation. Und ließ entschlossen folgen: "Wir sind bereit, bis zum Schluss zu kämpfen, um beide Titel zu holen." Eine deutliche Ansage in Richtung Stuttgart, wo morgen der neue McLaren-Mercedes vorgestellt wird.

Für Räikkönen war der Wechsel zu Ferrari genau der richtige Schritt. Bei McLaren-Mercedes war er stark, aber das Gesamtpaket reichte nicht, um den Titel zu holen. Als der "schweigende Finne" dann 2007 Nachfolger von Michael Schumacher bei Ferrari wurde, gab es doch viele Zweifler. Würde Räikkönen, der auch gern einmal neben der Strecke für Schlagzeilen sorgte, die Lücke füllen können, die Schumacher hinterließ?

Räikkönen ließ alle Kritiker verstummen: Nachdem er sich an Team, Auto und Reifen gewöhnt hatte, drehte der Finne auf und nutzte seine Chance. Gleich im ersten Jahr bei Ferrari wurde er Weltmeister. "Ich fühle mich nicht stärker als im letzten Jahr", sagte der Titelverteidiger heute in Maranello. "Aber die Tatsache, dass ich den Fahrertitel gewonnen habe, gibt mir für das kommende Jahr die nötige Selbstsicherheit. Ich habe ein noch besseres Gefühl."

Sein neues Arbeitsgerät hat er übrigens nicht erst heute, sondern schon vor Weihnachten zum ersten Mal gesehen, verriet Räikkönen. "Der F2008 hat viele Neuerungen", erklärte der Finne. "Wegen des Wegfalls der Traktionskontrolle wird das Auto schwerer zu fahren sein. Wir werden unseren Fahrstil ändern müssen, aber das sollte nie ein wirkliches Problem werden. Das hat man bei jedem neuen Auto."

Er sieht das Ende der Fahrhilfe positiv: "Es wird mir viel mehr Spaß machen. Es wird leichter sein zu überholen, weil die Leute mehr Fehler machen werden", so Räikkönen. "Der Sport ist so oder so gefährlich. Es ist egal, ob man eine Traktionskontrolle hat oder nicht. Wenn man denkt, dass es zu gefährlich wird, sollte man vielleicht nicht in dem Sport sein. Tückischer wird es aber auf jeden Fall, man muss immer hellwach sein."

Geht es nach dem amtierenden Weltmeister, kann es also losgehen. Morgen wird Räikkönen in Fiorano die ersten Runden im F2008 drehen. Danach kann er dann auch etwas über die Fahrbarkeit verraten.

Bekenntnis zu Ferrari

Was ihm die Zukunft bringen wird, sei zwar "schwer zu sagen", meinte Kimi Räikkönen, aber eines steht für ihn fest: Sie liegt bei Ferrari. Denn im italienischen Traditionsteam fühlt er sich pudelwohl - und das nicht nur wegen seiner Jahresgage von kolportierten 25 Millionen Euro.

"Ich habe noch zwei Jahre hier und wenn ich weiterhin Spaß habe, werde ich bleiben", kündigte der "Iceman" an. "Ich mag die Formel 1 und habe ein brillantes Team hinter mir. Schauen wir mal. Wir wollen jetzt einmal wirklich gut in eine großartige Saison starten. Wir wollen wieder beide WM-Titel holen und Ausfälle vermeiden. Das ist das Wichtigste, wenn wir gegen McLaren gewinnen wollen. So war es schon immer und so wird es auch in Zukunft sein."

Räikkönen spricht aus eigener Erfahrung, denn 2005 auf McLaren-Mercedes hat er schon einmal als wahrscheinlich schnellster Fahrer der Saison wegen mangelnder Zuverlässigkeit eine Weltmeisterschaft verloren. Auch 2007 lag er zwei Rennen vor Schluss noch 17 Punkte hinter Lewis Hamilton, was in erster Linie den Ausfällen in Barcelona und am Nürburgring zuzuschreiben war.

"Wir werden definitiv versuchen, wieder die Fahrer- und Konstrukteurs-WM zu gewinnen", zeigte er sich selbstbewusst. "Wir müssen aber die Wintertests und die ersten Grands Prix abwarten. Die gefährlichsten Konkurrenten? McLaren wird sicher dabei sein. Und dann ist da auch noch BMW. Es wird ein schwieriges Jahr. Es ist mein zweites Jahr bei Ferrari. Ich glaube, dass alles gut laufen wird, denn ich kenne die Leute, mit denen ich arbeite, und ich mag das Team."

Mit dem Selbstbewusstsein des Weltmeisters ist sich Räikkönen sicher, dass er "noch besser" wird, "weil ich jetzt genau weiß, was das Team von mir erwartet. Aber solange wir noch keine Rennen fahren, weiß man nie, was passieren wird." Unantastbar fühlt sich der 28-Jährige jedenfalls nicht: "Ich habe lange auf diesen Moment gewartet, daher wird es nicht schwierig, mit dem Druck umzugehen. Aber ich fühle mich nicht sicher."

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