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Verhärtete Fronten

Der Plan zur Einführung von Einheitsmotoren findet mehr Gegner als Anhänger. Ex-Formel-1-Konstrukteur Gary Anderson ist ein Gegner.

Der von FIA-Chef Max Mosley vorangetriebene Plan zur Einführung von Einheitsmotoren in der Formel 1 sorgt weiter für Zündstoff. Die Hersteller haben sich ohnehin schon gegen einen solchen Vorschlag gewehrt, auch viele Beobachter runzeln beim Gedanken an die drohende Einheitsformel unter dem Deckmantel der Kostensekung die Stirn. "Die ganzen Hersteller haben ihre Motorenabteilungen umgekrempelt", kritisierte Ex-Formel-1-Konstrukteur Gary Anderson gegenüber 'Setanta'.

"Die haben zuerst Personal gehabt, welches Motoren konzipiert und nun haben sie Leute dort, die für Zuverlässigkeit sorgen. Das sind zwei völlig unterschiedliche Gruppen. Nun müssten sie möglicherweise wieder alles Rückgängig machen", kritisierte der Ire. Der Plan von Mosley sieht vor, dass man den Herstellern der Formel 1 zugesteht, die Einheitstriebwerke nach fest vorgegebenen Plänen selbst zu bauen.

"Wir sprechen über Kostensenkung und dann passiert so etwas", erzürnte sich Anderson. "Solche Entscheidungen sind absolut absurd. Ob nun Renault einen Leistungsnachteil hat, oder Honda - das spielt überhaupt keine Rolle." So entschieden der ehemalige Jordan-, Stewart- und Jaguar-Designer auch gegen die Einführung des Standard-Triebwerkes ist, so entschieden ist er für eine Veränderung des Rennmodus.

Seiner Ansicht nach seien Punktvergaben für Pole-Position und schnellste Rennrunde gut Ansätze. "Es ist seit 58 Jahren eine Renn-Meisterschaft. Was die GP2 mit Extra-Punkten für Pole und beste Rennrunde vorlebt, könnte man natürlich auf die Formel 1 übertragen, um Anreize zu geben. Ich habe große Listen mit Vorschlägen mit Teameignern, Ingenieuren, der FIA und Bernie Ecclestone durchgesprochen, aber es hat mich wahrscheinlich nur drei Wochen meines Lebens gekostet", beschrieb Anderson seine Versuche.

"Es ist nie was passiert, obwohl wir Ewigkeiten darüber gesprochen haben. Da kommt einfach nichts dabei heraus", kritisierte der Technikfachmann. Auch eine "Reversed-Grid"-Regelung (also umgekehrte Startaufstellung) sei ein probates Mittel: "Wenn man sich das anschaut und sieht den schnellsten Fahrer im schnellsten Auto vorne starten, dann sieht man kurze Zeit später im Rennen nur noch ein einzelnes Auto im Kreis fahren."

"Wir wollen doch alle echtes Racing sehen und dafür ist eine umgekehrte Startaufstellung ein tolles Mittel. Wenn ein Hamilton von ganz hinten startet, hat er immer noch eine Chance auf ein gutes Resultat. So etwas gleicht sich im Verlauf der Saison aus. Manche Fahrer sagen immer nach einem schlechten Qualifying, dass bereits das Rennen verloren sei. Aber wenn sie dann am Ende ins Ziel kommen, sagen viele: 'Das hat Spaß gemacht'. Wenn es für schnellste Runden Punkte gibt, würden wohl alle mit dem Punktesystem klarkommen."

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