
Race of Champions 2008 | 12.12.2008
Das alljährliche Klassentreffen der Renn-Giganten
Schumacher, Loeb und Co suchen wieder den direkten Vergleich - am Sonntag steigt im Londoner Wembley Stadion wieder das „Race of Champions“.
Michael Noir Trawniczek
Fotos: raceofchampions.com
Es ist ein simples, aber höchst erfolgreiches Rezept, das sich Rallyepilotin Michele Mouton und Fredrik Johnsson im Jahr 1988 einfallen ließen: Die größten Stars der verschiedenen Motorsportklassen treffen aufeinander - sie messen sich in baugleichen Rennfahrzeugen, um am Ende den Besten, den „Champion of Champions“ zu ermitteln.
Am kommenden Wochenende, am Sonntag den 14. Dezember steigt im Londoner Wembley Stadion die 21. Auflage der Veranstaltung – erwartet werden an die 80.000 Rennfans. 16 Piloten werden in zwei Divisionen – Rundstrecke und Gelände –eingeteilt. Nach dem Knockout-Prinzip arbeitet man sich vor, bis dann im Finale die beiden Divisions-Sieger gegeneinander antreten.
Fans hoffen auf Giganten-Duell
Heuer sind mit Michael Schumacher und Sébastien Loeb die beiden Serien-Weltmeister aus Rundstrecken- und Offroadsport am Start – natürlich wünschen sich die Fans ein solches „Duell der Giganten“.
Bislang kam es nämlich nicht zu einem solchen „Finale Grande“. Der fünffache Rallye-Weltmeister wurde im Jahr 2002 (noch keine Zweiteilung in Rundstrecke und Offroad) von Marcus Grönholm geschlagen, im Jahr darauf kam es zur Revanche, Loeb feierte seinen ersten „Champion of Champions“-Titel.
Im Jahr 2004 nahm Michael Schumacher erstmals am RoC teil, und auch Loeb war dabei – doch beide wurden von Jungstar Heikki Kovalainen eliminiert: Schumacher im Semifinale, Loeb im Finale. 2005, wieder ohne Schumacher, setzte sich Loeb gegen Tom Kristensen im Finale durch. 2006 wurde er von Mattias Ekström „gebügelt“. Im Vorjahr war Loeb nicht am Start, dafür Michael Schumacher – doch auch er musste gegen Ekström eine Niederlage hinnehmen.
Schumacher bislang nur im „Nations Cup“ erfolgreich
Ekström, der sowohl über Rundstrecken- als auch Rallye-Erfahrung verfügt, wird am Sonntag versuchen, seinen Titel zu verteidigen. Der ehrgeizige Schumacher sucht die Revanche – zudem tritt der siebenfache Formel 1-Weltmeister auch als Titelverteidiger an, denn gemeinsam mit Sebastian Vettel holte er für Deutschland den parallel abgehaltenen „Nations Cup“. Die beiden setzten sich gegen das finnische Team durch, das aus Marcus Grönholm und Heikki Kovalainen bestand. Heuer ist jedoch kein finnisches Gespann am Start.
Michael Schumacher genoss seinen Auftritt im Vorjahr in vollen Zügen und erklärt im Vorfeld der Neuauflage: „Ich habe großen Respekt vor allen, die da mitfahren. Jeder ist ein Könner in seinem Bereich, und jeder hat eine große Leidenschaft für diesen Sport. Darum geht es doch. Es ist spektakulär, sowohl zum Fahren als auch zum Zuschauen. Das Schöne ist, dass man all die Jungs aus den anderen Motorsport-Bereichen treffen und Zeit mit ihnen verbringen kann. Normalerweise ist das nahezu unmöglich, weil jeder entweder anderweitig beschäftigt oder bei einem Rennen ist."
Hamilton nur im Showprogramm
Gerne hätten die Fans auch den neuen Formel 1-Weltmeister Lewis Hamilton am Start gesehen – noch aber lässt der Brite auf sich warten. Hamilton wird am kommenden Sonntag dennoch einen Auftritt absolvieren – im Vorprogramm findet ein Kampf „Mensch gegen Maschine“ statt.
Hamilton wird im Rahmen des Showprogramms in seinem Silberpfeil gegen den dreifachen Bahnrad-Olympiasieger Chris Hoy antreten. Der Formel 1-Weltmeister erklärte: „Das wird etwas ganz Spezielles. Ich habe so etwas abseits von Rennstrecken zwar schon oft gemacht, aber im Wembleystadion ist das etwas ganz anderes. Die Atmosphäre wird verrückt sein. Für mich wird das ein fantastischer Jahresabschluss.“
Absage von Webber & Pastrana
Wegen seines Radunfalls musste Mark Webber seine Teilnahme stornieren – der Red Bull Racing-Pilot wird vom blutjungen Gewinner der Britischen Formel 3-Meisterschaft, Jaime Alguersuari vertreten.
Absagen musste leider auch Freestylemotocross- und Rallye-Ass Travis Pastrana – der Amerikaner wird von seinem Landsmann, dem amerikanischen Formula Drift-Champion Tanner Foust vertreten.
Ebenfalls dabei sind unter anderen der kürzlich arbeitslos gewordene Honda-Pilot Jenson Button, Superbike-Champion Troy Bayliss, der mehrfache Tourenwagen-Weltmeister Andy Priaulx, der frisch gebackene WTCC-Champion Yvan Muller, der achtfache Sieger der 24 Stunden von Le Mans, Tom Kristensen und Formel 1-Pensionist David Coulthard.
Premiere des KTM X-Bow
Bei den Zweikämpfen auf der einen Kilometer langen Parallelstrecke werden die Renn-Stars in fünf verschiedenen Arbeitsgeräten antreten: Zwei jeweils 300 PS starke Turbo-Allradboliden der Marke Ford Focus WRC in Stobart-Lackierung, zwei in etwa gleich starke Solution F Protype der französischen VdeV-Serie, zwei spektakuläre Silhouetten-Tourenwagen in Opel Astra GTC-Optik, zwei Fiat Abarth 500 Assetto Corse, die legendären RoC-Cars, und – erstmals im Einsatz - zwei mit Motorrad-Motoren betriebene Buggys vom Typ RX Racing RX 150 und – ebenfalls neu in der Flotte – der neue X-Bow aus dem Hause der österreichischen Schmiede KTM.
„Der X-Bow ist ein aufregender Sportwagen, und da er offen ist, kann die Menge genau sehen, wie der Fahrer arbeitet und das Auto unter Kontrolle hält“, schwärmte Fredrik Johnsson. Er muss übrigens auf Michele Mouton als Rennverantwortliche verzichten – die Französin trat als Organisatorin zurück, wird jedoch weiterhin das „Race of Champions“ unterstützen.
In einer ersten Galerie finden Sie Fotos von den Vorbereitungen und den Medientagen im Londoner Wembley Stadion. Siehe „Fotos“ in der rechten Navigation
Teams 2008
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