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FIA-GT: Hungaroring

Zeit war's!

Nach Weltklasse-Leistung von Karl Wendlinger und Ryan Sharp: Triumph am Hungaroring trotz einiger Zwischenfälle während des Rennens.

Johannes Gauglica

Zweiter Saisonsieg für Karl Wendlinger: Der Tiroler feierte mit seinem Partner Ryan Sharp (Sco) auf dem Saleen beim fünften Lauf zur FIA-GT Championship auf dem Hungaroring in Budapest einen vielumjubelten Triumph!

Triumph deshalb, weil es nach zwei Zwischenfällen in der Anfangsphase einer Weltklasse-Leistung beider Piloten bedurfte, um dieses Rennen noch für sich zu entscheiden! Rang 2 und 3 ging an die beiden Maserati von Bertolini/Bartels (I/D) und Pier Guidi/Bobbi (I).

Zwischenfall 1: es müllert!

Turbulenter Beginn in Budapest. Bernoldi setzt sich mit einer tollen Start an die Spitze, Wendlinger geht außen an Pole-Setter Alex Müller vorbei, legt sich auf Platz 2 zurecht.

Dann in Runde 5 ein Harakiri-Manöver von Müller, der mit aller Gewalt an die Spitze will, sich dabei verbremst und zuerst Bernoldi, dann Wendlinger trifft und diesen noch ins Kiesbett drängt.

Während Bernoldi mit viel Glück an der Spitze bleibt, fällt Wendlinger auf Rang 8 zurück. Der Tiroler startet dann in seinem ersten Stint eine tolle Aufholjagd, fährt dabei eine schnellste Runde nach der anderen, teilweise eine Sekunde schneller als das restliche Feld – und das alles bei Temperaturen von rund 60 Grad im Cockpit!

Mit Erfolg: Zuerst schnappt sich der Tiroler Hezmans, dann Pier Guidi und in Runde 11 auch Longin, kurz danach auch seinen Teamkollegen Adam Lacko, liegt damit bereits wieder auf Rang 4, nur noch 2,8 Sekunden hinter Leader Bernoldi.

Zwischenfall 2: Maassen-Karambolage

Dann die 17. Runde, beim wiederholten Versuch, an Xavier Maassen vorbei zu gehen, kommt Wendlinger von der Strecke ab, verliert drei Ränge und findet sich auf Platz 7 wieder – der Rückstand beträgt über 10 Sekunden.

Doch Wendlinger bleibt der mit Abstand schnellste Mann im Feld und verringert erneut von Runde zu Runde seinen Rückstand. Im ersten Pflicht-Stop-Fenster bleibt er lange draußen und übergibt nach rund 45 Minuten – an dritter Stelle liegend – an Ryan Sharp. Und dieser Stop war sehr gut.

Denn Bernoldi, Pier Guidi und Lacko werden in der Box überholt, Sharp kommt knapp hinter Bartels, der das Steuer von Bertolini übernommen hat, zurück auf die Strecke. Der Schotte macht sofort Druck auf den Deutschen – und in Runde 31 ist es soweit: Sharp geht vorbei, setzt sich sensationell an die Spitze!

Zwischenfall 3: Scharfe Sache

Sharp kontrolliert in der Folge von der Spitze aus das Geschehen und fährt in seinem Stint auch die schnellste Rennrunde. Schrecksekunde bei einem Überrundungsmanöver: Ein GT2-Ferrari setzt beim Überholmanöver unnötigerweise nochmals nach, die Fahrzeuge touchieren.

Der Saleen läuft aber weiterhin unbeeindruckt auf 100 Prozent; Sharp baut die Führung aus und übergibt 33 Minuten vor dem Ende mit rund 14 Sekunden Vorsprung auf die Verfolger wieder an Karl Wendlinger.

In der Schlussphase wurde es dann noch einmal spannend, herbeigeführt durch den tollen zweiten Stopp der Maserati-Paarung Pier Guidi/Bobbi. Plötzlich lag nämlich Pier Guidi wieder zwei Sekunden vor Wendlinger!

Drama bis ins Ziel

Der Kufsteiner musste noch einmal die letzten Reserven mobilisieren, zeigte dabei tollen Kampfgeist, und exakt 10:40 Minuten vor dem Ende ging er an dem Italiener vorbei – Platz 1.

Und diese Position gab er nicht mehr ab, und fuhr nach zwei Stunden unter großem Jubel seines Teams über die Ziellinie – der zweite Saisonsieg war perfekt!

Karl Wendlinger: „Ich bin überglücklich. Es war ein sehr dramatisches Rennen – speziell für uns. Zuerst die beiden Zwischenfälle zu Beginn, dann sah es wieder sehr gut aus. Doch in meinem zweiten Stint hatte ich ein kleines technisches Problem, dazu leuchtete plötzlich der Benzin-Alarm auf. Da dachte ich schon, jetzt ist es vorbei. Aber scheinbar war das auch ein elektrischer Defekt. Einfach unglaublich!“

GT2: Schuld & Sühne für Porsche

Richard Westbrook und Emmanuel Collard im Prospeed-Porsche 997 waren die Trainingsschnellsten, wurden aber nach der technischen Abnahme zurückversetzt: das Auto versagte bei der Air-Restrictor-Prüfung.

Davon ließen sich die beiden aber nicht beirren und gingen auf Aufholjagd. Ihr Markenkollege Martin Ragginger lag zu beginn phasenweise in Führung, am Ende gab es für dne Salzburger und sienen doch deutlich langsameren Teampartner Luigi Lucchini Rang 9.

Die Ferrari-Teams führten zunächst im Formationsflug, interne Streitereien kamen aber der Prospeed-Crew zugute. In der allerletzten Runde trug Westbrook eine Attacke gegen Gimmi Bruni im F430 von AF Corse vor.

Es ging um den Sieg, und Westbrook drehte sozusagen in der Nachspielzeit die Partie noch zugunsten Porsche um: die Strafe aus dem Training ist damit wohl getilgt…

Weiter geht die turbulente FIA-GT-Saison im portugiesischen Portimao am 20. September.

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