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FIA-GT: Silverstone

Toller Auftakt: Sieg für Wendlinger/Sharp

So soll's weitergehen: in Silverstone gab das neue Team KplusK Motorsport eine perfekteVorstellung - GT2: Martin Ragginger im Rennen glücklos

Johannes.Gauglica@motorline.cc

Bereits im GT4-Rennen gab es einen österreichischen Erfolg: Augustin Eder im einzigen KTM X-Bow holte sich den Klassensieg bei den etwas unterbesetzten Supersports.

Niki Lanik debütierte bei den GT3 mit Platz 8 im Prospeed-Porsche, in seinem zweiten Rennen des Wochenendes gab es dann leider einen Ausfall.

GT1: Saleen gg. Maserati

Der „main event“ stand im Zeichen des neuen Teams KplusK Racing und der Möglichkeit einiger historischer Entscheidungen. Noch nie hatte ein tschechisches Team ein FIA-GT-Rennen gewonnen, noch nie ein Fahrer sich in der FIA-GT-Ära zweimal auf der Tourist Trophy verewigt.

Es sah vom Start weg so sicher aus: Wendlinger hatte allem Augenschein nach nie Mühe, sich von den stärksten Gegnern abzusetzen. Die kamen wieder einmal aus dem Lager von Vitaphone: die beiden Maserati MC12 von Bertolini/Bartels und Müller/Ramos.

Daneben präsentierte sich auch das neu in die Meisterschaft gekommene Corvette-Team Luc Alphand Aventures (Guillaume Moreau/Xavier Maassen) sehr schlagkräftig.

Die GT1-Autos der neuen Ära, die ab 2010 den Ton angeben werden, waren ganz dem Reglement entsprechend langsamer, aber nicht allzu weit von der Pace entfernt.

Am schnellen Ende des Feldes die seit Jahren vertrauten Silhouetten, allerdings in ungewöhnlicher Kombination – denn in der Vergangenheit konnte noch selten ein Saleen einen Maserati so distanzieren.

Britische Gastfreundschaft

Bei den ersten Boxenstops dann Pech für Vitaphone, und beinahe auch für KplusK: am MC12 von Ramos löste sich ein Rad (Materialdefekt?), der Wagen blieb auf der Strecke stehen. Damit kam, unmittelbar nach den Boxenstops, das Safety Car auf die Strecke.

Michael Bartels wurde an die Spitze durchgewinkt, und der Restart war ein Gastgeschenk für das Maserati-Team. KplusK-Pilot Ryan Sharp ließ sich nicht entmutigen und machte sich auf die Verfolgung.

Wo in vergangenen Jahren sich der Schotte sich gern den einen oder anderen Fehler geleistet hat, legte er diesmal eine makellose Leistung hin: er retournierte das Auto in führender Position beim zweiten Pflicht-Stop an Wendlinger.

Superschnelle Boxenarbeit bei Vitaphone brachte den Maserati, jetzt mit Bertolini am Steuer, wieder in Führung, unmittelbar vor Wendlinger. Damit gab es eine direkte Entscheidung auf der Strecke zwischen zwei „Altmeistern“ ihres Faches. Der Tiroler nutzte eine Überrundung geschickt aus, um in Führung zu gehen; die letzten Runden fuhr er kontrolliert nach Hause: volle Punkte in Silverstone!

Die Teamkollegen Adam Lacko und Mario Dominguez im zweiten Saleen dürfen mit Platz 5 ebenfalls zufrieden sein. Vor ihnen spielte sich die längste Zeit ein Gerangel um die Plätze zwischen den Corvette-Teams von Mike Hezemans/Anthony Kumpen und Maassen/Moreau ab.

Letzten Endes erklimmt die Truppe von ex-Skistar Luc Alphand, die nach Jahren in der Le Mans Series heuer in die FIA-GT umgestiegen ist, gleich zum Auftakt das Stockerl.

Karl Wendlinger zu seinem Erfolg:

"Ich habe schon vor dem Rennen gesagt, dass Bertolini ein ganz harter Gegner werden wird – und das hat sich heute bewahrheitet. Wir hatten einen beruhigenden Vorsprung, durch die Safety-Car-Phase wurde das Rennen noch einmal spannend. Aber Ryan ist einen tollen Mittelstint gefahren und hat damit einen großen Anteil am Sieg. Bertolini hat es mir am Ende nicht wirklich leicht gemacht. Die Freude über den zweiten Erfolg in Folge bei der Tourist-Trophy ist damit natürlich doppelt groß – zumal das bisher noch keinem gelungen ist. Und ein Erfolg zum Auftakt ist auch in Hinblick auf die Meisterschaft sehr wichtig."

GT2: Ragginger ohne Glück, Porsche schlägt Ferrari

Die GT2-Sensation im Training war Martin Ragginger, der mit dme Porsche 997 vom dritten Startplatz aus ins Rennen ging. Am Schluss gewann auch ein Porsche, aber nicht der des Salzburgers. Richard Westbrook und Emmanuel Collard im Auto von Prospeed Competition profitierten vom Pech der ferrari-Konkurrenz.

Der bereits als sicherer Sieger gehandelte Ferrari Nr. 50 von Toni Vilander/Gianmaria Bruni segelte mit gebrochener Aufhängung in den Kies, Westbrook/Collard waren dann schnell genug, die anderen F430 hinter sich zu halten, allen voran die argentinische Crew Luis Perez Companc/Matias Russo und die Briten Andrew Kirkaldy/Rob Bell.

Für Ragginger und seinen Teampartner Luigi Lucchini blieb nach technischen Troubles der 8. Klassenrang – dennoch ein ermutigendes Debüt für den Salzburger Porsche-Junior.

Weiter geh die FIA-GT-Saison schon am 16. Mai am Adria Raceway in Italien.

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