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F1 entdeckt das Internet

Mosley und FOTA sehen das Internet als großen von der F1 vernachlässigten Bereich; Ecclestones Skepsis wäre noch zu überwinden.

Vielleicht ist Bernie Ecclestone mit seinen 78 Jahren schon etwas zu alt, um das Internet wirklich leidenschaftlich ins Herz zu schließen. Umso mehr wundert man sich über den nur um zehn Jahre jüngeren FIA-Präsidenten Max Mosley, der ein glühender Fan der Webtechnologie ist und die Formel 1 im Internet in den nächsten Jahren revolutionieren möchte.

Dass Ecclestone hier eine maßgebliche Entwicklung verschlafen hat - man denke nur an den Rechtsstreit um die Domain 'formula1.com' -, ist in Branchenkreisen kein Geheimnis. Zwar bietet die offizielle Internetseite der Königsklasse seit einigen Jahren deutlich mehr und hochwertigere Inhalte an als früher, aber angesichts der Möglichkeiten, die das Formula One Management (FOM) theoretisch hätte, wird noch recht wenig ausgeschöpft.

Entwicklung verschlafen?

"Bernie steht dem Internet skeptisch gegenüber, gar keine Frage", sagte Mosley diese Woche bei einem Mediendinner in London. "Wenn wir das einmal überwinden, dann können wir großartige Sachen machen, denn das Potenzial ist riesig. Ich jedenfalls würde die Art und Weise, wie wir mit dem Internet umgehen, revolutionieren. Das Internet ist der große vernachlässigte Bereich der Formel 1." Das sieht übrigens auch die Teamvereinigung FOTA so.

Offenbar setzt in dieser Hinsicht langsam ein Umdenken ein, denn Toyota hat in diesem Jahr als erstes Topteam sein Auto ausschließlich im Internet präsentiert - auch wenn die Server gleich einmal zusammengebrochen sind. Das wäre noch vor ein paar Jahren völlig undenkbar gewesen. Noch heute sind viele etablierte Internetdienste nicht einmal für das Fahrerlager akkreditiert, sodass sie auf bereits akkreditierte freie Mitarbeiter zurückgreifen müssen.

Fast uneingeschränkte Möglichkeiten

Genau das will Mosley ändern - und noch viel mehr: "Stellt euch nur mal vor: Man könnte all die Archive online stellen, alle Trainingszeiten, alle vier Zeitenmonitore, die auch den Teams an den Kommandoständen zur Verfügung stehen. Eine Kamera in jeder Garage, in jedem öffentlichen Bereich in den Motorhomes und im Fahrerlager - dann wäre der Zuschauer wirklich mittendrin im Geschehen", visioniert er vor sich hin.

Die Worte hören wir wohl, allein es fehlt uns der Glaube. Oder hat die Formel 1 im zehnten Jahr des neuen Jahrtausends doch endlich erkannt, dass das Internet seine mächtigste Waffe werden könnte? Klar ist, dass die Neuen Medien bei den "Jungwählern" auf Pole-Position stehen: "Was machen die 18- bis 24-Jährigen den ganzen Tag? Sie surfen im Internet", weiß Mosley. Dieses Potenzial gilt es nun auszuschöpfen.

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