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Niki Lauda wird 60 – und spricht über Unfälle, Schönheits-OPs & Freunde

Anlässlich seines bevorstehenden 60. Geburtstags hat Niki Lauda in einem Interview mit dem Sportmagazin über sein bisheriges Leben geplaudert…

Michael Noir Trawniczek

Man glaubt es nicht, doch Niki Lauda wird am 22. Februar seinen 60. Geburtstag feiern. Bislang ist der dreifache Weltmeister immer noch der erfolgreichste der 14 heimischen Formel 1-Piloten. Doch Lauda ist längst mehr als nur ein Ex-Rennfahrer – und auch mehr als ein Fluglinienbesitzer. Er wurde zu einer Medien-Ikone – obwohl er in seiner Zeit als Rennfahrer nur wenige, auf das Wesentliche reduzierte Worte mit den Medien wechselte.

Am 1. August 1976 brach nicht nur die Wiener Reichsbrücke ein – viel schlimmer war der Feuerunfall von Niki Lauda. Damals glaubte niemand daran, dass er 42 Tage später schon wieder im Formel 1-Auto sitzen wird. In einem groß angelegten Interview mit dem Sportmagazin blickt Lauda auf sein bisheriges Leben zurück – so verrät er beispielsweise, warum er auf Schönheitsoperationen verzichtet hat: „Ich habe mich verbrannt und so sieht man eben aus, wenn man 50 Sekunden im Feuer sitzt. Wenn ich die Leute erschrecke, haben sie eben Pech gehabt.“

Rotes Kapperl – Schutz & Bürde

Aus der Not wurde eine Tugend – und ein weltweites Symbol – das weltberühmte rote Kapperl. Lauda erzählt: „Oft fragt mich die Birgit [Laudas Lebensgefährtin, d. Red.], wieso wir nicht sitzen bleiben? Dann sag ich ihr: Ich habe meine Leistung gebracht und bin wieder einmal der Unterhalter. Ich will dann nicht mehr, wenn ich zum vierzigsten Mal gefragt werde, warum das Kapperl rot ist. Dann sag ich nein, jetzt gehen wir. Ich weiß, wie ich mich höflich entziehen kann, oder gehe erst gar nicht dorthin, wo ich dauernd angequasselt werde. Diesen Schutzmechanismus baut man sich auf, doch es darf auf keinen Fall negativ rüberkommen. Das ist man den Menschen einfach schuldig.“

“Hast einen Vogel?“

In dem Interview erzählt Niki Lauda auch, warum es ausgerechnet Unfälle waren, die ihn zu seinem Comeback 1982 bewogen haben: „Ich hatte null Interesse am Grand-Prix-Sport und hab nicht einmal im Fernsehen zugeschaut. Wenn ich am Montag in der Zeitung mitbekam, wer gewonnen hatte, dann war das für mich genug Information. Bis mich dann der ORF angerufen hat und bat, in Zeltweg mit dem Prüller zu kommentieren. Dann seh ich da unten diesen Startcrash und denk mir: Boah – das ist geil! Also genau das Gegenteil von dem, was du dir normal denkst. Da hab ich mich dann selbst gefragt: Hast einen Vogel, was ist jetzt los? Und ich war wirklich wieder motiviert, mir dieses Dings da unten positiv anzuschauen.“

Gleich darauf sei er nach Monza gefahren, wo das McLaren-Team getestet hat - dort habe er auf dem Monitor einen Unfall von John Watson gesehen: „Den Oasch reißt’s ihm weg, der Motor brennt kurz und er steigt aus. Boah, geil – schon wieder. Am Heimweg frag ich mich, was für eine Wandlung in mir vorgegangen ist. Und am Montag ruft der Ron Dennis wieder an. Hätte er am Freitag angerufen, dann hätte ich wieder abgelehnt.“

“Ich habe keinen Freund“

Lauda gesteht auch: „Ich werde immer wieder für meine Aussage kritisiert, dass ich sage: Ich haben keinen Freund. Okay: Die Birgit ist mein Freund, um es einfach zu sagen. Sonst habe ich Beziehungen zu Menschen, die für gewisse Lebensbereiche meine Idealergänzung sind. Zum Beispiel der Attila Dogudan – mit dem arbeite ich mein Leben lang zusammen, mit dem habe ich eine Beziehung, das ist eine Hetz, das ist in Ordnung. Doch dieses Ursprungswort Freund – und so verstehe ich das –, das ist ein Mensch, der für alles zuständig ist. Da geht man hin, man weint sich aus, wenn was nicht geht – das habe ich nie gebraucht, denn wennst weinen gehst, dann brauchst gar nicht Formel 1 fahren.“

Gegenüber anderen Menschen sei er heute sehr misstrauisch, erklärt Lauda: „Ich denke mir: Der ist jetzt nur mit mir unterwegs, weil ich das Kapperl aufhabe und er sich davon einen Vorteil verspricht. Dieses Misstrauen hat mich sicher in meine Position gebracht, keinen Freund zu haben.“ An die Pension würde er „keine Sekunde denken“, erklärt Lauda, der auch heuer wieder als Formel 1-Experte auf den TV-Schirmen auftauchen wird.

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