
Enthüllungen & Beschlagnahmen am "Ring" | 17.06.2009
Eifeler Geschichten
Unruhe um den ehrwürdigen Ring: große Baustelle, große Kritik an der Finanzierung - einer dieser Kritiker bekam Besuch von der Polizei.
Motorsport-Guide
Große neue Pläne an der großen alten Rennstrecke: beim Megaprojekt einer Erlebnisregion rund um den Nürburgring mit Schaffung einiger touristischer Attraktionen werden mehr als 250 Millionen Euro bewegt; auch österreichische Firmen sind dort tätig.
Im Frühjahr hat das Magazin "stern" Details zur Finanzierung veröffentlicht. Im Mai hat sich die Liechtensteinische Landesbank vom Projekt zurückgezogen, seitens einiger Medien wird in diesem Umfeld recherchiert.
Zugriff
Die zuständige deutsche Staatsanwaltschaft hat am 9. Juni Wohnung und Büro des Journalisten Wilhelm Hahne durchsucht und dabei Unterlagen, Handy, Computer und Speichermedien beschlagnahmt.Laut Auskunft der Behörde wird gegen Hahne wegen Verstoßes gegen das Urheberrecht ermittelt: er habe während einer Pressekonferenz einen Werbefilm der Nürburgring GmbH gefilmt.
Es liege ebenfalls ein Anfangsverdacht wegen des Verrats von Geschäftsgeheimnissen vor, dies beziehe sich jedoch hauptsächlich auf einen ehemaligen Mitarbeiter der Nürburgring GmbH, der unerlaubt Dokumentkopien mitgenommen und verschiedenen Medien zugespielt haben soll.
Geheim!
Dadurch wurde offenkundig, dass der rheinland-pfälzische Finanzminister Ingo Deubel für die Finanzierung von Partnerfirmen Landesmittel verwendet hat, die dafür nicht vorgesehen waren. Deubel hat den Landtag des deutschen Bundeslandes nicht darüber informiert und steht seitdem in der öffentlichen Kritik.Hahne, der auf seiner Webseite seit Jahren kritisch über die Pläne des Nürburgring-Umbaus und das Finanzierungsmodell schreibt, weist den Vorwurf des Verrates von sich. Er habe lediglich journalistische Arbeit betrieben, nun würden jedoch seine Informanten, die er von Rechts wegen schützen darf, der Staatsgewalt bekannt.