
GP2: Istanbul | 06.06.2009
Petrov siegt – Zuber geht leer aus
Vitali Petrov gewinnt ein chaotisches Rennen vor Luca Filippi und Davide Valsecchi. Andi Zuber lag bereits auf Platz 3, doch dann bauten die Reifen ab…
Michael Noir Trawniczek
Fotos: GP2
Mit seinem Startplatz konnte Andi Zuber an sich zufrieden sein, er reihte sich hinter Polesetter Nico Hülkenberg (ART), Luca Filippi (Super Nova), GP2-Leader Romain Grosjean, Vitali Petrov (beide Campos), und Karun Chandhok (Ocean) auf Rang sechs ein. Wie viel dieser sechste Startplatz wert war, zeigte die Leistung seines Teamkollegen bei Fisichella Motorsports, der von den Top 10 weit entfernt war. Und auch im Rennen lief es zunächst prächtig für den Steirer…
Weil Hülkenberg schlecht von seiner ersten Pole weg kam, wurde er von Grosjean unter Druck gesetzt. Der Tabellenführende übertrieb es jedoch und musste sein ins Schleudern geratenes Auto abfangen, wurde dabei von zahlreichen Piloten überholt.
Jetzt klebte Filippi im Heck von Hülkenberg – in der vierten Runde kam es zum Infight, bei dem sie jedoch an Speed verloren, sodass nicht nur Petrov, sondern auch Zuber vorbeiziehen konnte. Die Reihung lautete nun: Petrov, Filippi und Zuber, Hülkenberg lag nur noch auf Platz vier.
Nach einem Unfall von Parente wurde in der 14. Runde das Safety Car auf die Strecke gesandt, den die Piloten für ihren Pflichtstopp nutzten. Nach dem Boxenstoppreigen blieben die Top 3 unverändert: Petrov, Filippi und Zuber, auf Platz vier lag nun aber Davide Valsecchi. Der Durango-Pilot konnte nach dem Restart an Zuber vorbeiziehen.
Gegen Ende des Rennens ließen die Reifen des Österreichers derart stark nach, sodass er Position um Position verlor. Vor der letzten Runde lag der FSM-Pilot auf Platz acht – das hätte ihm wenigstens die Pole im Sprint beschert. Doch es kam noch schlimmer: Zuber wurde auf der letzten Runde von Javier Villa (Super Nova) und Lucas di Grassi (Racing Engineering) überholt und beendete das Rennen auf dem zehnten Platz. Auf dem Podest standen Petrov, Filippi und Valsecchi. Petrov konnte in der Tabelle bis auf zwei Zähler an seinen Stallkollegen Grosjean heranrücken.
Andreas Zuber erklärte: "Mit dem ersten Reifensatz lief noch alles prima. Ich bin zwar nicht mit Petrov mitgekommen, war aber schneller unterwegs als Filippi, war richtig nah dran. Nach dem Boxenstopp ging dann aber gar nichts mehr. Vorne waren die Reifen kaputt, hinten noch richtig gut. Zunächst konnte ich mit dem untersteuerndem Auto noch gut fahren, aber als der Reifen dann ganz kaputt ging, war gar nichts mehr drin. Mein rechter Vorderreifen hat sich aufgelöst. Schon nach dem Boxenstopp habe ich festgestellt, dass ich massives Untersteuern bekomme. Zehn Runden vor dem Ziel hat mein Vorderreifen gar nicht mehr existiert, er hatte gar kein Gummi mehr. Fünf Runden vor Schluss konnte ich schon die Innereien sehen - das war schlimmer als auf Eis.Woran das lag, ist schwer zu sagen. Ich glaube einfach, dass wir dem Setup etwas daneben lagen und zu aggressiv waren."
"Ich bin schon enttäuscht, denn ich bin vom sechsten Startplatz auf Rang drei nach vorne gefahren und habe alles richtig gemacht. Wir wollten eigentlich konstant Punkte sammeln, auch der vierte Platz wäre okay gewesen. Selbst mit dem achten Platz hätte ich noch was anfangen können. Aber als ich gegen Rennende in die Spiegel schaute und eine Schlange von zehn Autos sah, war mir klar, dass alles vorbei ist. Wir müssen nun analysieren, was da los war, vor allem, damit uns das in Zukunft nicht noch einmal passiert. Wahrscheinlich wäre es auch besser gewesen, alle vier statt nur zwei Reifen zu wechseln – aber im Nachhinein ist man immer schlauer.“
Ergebnis Hauptlauf
1. Petrov Campos 57:57.260 2. Filippi Super Nova + 6.563 3. Valsecchi Durango + 7.155 4. Valerio Piquet + 19.649 5. Hülkenberg ART + 19.948 6. Maldonado ART + 23.967 7. Van der Garde iSport + 25.216 8. Villa Super Nova + 27.011 ... 10. Zuber FSM + 28.835
GP2-Tabelle
1. GROSJEAN Romain 31 Punkte 2. PETROV Vitali 29 Punkte 3. D'AMBROSIO Jerome 18 Punkte ... 8. ZUBER Andreas 8 Punkte