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Motorsport: SCORE-Serie

Déjà-vu in der Wüste

Aus der Traum vom Sieg bei der Laughlin Desert Challenge – Armin Schwarz wurde vom gleichen Defekt wie im Vorjahr heimgesucht.

Fotos: rk-media

Die Saison in der US-amerikanischen SCORE-Serie begann für das All German Motorsports Team (AGM) bei der Laughlin Desert Challenge mit einem echten Déjà-vu: Wie im Vorjahr sorgte beim Auftakt in Nevada ein defekter ‚Torque-Limiter’ für das vorzeitige Aus. „Das ärgert mich fürchterlich“,gesteht Armin Schwarz und ist sauer: „Wir waren bestens vorbereitet und voll bei der Musik. Dass uns dann aber genau jener mechanische Drehmomentschutz im Stich ließ, mit dem wir in der vergangenen Saison schon öfter Probleme hatten, ist ein harter Brocken. Vor allem, weil uns der Zulieferer versicherte, dass nun alles funktioniert und wir uns um dieses Teilkeine Sorgen zu machen brauchen.“

AGM-Teamchef Martin Christensen nimmt es etwas gelassener und verweist auf die positiven Erkenntnisse des Auftaktrennens: „Armin ist vom Start weg an der Spitze gefahren und hat gezeigt, dass die Erfolge aus der vergangenen Saison kein Zufall waren. Zudem haben wir die gleiche Nummer ja schon einmal erlebt und wissen,dass wir die Saison deshalb keinesfalls abhaken müssen.“

Es hat sich wenig geändert. Der traditionelle Saisonbeginn der bestbesetzten und am härtesten umkämpften Offroadserie präsentierte sich erneut extrem hart und wenig herzlich. Nur die Hälfte der gestarteten Teilnehmer sah bei der SCORE Laughlin Desert Challenge das Ziel. Der Gesamtsieg ging an Robby Gordon, der direkt von der Zieleinfahrt bei der Rallye Dakar nach Nevada reiste und mit seinem über 800 PS starken Chevy-Prototypen das Trophy-Truck-Duo Camaron Steele/Justin Smith sowie Ed Stout auf die Plätze verwies. Auf Rang vier landeten die Vorjahres-Gesamtsieger Pat Dean/Danny Anderson als Beste der „Unlimited-Class 1“-Topklasse, in der AGM-Pilot Armin Schwarz mit seinem über 600 PS starken Prototypen-Buggy sowohl am Samstag als auch am Sonntag den Ton angab. Jeweils über acht Runden und insgesamt 50 Meilen (80 km) führte der kurze und wenig herzliche Geländeritt.

„Unsere Strategie passte. Auch dass wir zu Gunsten des Gewichts auf den Copiloten verzichteten, war bei der knappen Renndistanz die richtige Entscheidung“, analysiert Schwarz und erzählt: „Am Samstag lag ich zur Halbzeit auf der dritten Gesamtposition und bei den Buggy schon vorne. Doch in der letzten Runde brach vorne links die obere Querlenkeraufnahme und das Rad knickte ab.“ Wer nun dachte, dies würde den technisch versierten Rallyeprofi aufhalten, sah sich getäuscht.

„Ich wusste, dass sich das Rad in den Kurven zwar hinlegen und ich mit dem Dreirad dann ein Problem haben würde, aber auf den Geraden hatte ich es zumindest soweit im Griff, um für uns Klassenrang drei zu retten.“ Kaum im Ziel wurden die Aufgaben im Team neu verteilt: Statt am Sonntag hinterm Steuer zu sitzen, arbeitete AGMTeamchef übernahm Armin Schwarz auch den zweiten Teil der wilden Offroad-Hatz.

„Genau die richtige Entscheidung“, erklärt Christensen. „Sowohl Sieger Robby Gordon als auch Armins gelungene Aufholjagd in den ersten beiden Runden am Sonntag zeigt, dass die Streckenkenntnisse vom Vortag diesmal ein nicht zu unterschätzender Vorteil waren.“ „Ein Grund mehr für mich, darüber enttäuscht zu sein, dass unser möglicher Erfolg von einem einzigen defekten Teil zunichte gemacht wurde“, trauert Baja-Boy Schwarz den entgangenen Meisterschaftspunkten nach. „Das ganze AGM-Team hat wieder einmal einen tollen Job gemacht. Unser Auto lief wie ein Uhrwerk. Bis dieser hier so wichtige ‚Torque-Limiter’ seinen Geist aufgab.“ Dieser Drehmomentschutz reguliert den Schlupf und verhindert damit auf der winkeligen und welligen Wüstenpiste zum Beispiel nach Sprüngen eine abrupte Belastung derangetriebenen Räder.

„Das war’s dann“, so der 45-jährige Franke. „Bei der kurzen Renndistanz bist du damit raus. Denn im Gegensatz zu den Bajas in Mexiko kostet hier eine Reparatur einfach zuviel Zeit.“ Im Kampf um den begehrten Titel in der SCORE-Punktewertung muss das All German Motorsports Team das Feld nun erneut von hinten aufrollen.

„Man wächst mit der Aufgabe“, kann Schwarz schon wieder lachen. „Bei den SCORE-Rennen muss man immer mit allem rechnen. Das macht ja den besonderen Reiz an dieser Art von Motorsport aus. Zudem kennen wir dies aus der vergangenen Saison. Auch damals hat uns dieses Teil den Auftakt vermasselt. Zurückgeworfen hat uns dies dennoch nicht, im Gegenteil. Diesmal werden wir noch intensiver an der Weiterentwicklung unseres Autos arbeiten, um hoffentlich wie im Vorjahr bei der zweiten Runde mit einem Sieg die richtige Antwort zu geben.“

Bis dahin bleiben der kalifornisch-deutschen AGM-Mannschaft knapp sieben Wochen. Die SCORE San Felipe 250, der zweite von fünf Meisterschaftsläufen, steigt vom 13. bis 15. März auf der mexikanischen Halbinsel Baja California.

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