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24h Le Mans

Das ist das Reglement für 2011

Der ACO hat die neuen Regularien vorgestellt, die ab nächstem Jahr für die Klassen LMP1, LMP2 und GT gelten werden - nur mehr eine GT-Klasse.

Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit und natürlich auch Kostenkontrolle stehen als Motto über dem Regelwerk, das die Le-Mans-Veranstalter für die nähere Zukunft ausgearbeitete haben. Mit dem heurigen Jahr ist die Zeit der mächtigen 5,5l-Turbodiesel und der großen Benzinmotoren vorbei.

Im Prinzip werden die gegenwärtigen LMP2-Motoren in die Königsklasse aufrücken. Das bedeutet also: Saugmotoren sind in Hinkunft maximal 3,4 Liter groß und haben maximal acht Zylinder, Turbos haben 2 Liter Hubraum bei maximal sechs Zylindern. Was mit Dieselmotoren und "Stock block"-Maschinen passieren wird, dazu hat der ACO sich noch nicht geäußert.

Deutlich machen die Verantwortlichen des Automobile Club de l'Ouest, dass sie einen möglichst breiten Einsatz von Hybrid-Systemen ermöglichen möchten. Rekuperations-Systeme werden in Zukunft unter folgenden Vorzeichen erlaubt sein:

Mit der gespeichernen Energie dürfen nur auf zwei Räder angetrieben werden – ob Vorder- oder Hinterräder, steht dem Hersteller frei. Die maximale Energiemenge, die zwischen zwei Bremsphasen abgegeben werden darf, beträgt 500 kJ; elektrische (Akkus) oder mechanische Speichermedien (Schwungräder) dürfen verwendet werden.

Push-to-pass: Nein, danke

Ein "Push-to-pass"-Knopf wird nicht zugelassen, die Aktivierung darf nur über das Gaspedal des Fahrzeuges erfolgen. Das bedeutet wohl auch, dass ein System wie am Porsche 911 Hybrid (Aktivierung mit Paddles hinter dem Lenkrad) nicht erlaubt sein wird.

Der ACO wird auch andere Methoden der Energie-Rückgewinnung wie z.B. über die Bewegung der Dämpfer, Motorwärme Auspuffgase zulassen, sofern sie die Vorgaben des ACO einhalten – dabei geht es um Fahrersicherheit ebenso wie um das Verbot von Fahrhilfen, die sich in einem solchen System verbergen könnten. Der Energie-Rückgewinn, die Verbrauchsminderung und auch die Minderung des Abgasausstoßes werden vom ACO gemessen. Und nicht zuletzt wird für Fahrzeuge mit Hybrid-System die Tankkapazität um 2 Liter verringert.

Zusätzliche technische Challenge: Das Rekuperationssystem darf nur auf Geraden aktiv sein. Und spezielles Zuckerl: Das Auto muss die Länge der Boxengasse, also 400 Meter, mit 60 km/h allein mit rekuperierter Energie zurücklegen können. Mild-Hybride sind also nicht gefragt.

Übergangszeit

In den letzten Tagen gab es wieder zuviel Lärm um nichts – es wird eine Übergangsperiode von den alten zu den neuen Regeln geben. Aktuelle LMP1-Chassis sind weiterhin zugelassen, sofern sie mit kleineren Motoren antreten. Ein neues Triebwerk ist also jedenfalls fällig. Die Übergangszeit beträgt ein Jahr, 2012 müssen die Chassis also entgültig eingemottet werden.

Die Entwicklung der derzeitigen Autos wird mit dem Stand 31.12.2010 eingefroren – das gibt den Designern noch eine Menge Zeit, das Bestmögliche aus den Autos herauszuholen.

Die aktuellen LMP2-Motoren werden die neuen LMP1-Motoren, allerdings mit einem wichtigen Zusatz: Der Motor muss mindestens 30 Stunden zwischen Revisionen absolvieren können; im Jahr 2012 wird dieser Zeitraum auf 40 Stunden verlängert, 2013 müssen es 50 Stunden sein.

LMP2 wird eine "Low cost"-Kategorie mit Motoren ähnlich denen der GT2-Autos, mit maximal 4 Litern Hubraum. Außerdem gibt es eine "Deckelung" des Anschaffungspreises für das Chassis ohne Motor bei 325.000 Euro, das komplette Fahrzeug darf nicht mehr als 400.000 Euro kosten. Somit darf am Preiszettel des Motors nicht mehr stehen als 75.000,-

Aktuelle LMP2 sind 2011 noch zugelassen, sofern sie mit einem der neuen "stock block"-Motoren ausgerüstet sind. Die Entwicklung wird ebenfalls mit 31.12.2010 eingefroren. Der ACO wird die Performance der Autos an die komplett neuen Fahrzeuge anpassen.

GT: Nur mehr eine Klasse

Wichtigste Neuerung bei den GT-Fahrzeugen: Die Klasse GT1 fällt weg. Zwischen 2011 und 2013 gibt es nur eine GT-Kategorie auf der Basis der aktuellen Klasse GT2. Klassen gibt es stattdessen für die Fahrer: Leider verfällt der ACO hier auf die umständliche Trennung von Profis und Amateuren nach den mitunter wenig sinnvollen Kategorien Gold, Silber und Bronze.

Die "GT2 Pro" darf mit Profis und aktuellen Autos fahren, für die "GT2 Am" sind ein Jahr alte Auztos und Fahrer der Kategoriern Silber und Bronze zulässig. Das klingt überkompliziert und ist es unserer Meinung nach auch. Wir erinnern unsan den großen Erfolg des Citation Cup für Gentleman-Fahrer in der FIA-GT....

Für die aktuellen GT2-Fahrzeuge ist in Hinkunft ein Evolutionsschritt pro Jahr erlaubt, völlige Neukonstruktionen dürfen zweimal im Jahr "nachbessern". Auch Schalt-Paddles sind in Zukunft erlaubt.

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