6 Stunden von Misano | 19.07.2010
Überlegener Klassensieg
Toller Erfolg für Norbert Lenzenweger, der Oberösterreicher holte sich beim Gaststart im Renauer-Ginetta in Misano auf Anhieb den Klassensieg.
Der schnelle Wochenendausflug in den Süden hat sich für Norbert Lenzenweger wirklich ausgezahlt: Bei seinem ersten Einsatz im Ginetta G50 GT4 von Renauer Motorsport gewann der 40-jährige Freistädter beim 6-Stunden-Rennen von Misano auf Anhieb die Klasse der GT4-Sportwagen. In einer sprichwörtlichen Hitzeschlacht distanzierten „Lenzi“ und seine beiden Teamkollegen Florian Renauer und Nigel Moore die Konkurrenz um ganze sieben Runden – und ließen als Gesamt-Siebente sogar einige GT3-Konkurrenten hinter sich.
Dabei waren die Vorzeichen alles andere als einfach gewesen: Erster Renneinsatz im rechtsgelenkten Ginetta-Sechszylinder, der in Italien seine Premiere bei einem internationalen Rennen feierte. Sechs Stunden „Pedal to the Metal“ auf einer für Norbert völlig unbekannten Rennstrecke, und das bei Temperaturen von knapp 40 Grad. Kurz gesagt: Norbert Lenzenweger war nicht gerade siegessicher an die Adria gereist.
Umso größer seine Freude nach Gesamtposition sieben aus 24 Startern und dem Sieg in der GT4: „Besser kann es eigentlich nicht mehr laufen – ich bin total happy“, freut sich der Tourenwagen-Veteran über seinen ersten Sieg bei einem Sportwagen-Langstreckenstrecken. „Obwohl es wirklich ein hartes Stück Arbeit war, habe ich während eines Rennens selten so viel Spaß gehabt. Noch um elf Uhr Abend hatte es im Cockpit eine regelrechte Höllenglut.“
Ginetta-Werksfahrer nach 50 Minuten im Medical-Center
Wie hoch die Leistung des rot-weiß-roten Teams tatsächlich einzuschätzen ist, zeigt ein Blick auf die Gesamtwertung: Mit zwei Porsches, zwei Renault Megane Trophy, einem Ferrari 430 GT3 sowie dem BMW M3 GTR von Duller Motorsport kam nur eine Handvoll absoluter Hochkaräter vor dem Ginetta ins Ziel.
Dabei hatte das Rennen alles andere als optimal begonnen: Startfahrer Nigel Moore, seines Zeichens Ginetta-Werksfahrer, ging von Startposition 11 ins Rennen – und brach den geplanten Doppelstint schon nach 50 Minuten ab – Hitzekollaps! Auch Duller-Motorsport holte den zweiten BMW M3 – mit Red Bull-Stardesigner Adrian Newey am Steuer – nach drei Stunden vorzeitig zurück in die Box.
Mit konstant schnellen Rundenzeiten zum Sieg
„Daraufhin sind Florian Renauer und ich zu zweit die restliche Distanz gefahren“, so Norbert Lenzenweger, der sich im Verlauf des Rennens immer besser auf die Eigenheiten des englischen Exoten einstellte.
„Der Schlüssel zum Sieg war mit Sicherheit unsere Konstanz. Während so mancher Konkurrent im Verlauf des Rennens um bis zu sieben Sekunden langsamer geworden ist, waren wir konstant schnell – und wurden sogar immer schneller.“ Zum Vergleich: Noch im Training war Norbert mit dem ungewohnten Rechtslenker Rundenzeiten von 1,56 gefahren. Bei seiner schnellsten Rennrunde kurz vor Mitternacht knackte er dann sogar die 1,50 Minuten.
Nach seinem Triumph im Ginetta kehrt Norbert Lenzenweger nun zurück auf gewohntes Terrain: Schon am kommenden Wochenende wird er im Rahmen des ETCC-Wochenendes am Salzburgring im BMW 3.5 CSI um den nächsten Sieg im Histo-Cup kämpfen.