
Rallye Dakar | 28.02.2010
VW will weiter in Südamerika fahren
Altes Reglement, nicht zurück nach Afrika: VW weicht nicht von seiner harten Linie ab und setzt den Veranstalter ASO weiter unter Druck.
marathonrally.com
"Wir möchten ein stabiles Reglement, und dass die Dakar in Südamerika bleibt. Sollten diese Voraussetzungen erfüllt werden, dann sind wir weiterhin daran interessiert und wollen 2011 die Chance ergreifen, den Hattrick zu erzielen", erklärte der Entwicklungsvorstand Dr. Ulrich Hackenberg anlässlich einer Dakar-Siegerparty in der Autostadt Wolfsburg.
Das ist eine klare Ansage: Entweder die geplante Reglementänderung wird zurückgenommen und Südamerika bleibt, oder der VW-Konzern und sein Geld bleiben weg. Volkswagen will neue Entwicklungskosten für ein neues Fahrzeug sparen und den PR-Effekt in Südamerika nutzen.
Laut Angaben des "Rallye Magazin" wollte sich ein in Wolfsburg anwesender ASO-Vertreter nicht auf den „Wunsch" Volkswagens festlegen lassen: "Nach einem Doppel- und Dreifachsieg von Volkswagen kann ich natürlich verstehen, warum Volkswagen keine Reglementänderungen wünscht. Wir werden uns in Kürze zusammensetzen und bald verkünden, wo und wie die Dakar 2011 stattfinden wird."
Kleinere Restriktoren für die Diesel?
X-Raid und Mitsubishi haben prinzipiell keine Probleme mit der Volkswagen-Forderung, auch wenn beide ihre Fahrzeuge schon nach dem neuen Reglement (2010 war eine Gnadenfrist) entwickelt haben. Eine Kompromisslösung wären im Gegenzug Einschränkungen in der Entwicklung des Race Touareg – die Umsetzbarkeit sei hier dahingestellt.
Ob das umsetzbar ist sei einmal dahingestellt. Realistischer ist da die Forderung von Mitsubishi-Chef Nicolas Misslin: "Bei den Vorteilen der Diesel müssen die Air-Restriktor-Regeln bei den Benzinern gelockert werden“ – weil Mitsubishi ja seit heuer wieder mit Benzinmotoren fährt.
Unterdessen befindet sich Dakar-Chef Etienne Lavigne in Tunesien und Libyen, um neue Strecken für die eventuelle Rückkehr nach Afrika 2010 zu suchen und um mit Behörden zu sprechen. Gerüchten zufolge stellt das aktuelle Visa-Verbot zwar ein momentanes Problem dar, eine Dakar Rally würde dies wahrscheinlich aber nicht betreffen; zu groß sei das Interesse der libyschen Regierung.