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"Comeback" von Casey Stoner

Casey Stoner feiert den ersten Saisonsieg vor Dani Pedrosa, der Moto2-Sieger heißt Andrea Iannone, Pol Espargaró siegt bei den 125ern.

Casey Stoner ist zurück! Der Weltmeister von 2007 feierte beim Grand Prix von Aragonien seinen ersten Sieg in dieser Saison. Stoner dominierte das Rennen von der ersten bis zur letzten Runde und fuhr so zu einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Dani Pedrosa war der einzige Pilot, der Stoners Tempo wenigstens phasenweise mitgehen konnte, hatte aber gegen seinen künftigen Teamkollegen keine Chance und musste sich mit Platz zwei begnügen.

Bei besten äußeren Bedingungen, Sonnenschein und angenehme 23 Grad Celsius, begann am Sonntag um 14 Uhr das MotoGP-Rennen im Motorland Aragón. Stoner setzte seine Pole-Position direkt nach dem Start in die Führung um, während Pedrosa zunächst von Platz drei auf Rang fünf zurückfiel. Jorge Lorenzo, von Startplatz zwei ins Rennen gegangen, attackierte Stoner zwar in der ersten Runde, musste aber früh einsehen, dass der Ducati-Pilot heute in seiner eigenen Liga unterwegs war.

In den ersten drei Runden kämpfte sich Pedrosa von Platz fünf auf die zweite Position nach vorne. Nacheinander kassiert er erst Ben Spies, Nicky Hayden und schließlich Jorge Lorenzo auf der langen Gegengeraden, als gäbe es nichts leichteres auf der Welt. Der Honda-Pilot nutze den überlegenen Topspeed seiner RC212V, um sich dem führenden Stoner bis auf 0,9 Sekunden zu nähern.

Im weiteren Verlauf des Rennen bildeten sich auf der Strecke mehrere Pärchen. Ganz vorne setzten sich Stoner und Pedrosa mit immer neuen schnellsten Rennrunden von Rest des Feldes ab. Einige Sekunden dahinter trieb Hayden Lorenzo vor sich her und nach einer weiteren Lücke folgten Spies und Andrea Dovizioso, die sich um Platz fünf balgten.

In dieser Konstellation spulten die Akteure Runde für Runde ab, ohne dass sich im vorderen Drittel des Klassements Nennenswertes verändert hätte. Sechs Runden vor dem Ende, Randy de Puniet war gerade nach einem Sturz ausgeschieden, betrug Stoners Vorsprung auf Pedrosa dann allerdings 1,9 Sekunden - eine Vorentscheidung war gefallen.

Der Spanier schaffte es in der Schlussphase nicht mehr, an seinem australischen Kontrahenten dranzubleiben. Im Gegenteil, Pedrosa musste abreißen lassen, Stoner konnte sich nur noch selbst schlagen. Die Entscheidungen in den Zweikämpfen um die Plätze drei und fünf fielen dagegen erst in der letzte Runde.

Überraschungsangriff von Hayden

In der engen Rechts-Links-Kombination vor der Gegengeraden überraschte Hayden den vor ihm liegenden Lorenzo und ging innen an dem Yamaha-Piloten vorbei. Auf der folgenden Geraden hatte Hayden auf seiner Ducati eindeutige Vorteile in Sachen Höchstgeschwindigkeit und ließ sich sein erstes Podiums-Finish in dieser Saison folglich nicht mehr nehmen.

Im Kampf um Platz fünf eliminierte sich Dovizioso von selbst. Bei dem Versuch, Spies in der letzten Runde doch noch abzufangen, stürzte der Italiener und schied aus. Valentino Rossi, der von Schulterproblemen beeinträchtigt ein unauffälliges Rennen fuhr, erbte Platz sechs, den er knapp vor seinem Landsmann Marco Simoncelli verteidigte.

Den zum Rennende hin spannenden Vierkampf um Rang acht entschied Álvaro Bautista für sich. Der Suzuki-Pilot setzte sich in einem Fotofinish gegen Marco Melandri, Aleix Espargaró und Héctor Barberá durch. Colin Edwards, Hiroshi Aoyama und Mika Kallio landeten abgeschlagen auf den Plätzen zwölf bis 14.

MOTO2

Das Moto2-Rennen im Motorland Aragón sah einen Sieg des eindeutigen Favoriten: Andrea Iannone setzte seine Pole-Position unmittelbar nach dem Start in eine unangefochtene Führung um und raste auf der neuen Rennstrecke nahe der Stadt Alcañiz zu seinem dritten Saisonsieg. Julián Simón setzte sich im Kampf um den zweiten Platz hauchdünn gegen Iannones Speed-Up-Teamkollegen Gábor Talmásci durch.

Während die Positionen an der Spitze bereits früh im Rennen bezogen waren, ereignete sich etwas weiter hinten im Starterfeld unmittelbar nach dem Start in der ersten Kurve der von vielen Experten befürchtete Massencrash. Mattia Pasini, Alex Baldolini, Fonsi Nieto, Ricard Cardus und Yonny Hernandez kollidierten miteinander und schieden bereits nach wenigen Metern aus. Wildcard-Pilot Kev Coghlan kam unglücklicherweise nicht einmal so weit, er brach den Versuch ab, aus der Boxengasse zu starten.

WM-Leader Toni Elias hatte dabei großes Glück, nicht ebenfalls in den Unfall in der ersten Kurve verwickelt zu werden. Der aus der dritten Reihe gestartete Elias wurde zwar von einem der strauchelnden Konkurrenten touchiert, verlor ein paar Positionen, blieb aber im Sattel seiner Moriwaki sitzen und startete eine famose Aufholjagd.

Ganz vorne setzte sich Iannone in den ersten Runden des Rennens schnell von der Konkurrenz ab. Dahinter kämpften sich Elias und Tom Lüthi, der sich nur für den 20. Startplatz qualifiziert hatte, mit einer ganzen Serie an schnellen Runden durch das Feld. Gegen Rennmitte betrug Iannones Vorsprung auf Simón bereits 5,5 Sekunden, Elias war da schon Fünfter.

Corti fällt am Ende zurück

In der Schlussphase des 21-Runden-Rennens musste Claudio Corti etwas Federn lassen. Zunächst überholte der Italiener noch Simón und übernahm kurzzeitig die zweite Position. Doch in den folgenden Runden kämpfte Corti wie viele seiner Konkurrenten mit nachlassenden Reifen und fiel sogar noch hinter Elias auf Platz fünf zurück.

Während also Iannone leicht und locker vor Simón gewann, rundete Talmásci das gute Ergebnis für die Speed-Up-Mannschaft mit Platz drei ab. Als bester Schweizer Pilot schnitt am Sonntag Dominique Aegerter auf Rang sieben ab. Stefan Bradl wurde wie schon in der Qualifikation Neunter, einen Platz dahinter sicherte sich Lüthi mit Rang zehn wichtige WM-Punkte.

125ccm

Der Weltmeisterschaftskampf in der Achtelliterklasse ist wieder spannend. Pol Espargaró gewann nach einem Herzschlagfinale den Grand Prix von Aragonien in Alcañiz vor Nicolás Terol, der durch seinen zweiten Platz die Führung in der Gesamtführung übernahm. Der bisherige WM-Leader Marc Márquez schied nach einer Kollision kurz nach dem Start aus und sammelte damit keine Punkte.

Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen 18 Grad Celsius Lufttemperatur begann um 11:05 Uhr mit etwas Verspätung das Rennen der 125er-Klasse. Zuvor versammelte sich die Grand-Prix-Gemeinde zu einer Schweigeminute in Gedenken an den vor zwei Wochen tödlich verunglückten Shoya Tomizawa auf der Start-Ziel-Geraden. Zudem gab sich der Spanische König Juan Carlos in der 125er-Startaufstellung die Ehre, schüttelte unter anderem Sandro Cortese die Hand.

Márquez, der dominierende Fahrer der Trainingssitzungen am Samstag, startete von der Pole-Position, wurde aber noch vor der Anfahrt auf die erste Kurve innen von Espargaró und Terol passiert. Beim Einbiegen in die enge Linkskurve wollte sich Márquez ins Feld einsortieren, doch er wurde vom viel zu spät bremsenden Randy Krummenacher am Hinterrad getroffen und stürzte.

Der Schweizer Molenaar-Pilot schien etwas übermotiviert in die erste Kurve gegangen zu sein, stieß er doch mit einem gehörigen Geschwindigkeitsüberschuss gegen Márquez Maschine und räumte den Pole-Sitter mit voller Breitseite ab. Für Márquez war das Rennen dadurch beendet, Krummenacher konnte weiterfahren.

Schwarze Flagge für Krummenacher

Der Rennleitung gefiel diese Aktion ebenso wenig wie Márquez und dessen zahlreich erschienenen Fans an der Strecke - die schwarze Flagge für den Schweizer war die Folge. "Es ging alles sehr schnell, ich hatte nur sehr wenig Platz", erklärte Krummenacher. "Ich konnte nichts tun. Die erste Kurve ist nun einmal sehr eng. Es tut mir sehr Leid, dass ein paar Jungs stürzen mussten."

An der Spitze bildete sich derweil schnell eine Vierergruppe, bestehend aus Terol, Espargaró, Efren Vázquez und Bradley Smith. Cortese, der von Platz zwei aus gestartet wie so oft auf den ersten Metern zahlreiche Positionen verlor, folgte an sechster Stelle. Marcel Schrötter hatte unterdessen einen guten Start, der Honda-Pilot lag nach der ersten Runde auf Platz zwölf.

Zweikampf zwischen Espargaró und Terol

Ab der vierten Runde entwickelte sich der Kampf an der Spitze immer mehr zum Zweikampf zwischen Terol und Espargaró. Smith konnte die Zeiten des Führungsduos nicht mitgehen, weiter hinten fiel Vázquez zwischenzeitlich sogar hinter den aufholenden Cortese zurück. Im neunten Umlauf ließ dann Terol scheinbar ohne Not Espargaró passieren und in Führung gehen - das Pokerspiel um den Grand-Prix-Sieg hatte begonnen.

Drei Runden später revanchierte sich Espargaró und ließ wiederum Terol an der selben Stelle vorbei. Spätestens jetzt war klar, dass sich keiner der beiden Fahrer in die Karten blicken lassen wollte, die Entscheidung würde wahrscheinlich erst in der letzten Runde des Rennens fallen.

So kam es dann auch. Terol ging als Führender in die 19. Runde, Espargaró folgte dicht dahinter. Auf der langen Gegengeraden saugte sich der Derbi-Pilot dann im Windschatten seines Konkurrenten an und ging schließlich mit einem atemberaubenden Manöver in der Zielkurve außen an Terol vorbei. Espargaró gewann vor Terol und Smith, Cortese überquerte die Ziellinie als Fünfter. Jonas Folger wurde im Kampf um Platz sieben ganz knapp von Esteve Rabat geschlagen, Marcel Schrötter gewann als 13. immerhin drei WM-Punkte.

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