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MotoGP: Brno

Lorenzo auch in Brno unschlagbar

Jorge Lorenzo feiert beim Grand Prix von Tschechien seinen siebenten Saisonsieg und baut seine WM-Führung auf 77 Punkte aus.

Wer soll Jorge Lorenzo in dieser Saison noch stoppen? Trotz eines verhältnismäßig schlechten Qualifyings, das für ihn sogar mit einem Sturz endete, fuhr der WM-Führende auch in Brünn zu einem unangefochtenen Sieg.

Für den Spanier schien der Sonntagnachmittag in Tschechien eher einer entspannten Golf-Runde zu ähneln als einem MotoGP-Rennen - konsequenterweise hielt der Yamaha-Pilot auf seiner Ehrenrunde am Grün des siebenten Loches des innerhalb der Rennstrecke befindlichen Golfkurses an. Beinahe unnötig zu erwähnen, dass Lorenzo auch hier mit seinem Put erfolgreich war.

Das Rennen der MotoGP-Klasse fand im Gegensatz zum Grand Prix der 125er-Klasse am Sonntagvormittag bei besten äußeren Bedingungen statt. Sonnenschein und 40 Grad Celsius Asphalttemperatur bedeuteten, dass es nicht zur befürchteten Reifenlotterie bei wechselhaften Bedingungen kam.

Das Feld bog in der Reihenfolge der Startaufstellung in die erste Kurve ein, doch bereits im Verlauf der ersten Runde übernahm Lorenzo die Führung, die er auch bis zum Schluss des Rennens nicht mehr abgeben sollte. Hinter ihm folgten zunächst Ben Spies, Pedrosa, Casey Stoner und Andrea Dovizioso.

Letzterer verabschiedete sich allerdings schon in der vierten Runde mit einem Sturz aus dem Kampf um die Podiumsplätze. Dabei konnte der Italiener von Glück sagen, dass er nach seinem Ausrutscher von keinem der nachfolgenden Piloten erfasst wurde. Dovizioso nahm das Rennen zwar wieder auf und eilte dem Feld hinterher, doch schon wenige Runden später steuerte der Honda-Pilot seine Box an und gab auf.

Totalausfall für Suzuki

An der Spitze setzten sich derweil Lorenzo und Pedrosa mit einer Serie von jeweils schnellsten Rennrunden von Spies und dem Rest des Feldes ab. Der Tech-3-Pilot konnte mit der Spitze nicht länger mithalten und wurde in der neunten Runde von Stoner kassiert. Diese Reihenfolge sollte auch bis zum Ziel Bestand haben. Valentino Rossi fuhr ein unauffälliges Rennen und kämpfte sich schließlich an fünfter Position ins Ziel.

Neben Dovizioso erreichten auch weder Mika Kallio noch die beiden Suzuki-Piloten Loris Capirossi und Álvaro Bautista das Ziel. Während Capirossi bereits in der zweiten Runde durch Sturz ausschied, erwischte es Bautista zwei Kurven vor dem Ziel, als er mit Alex de Angelis um den 13. Platz kämpfte.

Jorge Lorenzo baut damit seinen Vorsprung in der Tabelle auf den zweitplatzierten Dani Pedrosa auf satte 77 Punkte aus.

Moto2: Toni Elias von der Sperre aufs Stockerl

Für das erste Freie Training am Freitag war der Gresini-Pilot nach seiner Testfahrt in Misano während der Sommerpause noch gesperrt. Doch auch mit einer ganzen Trainingseinheit weniger war Elias an diesem Wochenende nicht zu schlagen, der Spanier gewann das Rennen am Sonntagmittag vor Yuki Takahashi und Andrea Iannone. Der Sieg war gleichbedeutend mit der 100. Podiumsplatzierung im Grand-Prix-Sport für das Gresini-Team.

Im Gegensatz zum Rennen der 125er-Klasse schien während des gesamten Moto2-Rennens die Sonne über dem 5,2 Kilometer langen Rennkurs von Brünn. Elias gewann den Start, dem Karel Abraham nach seinem Sturz im Qualifying fernbleiben musste. Der Lokalmatador bettelte vergebens um eine Starterlaubnis, die Rennärzte ließen ihn am Sonntag nicht auf die Strecke.

In der ersten Runde folgten zunächst Shoya Tomizawa, Jules Cluzel, Simone Corsi und Arne Tode dem glänzend gestarteten Elias. Tode lag wenige Kurven später bereits an vierter Stelle, als er die Kontrolle über seine Suter-MMX verlor und unsanft in den Kies stürzte.

Die erste Rennhälfte war von unzähligen Führungswechseln geprägt. Neben Elias lagen zwischenzeitlich auch Tomizawa, Corsi, Iannone, Cluzel und Alex Debón an der Spitze des Rennens. Allerdings fiel Pole-Sitter Tomizawa bereits früh zurück und konnte am Ende froh sein, als Zehnter immerhin ein paar WM-Punkte mitgenommen zu haben.

Rolfo mit Motorschaden

Cluzel, der im Training stets weit von den schnellsten Rundenzeiten der Moto2-Konkurrenz entfernt war, musste gegen Rennhalbzeit ebenfalls etwas abreißen lassen. Offenbar hatte der Franzose in der aufregenden Auftaktphase des Rennens seine Reifen über Gebühr strapaziert. Drei Runden später schien Iannone in Führung liegend das gleiche Schicksal zu ereilen, allerdings wehrte sich der Italiener mit Händen und Füßen gegen den aufrückenden Elias.

In der 15. Runde sah alles nach einem Dreikampf um den Sieg aus. Neben Elias und Iannone hatte sich auch Roberto Rolfo nach einem schlechten Start wieder nach vorne gekämpft und lag in aussichtsreicher Position. Doch dann gab plötzlich Rolfos Motor den Geist auf, der Turiner rollte aus. "Ich spürte eine Explosion im Motor, er war sofort aus", berichtete Rolfo anschließend.

Somit war der Weg für Elias endgültig frei, denn Iannone schien auf abbauenden Reifen große Probleme zu haben, seine Maschine auf der Strecke zu halten. Dies nutzte Takahashi in der vorletzten Runde aus, indem er in Kurve 13 an Iannone vorbeizog und den zweiten Platz bis in Ziel verteidigte.

Auf Rang 11 kam Tom Lüthi ins Ziel. Der Schweizer verlor dadurch den zweiten Rang in der Gesamtwertung an Iannone. Lüthi liegt nun mit 62 Punkten Rückstand auf Elias auf Position drei. Elias' Vorsprung auf Iannone beträgt komfortable 55 Zähler.

125er: Terol meldet sich zurück

Das Rennen auf dem Sachsenring musste Nicolás Terol verletzungsbedingt auslassen. Doch mit seinem eindrucksvollen Sieg beim Großen Preis von Tschechien hat sich der Aspar-Pilot im Kampf um die WM-Krone wieder zurückgemeldet. "Es ist schade, dass ich diese Verletzung hatte, aber ich habe hart gearbeitet, um wieder zurückzukommen", so Terol bei der anschließenden Pressekonferenz.

"Ich habe mich körperlich am gesamten Wochenende wohl gefühlt, auch auf dem Motorrad", so Terol weiter. "Unser Ziel war es, bei diesem Rennen zurückzukommen und um den Sieg zu kämpfen. Jetzt können wir den Rest der Saison mit viel mehr Selbstvertrauen angehen und den WM-Titel angreifen."

Pol Espargaró hat durch seinen zweiten Platz ebenfalls Boden auf WM-Leader Marc Márquez gut gemacht. "Das war ein unglaubliches Rennen", so der Tuenti-Pilot. "Ich denke, dass wir als Team einen unglaublichen Job gemacht haben. Dieses Wochenende war sehr schwierig für uns, denn wir hatten am Freitag einige Probleme. Aber trotzdem haben wir das Rennen gut über die Bühne gebracht und die Punkte wettgemacht, die wir beim vergangenen Rennen verloren haben. Ich bin sehr glücklich, denn wir haben in der Meisterschaft einen großen Fortschritt gemacht."

Den letzten Platz auf dem Podium sicherte sich Esteve Rabat nach einem engen Zweikampf mit Efrén Vázquez, der in der vorletzten Runde stürzte. "Dieser Kurs ist mir immer sehr schwer gefallen und gestern bin ich im Qualifikationstraining gestürzt", so Rabat. "Wir sind von ziemlich weit hinten losgefahren, hatten aber einen guten Start. Ich habe versucht, an Pol und Efrén dranzubleiben. Ich habe das Rennen sehr genossen. Ich bin mit Efrén kollidiert, da ich auf der Geraden eine feuchte Stelle für die Reifen gesucht habe. Dabei habe ich ihn übersehen, das tut mir leid."

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