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Die Motorradwelt trägt Trauer

Dani Pedros gewinnt vor Lorenzo und Rossi, das Rennwochenende in Misano wird von einem tödlichen Unfall in der Moto2 überschattet.

Mit einer souveränen Leistung gewann Dani Pedrosa den Grand Prix von San Marino. Der Spanier setzte seine Pole-Position bereits beim Start in das 28-Runden-Rennen der MotoGP in die Führung um und gab diese bis zum Ziel nicht mehr ab. In einem weitestgehend ereignislosen Rennen folgte Jorge Lorenzo auf Platz zwei, Weltmeister Valentino Rossi wurde Dritter.

Kurz nach dem Start um 14 Uhr war es zunächst Casey Stoner, der Pedrosa am dichtesten folgen konnte, dahinter reihten sich Lorenzo, Rossi und Colin Edwards ein. Etwas weiter hinten kollidierten Loris Capirossi und Nicky Hayden bereits in der ersten Kurve. Während Capirossi sofort aufgeben musste, nahm Hayden das Rennen zunächst noch einmal auf.

In Runde fünf fiel Marco Simoncelli, der in Sichtweite der Strecke zuhause ist, von Platz sechs auf den letzten Rang zurück. Der Gresini-Pilot war ausgerutscht, konnte das Rennen aber fortsetzen und beendete es abgeschlagen auf dem 14. Platz.

Ab der zehnten Runde spitze sich der Kampf um den dritten Platz etwas zu. Stoner hatte bereits zuvor die zweite Position an Lorenzo abgeben müssen und geriet unter immer stärkeren Druck durch Rossi und Andrea Dovizioso. Einen Umlauf später war es dann soweit: Beim Anbremsen auf die langsamste Kurve der Strecke stach Rossi innen an Stoner vorbei und übernahm Platz drei.

Zwei Runden später ging auch Dovizioso mit einem beherztem Manöver an Stoner vorbei. Der Australier fiel beim Ducati-Heimrennen immer weiter zurück. Letztlich rettete sich der Weltmeister von 2007 mit zwölf Sekunden Rückstand auf Dovizioso auf Platz fünf ins Ziel. Das US-amerikanische Fahrerduo des Tech-3-Teams, Ben Spies und Colin Edwards, belegte die Plätze sechs und sieben.

Lorenzos Vorsprung in der Gesamtwertung ist nach dem erneuten Sieg Pedrosas auf 63 Punkte gesunken. Trotzdem dürfte dem Yamaha-Piloten der erste Titelgewinn in der MotoGP kaum noch zu nehmen sein, da nur noch sechs Rennen in dieser Saison zu fahren sind. Der nächste Grand Prix findet in zwei Wochen auf der neuen Rennstrecke bei Alcañiz statt.

Tödlicher Unfall in der Moto2

Toni Elias ist der WM-Titel in der Moto2 praktisch nicht mehr zu nehmen. Der Gresini-Pilot, der von der Pole-Position gestartet war, feierte beim Heimrennen seines Teams in Misano einen souveränen Sieg und baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung sechs Rennen von Saisonende auf 83 Punkte aus. Der zweitplatzierte Julián Simón verlor als Zweiter in Misano erneut fünf Zähler auf Elias.

Den Start in das 26-Runden-Rennen hatte zunächst Andrea Iannone für sich entschieden. Der Italiener schoss aus der zweiten Startreihe an die Spitze, leistete sich dabei aber einen eindeutigen Frühstart. Die Rennleitung reagierte sofort und belegte den Speed-Up-Piloten mit einer Durchfahrtsstrafe.

Im Gegensatz zum Rennen in Barcelona, wo Iannone rundenlang ein Boxensignal seines Teams übersehen hatte, trat er dieses Mal seine Strafe umgehend an und fiel dadurch ans Ende des Feldes zurück. Drei Runden vor dem Ziel rollte Iannone dann aufgrund eines technischen Defekts aus. Robertino Pietri leistete sich ebenfalls einen Frühstart und kam nach seiner Durchfahrtstrafe schließlich als 29. Ziel.

Nachdem in der Anfangsphase des Rennens zunächst Jules Cluzel und Scott Redding das Tempo an der Spitze bestimmt hatten, übernahm Elias in der siebten Runde die Spitzenposition und gab sie bis zum Ziel nicht mehr ab. Simone Corsi, Shoya Tomizawa, Simón und Alex de Angelis versuchten zwar dem Spitzenreiter zu folgen, konnten aber das Tempo des Moriwaki-Piloten nicht mitgehen.

Horrorcrash von Tomizawa und Redding

In der zwölften Runde fiel dann die Vorentscheidung im Kampf um die ersten beiden Plätze. Während Elias und Simón an der Spitze lagen, stürzte Tomizawa auf Rang drei liegend. Redding und de Angelis konnten nicht mehr ausweichen, erfassten den Japaner bei voller Fahrt und flogen im hohen Bogen durch die Luft.

Während de Angelis die Unfallstelle aus eigener Kraft verlassen konnten, mussten Tomizawa und Redding von den Streckenposten jeweils auf einer Trage in Sicherheit gebracht werden. Zur Stunde wird Redding im Streckenhospital untersucht, Tomizawa wurde für eingehendere Untersuchungen in ein Krankenhaus im nahegelegenen Cesana gebracht.

Nach diesem schlimmen Sturz waren die Abstände an der Spitze etwas größer als zuvor. Die zweite Rennhälfte war dann von der großen Aufholjagd des Tom Lüthi geprägt. Der Interwetten-Pilot war nach einem schlechten Qualifying nur als 15. gestartet, holte aber in der Schlussphase mit Sieben-Meilen-Stiefeln auf. Weder Cluzel noch Corsi konnten den Schweizer aufhalten, für den am Ende sogar der dritte Platz herausspring.

Knapp dahinter arbeitete sich auch Stefan Bradl fleißig durch das Teilnehmerfeld. Der Kiefer-Pilot ging kurz vor Schluss ebenfalls an Cluzel vorbei und feierte schließlich mit Rang fünf sein bislang bestes Ergebnis in dieser Saison. Michael Ranseder rundete als 14. das erfreuliche Ergebnis für Kiefer ab.

Nach dem Rennen wurde es leider traurige Gewissheit, Tomizawa erlag seinen schweren Verletzungen, die er sich bei dem Horrorsturz zuzog.

125ccm

Nach zuletzt zwei eher enttäuschenden Resultaten hat sich Marc Márquez mit einer meisterhaften Leistung in Misano im Kampf um den WM-Titel zurückgemeldet. Der Ajo-Pilot gewann den Grand Prix von San Marino mit rund zwei Sekunden Vorsprung vor WM-Rivale Nicolás Terol, dessen Rückstand auf Márquez in der Gesamtwertung nun neun Punkte beträgt.

Terol muss somit nach zuletzt zwei Siegen in Serie einen Rückschlag hinnehmen. Der Aspar-Pilot, der nach einem verpatzten Start zunächst auf Platz sieben zurückgefallen war, hatte sich gegen Rennmitte gemeinsam mit Márquez an der Spitze vom Rest des Feldes abgesetzt. Die beiden WM-Rivalen sollten den Sieg unter sich ausmachen, wobei Terol lange Zeit wie der stärkere der beiden Fahrer aussah.

In der 13. Runde drohte Márquez bereits davonzuziehen, doch Terol konterte mit einem neuen Rundenrekord und übernahm im 15. Umlauf erneut die Führung. In den folgenden Runden schien Terol mit seinem jüngeren Landsmann spielen zu wollen, winkte Márquez sogar einmal vorbei.

Doch der Derbi-Pilot schien sich zuvor absichtlich etwas zurückgehalten zu haben und Terols Einladung kam ihm gerade recht. Márquez zog mit einer Serie neuer Rundenrekorde davon, Terol konnte nicht folgen. Der Aspar-Fahrer hatte sich ganz offensichtlich verzockt, Márquez hatte anscheinend doch wesentlich mehr auf Lager als es Terol zunächst angenommen hatte.

Hinter den beiden Führenden entbrannte derweil ein heißer Kampf um den letzten verbliebenen Podiumsplatz. Efren Vázquez, Sandro Cortese und der von der Pole-Position schlecht gestartete Bradley Smith überholten sich gegenseitig mehrmals pro Runde. Pol Espargaró versuchte ebenfalls, sich in diesem Kampf einzumischen, konnte aber in der Schlussphase mit den Top 5 nicht ganz mithalten.

Letztlich war es Vázquez, der das bessere Ende für sich hatte. Wenige Runden vor dem Ziel bremste Smith zudem Cortese aus, der kurz zuvor noch nach dem dritten Platz gegriffen hatte. Für den Berkheimer blieb somit nur der fünfte Rang. Der große Verlierer des Tages war aber Espargaró, der als Sechster im Rennen nun der Gesamtwertung deutlich an Boden verliert.

Randy Krummenacher und Jonas Folger fuhren abseits der überragenden Top 6 ein weitgehend unauffälliges Rennen. Krummenacher überquerte schließlich als Neunter das Ziel, Folger beendete den Grand Prix auf Rang elf. Marcel Schrötter schaffte es als 17. nicht in die Punkteränge.

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