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WTCC: Interview

Thompson: "Wir konnten uns schwer verbessern"

Was wäre der Motorsport ohne Underdogs? Lada präsentiert sich in der WTCC inzwischen als glaubwürdiges Team – leicht war's nicht...

Vor zwölf Monaten stand James Thompson noch vor einem Scherbenhaufen, 2010 ist der britische Tourenwagen-Profi auf einmal gefragter denn je - nicht zuletzt aufgrund seiner Arbeit mit den Underdogs von Lada Sport.

Nachdem das Team N.Technology, mit dem er 2008 im Privat-Honda starke Leistungen zeigen konnte, im Jänner 2009 endgültig aufgeben musste, hatte Thompson plötzlich kein Renncockpit mehr.

Er engagierte sich aber dennoch in mehreren Serien, so der dänischen und britischen TW-Meisterschaft, und wurde zur Saisonmitte beim Lada-Team vorstellig. Dort leistete der 35-Jährige wertvolle Entwicklungsarbeit. Im Interview spricht Thompson über sein Jahr.

James, das Ende der Saison ist erreicht. Wie lautet dein Fazit zu deinen Renneinsätzen mit Lada?

Mein Fazit fällt sehr positiv aus. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, in die Top 15 vorzudringen und das ist uns in den letzten Saisonläufen auch gelungen. Wir müssen natürlich stets versuchen, im ersten Rennen durchzukommen, das Gewühle am Start zu überstehen und im zweiten Lauf zur Stelle zu sein. Dann sind unsere Chancen eigentlich immer recht gut. Allerdings ist unsere Situation auch nicht gerade einfach gewesen, denn in Okayama und Macao haben wir sehr viele Änderungen am Fahrzeug eingeführt. Übermäßig groß waren diese Neuerungen aber nicht, schließlich waren die Autos fast die ganze Zeit über im Container.

Bist du mit der Entwicklung des Fahrzeugs bislang zufrieden?

Ja, sehr sogar. Für Außenstehende mag das vielleicht nicht ganz so leicht ersichtlich sein. Man muss aber festhalten, dass es recht schwierig ist, zur Jahresmitte ein neues Auto an den Start zu bringen. Schon nach wenigen Rennen konnten wir allerdings sechs Punkte einfahren - das sind die Fakten.

Wir konnten uns zudem von ganz hinten ins Mittelfeld vorarbeiten. In Okayama hatten wir noch dazu viel Pech, denn dort hätten wir mit zwei Autos in die Punkte fahren können. Das Schöne ist also, dass wir langsam aber sicher in die Reichweite der Punkteregion kommen."

Im Vergleich zu unserer Ausgangslage ist das ganz gewiss ein großer Umschwung. Wenn man mich also fragt, ob ich mit den Fortschritten zufrieden bin, dann sage ich: Ja, ich bin zufrieden, aber wir müssen noch viel mehr Fortschritte machen. Das ist uns klar. Es ist halt ein langfristiger Prozess, doch man wird nur allzu schnell gierig nach mehr. Du willst immer noch schneller sein.

War die Arbeit mit Lada bislang so, wie du es dir vorgestellt hast?

Zunächst einmal hat es mich sehr gefreut, dass man an mich herangetreten ist. Ich hatte wirklich sehr viel Spaß dabei. Jeder hat gesehen, wo wir angefangen haben:

Wir waren ganz hinten. Wir haben sehr hart gearbeitet, um uns in unsere jetzige Position zu bringen. In den letzten Rennen des Jahres haben wir nicht nur unsere ersten WM-Punkte geholt, sondern konnten uns zudem in etwa in den Top 15 etablieren. Das ist nicht schlecht, wenn man bedenkt, wie viele BMW, Seat und andere in diesem Feld unterwegs sind. Wir konnten uns also schwer verbessern, und die Leute haben ein Auge auf uns. Das ist ein toller Fortschritt.

Was kann Lada deiner Meinung nach in der WTCC erreichen?

Viel! Das kommt natürlich auch immer auf die Rahmenbedingungen an, wie das Budget, die Testarbeit und alles andere. Das sind sehr wichtige Dinge. Die neue Saison steht schon vor der Türe und es gibt noch viel zu tun.

Wirst du also auch 2010 für Lada an den Start gehen?

Wer weiß!

Wovon hängt das ab?

Das hängt zunächst von den Entscheidungen aller Beteiligten ab und von dem Kurs, den sie einschlagen wollen. Ich habe es bislang jedenfalls sehr genossen, hier zu arbeiten. Die Burschen lassen mir eine großartige Unterstützung zukommen und es war großartig, die Entwicklung des Fahrzeuges zu beobachten. Ich denke, mit dem bisher Geleisteten können wir durchaus zufrieden sein. Aber wir werden sehen!

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