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Arzt: „Ein Jahr ist die optimistische Prognose“

Robert Kubica wurde nach der siebenstündigen OP in ein künstliches Koma versetzt, er soll aber noch heute geweckt werden. Genesung dauert mindestens ein Jahr.

Die gesamte Formel-1-Szene ist derzeit mit den Gedanken bei Robert Kubica. Der polnische Renault-Pilot hatte sich am Sonntag bei einem Unfall im Rahmen einer Rallye in Italien schwere Verletzungen zugezogen.

Kubica erlitt mehrere Brüche am rechten Bein sowie am rechten Arm. Den größten Anlass zur Sorge gibt allerdings nach wie vor die rechte Hand, die bei dem Crash erheblich verletzt worden war.

Neben einer "zertrümmerten" Knochenstruktur war die Hand phasenweise nicht mehr durchblutet, zahlreiche Nerven waren durchtrennt.

In einer siebenstündigen Operation versuchten Spezialisten im Santa-Corona-Krankenhaus in Pietra Ligure, die Hand des Formel-1-Stars zu retten. Eine drohende Amputation konnte abgewendet werden.

"Es war eine sehr wichtige und sehr schwierige Operation", so der behandelnde Chirurg Professor Igor Rossello. Zwei Teams mit insgesamt sieben Spezialisten hätten die zahlreichen Verletzungen am Abend bestmöglich versorgt.

"Ein Team bestand aus Fachleuten der Unfallklinik in Savona, die sich mit solchen Verletzungen sehr gut auskennen, das andere Team waren Orthopäden aus dem Santa-Corona-Krankenhaus. Am Ende der OP war Roberts Hand durchblutet und warm. Das ist ein gutes Zeichen", berichtet Rossello.

Kubica blieb in der vergangenen Nacht unter permanenter Beobachtung, man versetzte ihn in ein künstliches Koma, aus dem er am Montag wieder geweckt werden soll.

Kubicas Hand macht weiter Sorgen

"Wir müssen mindestens eine Woche lang abwarten, bevor wir wissen, ob seine Hand wirklich überlebt", sagt der italienische Fachmann. "Die Genesung wird lange dauern, womöglich bis zu einem Jahr. Wenn weitere Operationen an der Hand nötig werden, dann werden wir sie vornehmen. Ein Jahr ist die optimistische Prognose", so die Aussage des Mediziners, der somit deutlich macht, dass Kubicas Formel-1-Saison 2011 gelaufen ist.

Aber der Chirurg sendet auch positive Signale. "Die Verletzung ist schwerwiegend und schlimm, der Heilungsprozess wird lange dauern", meint Rossello. "Aber man kann es manchmal schlecht einschätzen. Ich behandele beispielsweise oft Motorradpiloten mit ähnlichen Verletzungen. Es ist erstaunlich, wie schnell die sich erholen - deutlich schneller als andere Leute. Sportler sind da schon sehr speziell."

Aus aller Welt schicken Fans, Freunde und Kollegen Genesungswünsche. "Alles Gute und eine schnelle Genesung wünscht Cosworth. Robert ist ein echter Racer und ein toller Konkurrent", heißt es beispielsweise.

"Ich wünsche ihm eine schnelle Genesung", meldet Jenson Button. Viele weitere Fahrerkollegen schließen sich mit ähnlichen Worten an. Peter Windsor erinnert: "Robert hat damals mit 18 Titanbolzen im Arm in der Formel 3 einige Rennen gewonnen. Der schafft es!"

Lauda: "Eine Katastrophe"

Unterdessen spricht McLaren-Testpilot Gary Paffett mit kurzen Worten das an, was die Formel-1-Szene mittlerweile schon beschäftigt - nur wenige Stunden nach der schwierigen Operation an Kubicas Hand. "Er fährt für ein Topteam. Das ist für die Ambitionen des Lotus-Renault-Teams ein herber Rückschlag", schreibt der Brite.

"Eine Katastrophe", sagt Niki Lauda in der Zeitung Blick. "Robert hat das Zeug zum Weltmeister, wenn er je wieder fahren kann."

Beifahrer beschreibt Unfallhergang

Während Kubica durch eine Leitplanke, die sich tief in das Cockpit des Rallyeautos gebohrt hatte, erheblich verletzt wurde, kam sein Copilot Jakub Gerber unverletzt davon. "Es war auf den ersten vier Kilometern", schildert der Pole in der Gazzetta dello Sport. "Ich habe gerade auf meine Notizen geschaut, habe gar nicht gemerkt, dass der Wagen rutscht. Nachdem es gekracht hatte sah ich Robert, der sich den Arm hielt. Dann wurde er bewusstlos. Robert ist ein enger Freund. Ich hoffe, er wird schnell wieder gesund."

Am Montagvormittag wollen die behandelnden Ärzte sowie Kubica-Manager Daniel Morelli im Rahmen einer Pressekonferenz über die neuesten Entwicklungen bezüglich der Genesung des Polen informieren.

Im Tagesverlauf reisen Renault-Teamchef Eric Boullier und Teamkollege Witali Petrow nach Italien, um dem schnellen Starpiloten "zu zeigen, dass wir alle auf ihn warten".

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